Zuckermais pflanzen
Zuckermais (Zea mays), auch Gemüsemais bekannt, schmeckt wunderbar zart und süß – vor allem, wenn er erntefrisch gekocht wird. Denn je nach Sorte verwandelt sich der Zucker im Mais innerhalb kurzer Zeit in Stärke. Die aus Mittelamerika stammende Pflanze benötigt viel Sonne, um gut wachsen und schön gefüllte Kolben produzieren zu können.
Zuckermais-Sorten
In unserem heimischen Klima gedeihen nur frühe oder mittelfrühe Sorten richtig – nur diese haben über den Sommer ausreichend Zeit, um zu reifen.
Hybride F1-Sorten produzieren die süßesten Kerne. Allerdings sind Sie nicht samenfest. Sie können die Körner also nicht als Saatgut verwenden.
F1-Sorten, die sich für den Eigenanbau eignen:
- 'Early Extra Sweet' – sehr frühreifend / sehr süße Körner
- 'Early Bird' – sehr frühreifend / produziert viele saftig-süße Körner
- 'Tasty Sweet' – frühreifend / süße Körner
- 'Tatonka' – frühreifend / sehr süß / Körner bleiben lange zart
- 'Swift' – frühreifend / sehr süßes und zartes Korn
Samenfeste Sorten:
- 'Golden Bantam' – frühreifend / altbewährte Sorte / süße, feste und große Körner
- 'Damain' – frühreifend / kurze Reifezeit / kleine Kolben
- 'Ashworth' – sehr frühreifend / robust / wächst auch in kühleren Regionen
Samenfeste Sorten verlieren innerhalb von Stunden nach dem Ernten Stück für Stück ihre Süße, da sich der Zucker in Stärke verwandelt. F1-Sorten hingegen können ein paar Tage gelagert werden.
Das brauchen Sie für den Anbau:
- Spatengabel
- Schaufel oder Spaten
- Blumenkelle
- Saatgut
- Humus
- Dünger
- Bodenverbesserer (wie Gartenkompost oder Mist)
- Mulch (wie Stroh, Grasschnitt, Herbstlaub)
- Eventuell Töpfe und Anzuchterde
- Eventuell durchsichtige Abdeckfolie oder Folientunnel
Zuckermais anbauen
Der richtige Standort
Zuckermais benötigt einen relativ windgeschützten und sonnigen Standort. Säen Sie Ihren Zuckermais am besten am Nordrand Ihres Beetes aus – so nimmt er anderen Pflanzen nicht das Sonnenlicht.
Das Beet vorbereiten
- Zuckermais anbauen gelingt fast überall, solange der Boden tiefgründig ist, gut durchlässig und gleichzeitig viel Feuchtigkeit halten kann. Reichern Sie die Erde vor der Aussaat des Zuckermais mit Nährstoffen und Humus an. Graben Sie gut verrotteten Mist, Gartenkompost oder anderen Bodenverbesserer unter die Erde und düngen Sie sie anschließend.
- Zuckermais sollten Sie in einem rechteckigen Block von mindestens drei Reihen oder in mindestens zwei gegenüberliegenden Reihen pflanzen, da er durch Windübertragung von Pollen bestäubt wird. In einer einzigen Reihe oder bei einzelnen im Garten verteilten Pflanzen kann die Bestäubung ausbleiben. Bauen Sie aus dem Grund auch nur eine Sorte Mais an.
- Sie erhalten bessere Ergebnisse, wenn Sie den Boden zwei Wochen lang vor der Aussaat des kälteempfindlichen Zuckermais vorwärmen. Decken Sie die Erde dafür mit durchsichtiger Abdeckfolie oder einem Folientunnel ab. Sie können die Abdeckung auch nach der Aussaat noch auf dem Beet belassen und erst abnehmen, sobald die Pflanzen an die Abdeckung herangewachsen sind.
Wie pflanzt man Zuckermais?
Je nach Region und Sorte können Sie Zuckermais ab Mitte Mai direkt ins Freiland säen.
- Graben Sie etwa 3 cm tiefe Rillen und legen Sie alle 10 cm ein Korn in die Erde.
- Schließen Sie die Rille und gießen Sie den Boden gut an.
- Nach der Keimung können Sie die Pflanzen ausdünnen.
- Lassen Sie einen Pflanzabstand von etwa 45 cm zwischen den Pflanzen bei einer Blockpflanzung. Bei einer Reihenpflanzung lassen Sie etwa 60 cm zwischen den Reihen und 30–40 cm zwischen den Pflanzen.
Zuckermais vorziehen
Um Ihrem Zuckermais einen kleinen Vorsprung zu geben, in eher kalten Gebieten und für eine frühe Ernte, können Sie Ende März / Anfang April Zuckermais vorziehen.
- Mindestens 10 cm tiefe Töpfe mit hochwertiger Anzuchterde füllen.
- Ein etwa 4 cm tiefes Loch pro Topf bohren.
- Pro Topf zwei Samen mit den runden Enden nach oben zeigend in die Erde stecken.
- Löcher mit Erde füllen und gut angießen.
- Bei leichter Wärme im Haus aufbewahren. Die Keimdauer von Zuckermais beträgt etwa 6–10 Tage.
- Sobald die Pflänzchen an der Oberfläche erscheinen, bringen Sie sie an einen hellen Standort.
- Entfernen Sie die Schwächere der zwei Pflanzen im Topf
- Pflanzen Sie Ihren Zuckermais Mitte bis Ende Mai aus.
Zuckermais pflegen
- Rupfen Sie in den Wochen nach der Aussaat regelmäßig Unkraut.
- Um das Wachstum von Unkraut zu verhindern und für eine gute Feuchtigkeit zu sorgen, mulchen Sie die Erde um die Pflanzen herum. Stroh, Grasschnitt oder Herbstlaub eignen sich gut.
- Gießen Sie den Mais regelmäßig mit kleinen Mengen. Achten Sie in Trockenphasen darauf, die Erde feucht zu halten. Am meisten Wasser benötigen die Pflanzen kurz vor, während und nach der Blütezeit – wird die Pflanze in dieser Zeit ausreichend versorgt, wird die Ernte reicher.
- Versorgen Sie die Pflanzen alle zwei Wochen mit einem Flüssigdünger, sobald sie anfangen zu blühen.
- Bedecken Sie an der Oberfläche erscheinende Wurzeln mit Erde, um die Windstabilität zu verbessern.
- Wenn sich die männlichen Blüten (Quasten) öffnen, können Sie sie leicht schütteln, um die Bestäubung zu unterstützen. Schlechte Bestäubung führt zu schlecht gefüllten Kolben.
- In einer Mischkultur begünstigen sich gute Nachbarn und halten zusammen Schädlinge fern.
- Gute Nachbarn für Zuckermais sind: Kartoffeln, Gurken, Tomaten, Zucchini, Kürbis und Bohnen.
- Schlechte Nachbarn für Zuckermais sind: Sellerie und Rote Beete.
Zuckermais ernten
Erntezeit für Zuckermais ist, wenn er milchreif ist. Sobald die Fäden am Kolben braun werden, können Sie die Körner testen. Ziehen Sie dafür einige der Hüllblätter leicht zurück und drücken Sie mit Ihrem Fingernagel in ein bis zwei Kerne. Ist der heraustretende Saft milchig, können Sie Ihren Zuckermai ernten. Bei klarer Flüssigkeit ist der Kolben noch unreif. Sind die Körner hingegen hart, ist er überreif.
Kochen Sie Ihren frisch geernteten Mais so schnell wie möglich in ungesalzenem Wasser – für dieses einzigartige Geschmackserlebnis allein lohnt sich Zuckermais im Garten.
Ernten Sie nicht mehr, als Sie weiterverarbeiten können, damit die Kolben ihre Süße nicht verlieren. Zuckermais können Sie kochen, grillen, einlegen und einfrieren.
Zuckermais – mögliche Krankheiten und Schädlinge
Kolbenfäule
Verschiedene Pilzarten verursachen Kolbenfäule. Diese zeigt sich durch ein helles Pilzgeflecht an einzelnen Körnern oder am ganzen Kolben. Die auslösenden Pilze überleben auf Ernterückständen im Boden oder auf dem Saatgut. Zu einem Befall kommt es meist durch feuchte Wetterverhältnisse. Mit einem jährlichen Fruchtwechsel können Sie vorbeugen.
Maisbeulenbrand
Dieser äußerst interessant aussehende Pilzbefall äußert sich oberirdisch durch blasenartige, weißlich bis grünliche Beulen. Die Sporen des auslösenden Pilzes Ustilago maydis können über viele Jahre hinweg im Boden überleben. Bei feucht-warmem Wetter kann sich der Pilz ausbreiten. Vernichten Sie infizierte Pflanzenteile.
Maiszünsler
Die Raupen des Maiszünslers fressen sich vor allem im Juli durch die Stängel von Maispflanzen. Befallene Pflanzen sollten Sie umgehend vernichten. Zur vorbeugenden Bekämpfung können Sie die Schlupfwespen Trichogramma brassicae einsetzen, deren Larven die Eier des Maiszünslers vernichten.
Vögel
Viele Vögel finden die Körner des Zuckermais genauso lecker wie wir. Legen Sie im Sommer ein Netz oder Stoffbeutel über die Kolbenspitzen.
Schnecken
Vor allem Jungpflanzen fallen oft Schnecken zum Opfer. Schaffen Sie Barrieren um die Pflanzen, z. B. mit zerkleinerten Eierschalen, Sägemehl oder für Haus- und Wildtiere ungiftigem Schneckenkorn.