Natur entdecken und aufbewahren
Kinder lieben es, gemeinsam mit den Eltern auf Entdeckungsreise zu gehen. Bei der Anlage eines Herbariums kommen die jungen Forscher dabei voll auf ihre Kosten , denn sie können bereits beim Sammeln mit allen Sinnen die heimische Pflanzenvielfalt kennen lernen, spüren und erleben.
Was ist ein Herbarium?
Ein Herbarium besteht aus einer Sammlung getrockneter, gepresster und gut sortierter Pflanzen oder Pflanzenteile. Möglichkeiten zum Sammeln gibt es überall: Selbst in städtischen Lagen bieten Parks und öffentliche Gärten vielfältige Möglichkeiten, fündig zu werden.
Wo finde ich Material für ein Herbarium?
Für Kinder sind erfahrungsgemäß vor allem blühende Pflanzen oder große Laubblätter von Interesse, weil diese leichter zu identifizieren und zu trocknen sind. Gesammelt werden kann das ganze Jahr über. Heiße Tage sind nach Möglichkeit jedoch zu meiden, da die Pflanzen dann relativ schnell schlapp machen. Die Pflanzen oder Pflanzenteile sollten stets schnell getrocknet werden, damit die Farben so gut wie möglich erhalten bleiben. Außerdem wirkt sich eine rasche Verarbeitung auch auf die Langlebigkeit der Pflanzenprobe aus.
Wie lege ich ein Herbarium an?
Die Trocknung funktioniert am besten durch Pressen mit schweren Büchern oder einer Pflanzenpresse. denn der Pressdruck sollte möglichst hoch sein. Die Pflanzen zwischen Löschpapier oder Zeitungspapier legen und diese Zwischenablagen nach ein bis zwei Tagen auswechseln. Nach etwa vier bis fünf Tagen ist der Trocknungsprozess abgeschlossen und die Pflanzen können auf ein weißes Papier geklebt, mit dem richtigen Namen versehen und in das Herbarium eingeheftet werden. Im getrockneten Zustand ist es möglich, die Pflanzen beliebig lange aufzubewahren. Wichtig ist, die Pflanzensammlung an einem trockenen Ort zu lagern, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Tipp zur Kategorisierung des Herbariums
Ist die Pflanze eingeklebt, kann es an das Beschreiben der wichtigsten Informationen gehen. Dafür werden auf jeder Seite neben der Pflanze ausreichend Platz gelassen und folgende Punkte aufgeführt:
- Name der Pflanze
- Name des Sammlers
- Ort, an dem die Pflanze gefunden wurde
- wann die Pflanze gesammelt wurde
- Verwendungsmöglichkeit (z. B. Tee, Heilpflanze wie Schachtelhalm usw.)
Um die einzelnen Proben später leichter finden zu können, sollte man beim Herbarium anlegen auf eine alphabetische Reihenfolge achten.
Auf diese Weise entsteht nicht nur ein wertvolles Nachschlagewerk, sondern auch ein „Pflanzenbilderbuch”, das immer wieder gerne von Groß und Klein angesehen wird.