Echte Brunnenkresse anbauen – so geht’s
Die Brunnenkresse, häufig auch unter dem Namen Wasser- oder Bachkresse bekannt, ist nicht nur eine schmackhafte Zutat, die Salaten, Kräuteraufstrichen und Suppen eine pikante Note verleiht, sondern aufgrund ihres hohen Vitamin-C-Gehalts und ihrer blutreinigenden Eigenschaften auch ein altbewährtes Heilmittel. In dieser Anleitung erfährst du, wie du die feuchtigkeitsliebende Pflanze auch bei dir im Gartenteich, Schlammbeet oder sogar Topf anbaust und was du bei der Pflege beachten musst.
Brunnenkresse-Arten in Garten und Natur
Die Brunnenkresse, bzw. Wasser- oder Bachkresse, gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse und stammt vermutlich aus dem europäischen, nordafrikanischen und südwestasiatischen Raum, ist heute aber nahezu auf der ganzen Welt anzutreffen. Da sie jedoch empfindlich auf Verschmutzung reagiert, ist sie in Österreich nur noch selten in der freien Natur zu finden – z. B. an klaren, schattigen Bachläufen oder auch am Rand einiger stehender Gewässer.
Zu den beliebtesten Brunnenkresse-Sorten gehören:
- Echte Brunnenkresse (Nasturtium officinale): 10–30 cm hoch, mit hohlen, stark verzweigten Stängeln, wächst kriechend oder schwimmend auf der Wasseroberfläche
- Rote Brunnenkresse (Nasturtium officinale f. rubrum): eine Unterform der Echten Brunnenkresse, mit großen, runden Blättern und leuchtend roten Blüten
- Kleinblättrige Brunnenkresse (Nasturtium microphyllum): sehr ähnlich der Echten Brunnenkresse, mit kleinerem, kompakterem Wuchs
- Braune Brunnenkresse (Nasturtium x sterile): Kreuzung aus Echter und Kleinblättriger Brunnenkresse, jedoch unfruchtbar
Im Gegensatz zu ihrer Verwandten, der Gartenkresse (Lepidium sativum), die sich das ganze Jahr über auf einem Stück Küchenpapier auf der Fensterbank anbauen lässt, hat die Brunnenkresse einige spezielle Anforderungen an ihren Standort. Sie wird schließlich nicht umsonst auch Wasser- oder Bachkresse genannt. Darüber hinaus kann sie nur zu bestimmten Zeiten im Jahr angebaut und geerntet werden und gilt daher als saisonale Spezialität. Mehr dazu erfährst du in den nächsten Abschnitten.
Das brauchst du zum Anbauen der Brunnenkresse
- Brunnenkresse-Samen oder -stecklinge (entweder aus dem Fachhandel oder selbst gesammelt)
- Gartenteich oder Schlammbeet
- einen Pflanztopf
- einen Wasserkübel, in den du später den Pflanztopf stellen kannst
- humose, nährstoffreiche Erde (SUBSTRAL® Naturen® Anzucht & Kräutererde Bio & Torffrei)
- Humus
- Kleine oder große Gartenschaufel
- ein scharfes Messer oder Gartenschere für Stecklinge
Brunnenkresse pflanzen: der perfekte Standort
Der perfekte Standort für Brunnenkresse ist vorzugsweise schattig oder halbschattig. Pralle Sonne mag sie gar nicht. Am besten entwickeln sich die Pflanzen in offenen Wasserflächen oder Bachläufen mit leicht basischem Wasser. Da nur wenige das Glück haben, einen Bach in ihrem Garten zu haben, tut es auch ein Gartenteich, ein Schlammbeet, das immer schön feucht gehalten werden muss, oder auch ein Wasserkübel. Wie du den pH-Wert des Bodens misst, erklären wir dir hier.
Wann ist der beste Zeitpunkt zum Anpflanzen von Brunnenkresse?
Der optimale Zeitpunkt zum Anbauen von Brunnenkresse richtet sich danach, ob du Samen oder Stecklinge verwendest. Die Aussaat der Brunnenkresse-Samen erfolgt entweder um den März herum oder früh im August. Stecklinge sollten im Sommer gesetzt werden.
Brunnenkresse anpflanzen – Anleitung
Brunnenkresse im Freiland anbauen:
- Hebe ein 50 cm tiefes Pflanzloch aus und lege Teichfolie darin aus, die du ein paar Mal mit einem Messer einstichst
- Streue als Drainage etwas Kies oder Pflanzgranulat auf die Folie
- Fülle das Loch mit einer Mischung aus lehmiger Erde und Humus und wässere sie, bis sie schön schlammig ist und sich kleine Pfützen bilden
- Streue nun die Samen direkt auf die Erde und bedecke sie nicht – Brunnenkresse ist ein Lichtkeimer
- Der Pflanzabstand sollte ca. 10 cm betragen
- In 7–20 Tagen sollten die ersten Pflanzen keimen
- Setzlinge kannst du einfach direkt in die feuchte Erde stecken, sie wurzeln in der Regel sehr schnell an
Brunnenkresse im Topf anbauen:
- Fülle einen 15–20 cm großen Topf mit nährstoffreicher, humoser Erde (z. B. SUBSTRAL® Naturen® Anzucht & Kräutererde Bio & Torffrei)
- Stelle den Topf in ein größeres Wassergefäß, damit die Erde immer feucht bleibt
- Das Wasser sollte in etwa 6–12 cm hoch stehen und täglich gewechselt werden
- Streue entweder die Samen direkt auf die Erde und bedecke sie nicht
- Wenn du Stecklinge pflanzt, kannst du 3–4 Stecklinge pro Topf setzen
Pflege der Echten Brunnenkresse
Die Pflege von Brunnenkresse ist leicht – du musst im Grunde nur darauf achten, dass das Erdreich insbesondere bei Topfkulturen immer nass bleibt, indem du deiner Brunnenkresse regelmäßig frisches, klares Wasser gibst. Dadurch werden die Pflanzen auch mit ausreichend Sauerstoff versorgt.
Dünger ist nicht zwingend notwendig, aber etwas Kompost kann sich wie ein wahrer Wachstums-Boost auf deine Pflanzen auswirken. Wenn du dann noch regelmäßig die älteren Triebe mit einer Gartenschere abknipst, wächst die Brunnenkresse schön buschig und voll.
Brunnenkresse über Samen und Stecklinge vermehren
Brunnenkresse lässt sich auf drei Arten vermehren – entweder durch Aussaat der geernteten Brunnenkresse-Samen, das Teilen des Wurzelstocks oder das Setzen von Stecklingen, was am einfachsten und effektivsten ist.
Die kleinen, weißen Blüten der Brunnenkresse zeigen sich von Mai bis September in Form von trugdoldigen Trauben. Aus jeweils zwei Fruchtblättern wachsen die Fruchtknoten zusammen, die später die etwa 2 cm langen Schoten mit den Brunnenkresse-Samen enthalten. Diese kannst du einfach ernten und wieder aussäen.
Du kannst auch den Wurzelstock vorsichtig mit einer kleinen Gartenschaufel teilen und wieder auspflanzen oder mit einem scharfen Messer Stecklinge von den großen Pflanzen abschneiden und wieder in die feuchte Erde stecken.
Brunnenkresse ernten
Die Blätter der Brunnenkresse werden von März bis Mai – idealerweise vor der Blühphase – geerntet. Manche Insekten legen ihre Eier auf den Blättern ab, deshalb ist es wichtig, dass du die Brunnenkresse vor dem Verzehr gründlich wäschst. Generell solltest du darauf achten, dass du nur Pflanzen erntest, die in sauberen Gewässern wachsen.
Brunnenkresse: Verwendung in der Küche
In der Küche findet Brunnenkresse vielseitige Verwendung. Mit ihrem würzigen, leicht scharfen Aroma verleiht sie vielen Speisen eine besondere Note, zum Beispiel:
- in Salaten und Dressings
- als Brotaufstrich
- im Kräutertopfen
- zum Verfeinern von Suppen
- zu Kartoffelgerichten
Echte Brunnenkresse und ihre Heilwirkung
Vor allem wird Brunnenkresse auch wegen ihrer Heilwirkung geschätzt – und das bereits seit der Antike, wo sie bei Fieber und Magenbeschwerden Linderung verschaffte und wegen ihres hohen Vitamin-C-Gehalts als Mittel gegen Skorbut zum Einsatz kam. Aufgrund der enthaltenen Senfölglykoside besitzt sie zudem blutreinigende Eigenschaften und gilt als entwässernd und harntreibend, was gerade bei Entschlackungskuren unterstützend wirken kann.
Hauptmerkmale der Echten Brunnenkresse
Hier eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Merkmale der Brunnenkresse:
Blütezeit(en) | Mai, Juni, Juli |
Laubzeit(en) | Immergrün |
Sonnenlicht | Schatten bis Halbschatten |
Bodenart | Nährstoffreich und humos |
pH-Wert des Bodens | Neutral |
Bodenfeuchtigkeit | Sehr hoch |
Endgültige Höhe | Bis zu 15 cm |
Endgültige Verbreitung | Bis zu 15 cm |
Zeit bis zur endgültigen Höhe | 3 bis 4 Monate |
Häufige Schädlinge und Krankheiten bei Brunnenkresse-Pflanzen
Auch wenn die Brunnenkresse generell eine sehr resistente Pflanze ist, können gelegentlich die folgenden Schädlinge und Krankheiten auftreten:
Schnecken:
Schnecken lieben alle Arten von Salatgewächsen und Kräutern und machen somit auch vor der Brunnenkresse nicht halt – auch wenn sie gerade in Teichen nicht allzu gut für sie erreichbar ist. Meist hilft es, sie einfach abzusammeln.
Blattläuse:
Auch Blattläuse und andere Insekten können sich gelegentlich auf den Blättern der Brunnenkresse breitmachen. Sie richten aber keinen allzu großen Schaden an und können in der Regel einfach mit Wasser abgespült werden.
Falscher Mehltau:
Gelegentlich kann auch der Falsche Mehltau bei Brunnenkresse auftreten, der an gelblichen oder braunen Flecken auf der Blattoberseite erkennbar ist. Befallene Stellen schneidest du am besten sofort weg. Vorbeugend kannst du mit SUBSTRAL® Naturen® Grundstoff Urtica Spray die Abwehrfähigkeit deiner Pflanzen unterstützen und ein gesundes Wachstum fördern.
Gelbe Blätter bei der Brunnenkresse:
Verfärben sich die Blätter der Brunnenkresse gelblich, liegt das häufig an unzureichender Wasserversorgung, schlechter Wasserqualität bzw. einem Sauerstoffmangel. Achte daher immer darauf, dass der Boden gut nass ist und du bei Topfhaltung das Wasser regelmäßig wechselst.
Brunnenkresse blüht nicht:
Wenn die Brunnenkresse keine Blüten entwickelt, ist das Problem meist ganz einfach: Die Pflanze ist noch zu jung. Im Folgejahr nach dem Anbau sollten sich die Blüten dann ganz normal entwickeln.
Häufig gestellte Fragen zur Brunnenkresse und zu ihrem Anbau
Kann man Brunnenkresse im Garten anbauen?
Ja. Brunnenkresse lässt sich auch im Garten anbauen. Am besten eignet sich dazu ein Gartenteich oder Schlammbeet. Bei entsprechender Pflege und ausreichender Bewässerung ist aber auch der Anbau im Topf möglich.
Wann ist der beste Zeitpunkt, um Brunnenkresse zu pflanzen?
Der optimale Zeitpunkt zum Anpflanzen der Brunnenkresse richtet sich danach, ob du Samen oder Stecklinge verwendest. Die Aussaat erfolgt entweder um den März herum oder früh im August. Stecklinge sollten am besten im Sommer gesetzt werden.
Ist Brunnenkresse winterfest?
Ja. Brunnenkresse kann problemlos draußen überwintert werden.
Was ist der Unterschied zwischen Brunnenkresse und Gartenkresse?
Während du Gartenkresse das ganze Jahr über auf einem feuchten Küchentuch in der Fensterbank anbauen und ernten kannst, wächst Brunnenkresse nur an klaren Bachläufen, Gartenteichen oder Wasserkübeln und kann nur von Mai bis Juli geerntet werden. Sie wird außerdem viel größer und hat ein schärferes Aroma als Gartenkresse.
Kann man Brunnenkresse roh essen?
Brunnenkresse lässt sich roh verzehren – du solltest jedoch nur Pflanzen aus sauberen Gewässern ernten und sie immer gut abwaschen, da sich gelegentlich Insektenlarven auf den Blättern befinden. Die enthaltenen Scharfstoffe können allerdings die Magenschleimhaut reizen, weshalb du nicht zu viel essen solltest.