Motten in der Wohnung können schnell zu einem Problem werden. Denn haben sich Kleidermotten oder Lebensmittelmotten einmal festgesetzt, wird man sie so schnell nicht mehr los. Den Schaden richten weniger die adulten Motten an als vielmehr die Larven, die sich durch Textilien und Lebensmittelvorräte futtern.
In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte über die Ursachen, wie du Motten bekämpfen kannst und einen Befall vorbeugen kann.
Wie kommen Motten in die Wohnung?
Kleidermotten werden von Gerüchen und Licht angezogen werden – wie die Motten ans Licht eben – oder mit der Zugluft ins Haus geweht. Dafür reicht schon ein offener Fensterspalt aus. Auch über Textilien wie ein gebrauchter Teppich oder Ähnliches können sie ins Haus gebracht werden.
Lebensmittelmotten kommen in der Regel als Larven oder Eier mit befallenen Lebensmitteln oder Verpackungsmaterialien ins Haus.
Von den rund 100 hiesigen Mottenarten richten nur einige wenige Schaden im Haus an. Zu den Schädlingen gehören die weitverbreitete Kleidermotte (Tineola bisselliella) und verschiedene Arten von Lebensmittelmotten. In Privathaushalten finden sich allen voran die Dörrobstmotte (Plodia interpunctella), gefolgt von dem Mehlzünsler (Pyralis farinalis) und der Mehlmotte (Ephestia kuehniella).
Mit welchen Lebensmitteln kommen Motten in die Wohnung?
Zu den am häufigsten befallenen Lebensmitteln gehören:
- Mehl, Grieß etc.
- Reis
- Nudeln
- Mais
- Haferflocken und Müsli
- Pulver wie Tütensuppen oder Milchpulver
- Tee
- Kaffee
- Gewürze
- Schokolade / Kakao
- Dörr- und Trockenobst
- Nüsse, Sonnenblumenkerne, Mandeln
- Backwaren
- Hülsenfrüchte
- Trockenfutter für Tiere
Motten können durch Plastik und Papier beißen, um ihre Eier im Inneren von Verpackungen abzulegen.
Wie kann man Motten erkennen?
Motten erkennen ist nicht immer einfach. Neben den fliegenden adulten Motten kann man oft erst am entstandenen Schadbild Motten erkennen.
Bei Lebensmittelmotten muss man ganz genau hinschauen. Zu den Anzeichen für Vorratsschädlinge gehören:
- Larven – kleine, weiße Würmer
- Gespinste – dünne weiße Fäden
- Verklumpte Lebensmittel
- Häutungshüllen
- Kokons
Bei Kleidermotten sind die Zeichen eines Befalls leider recht eindeutig: Löcher in den Textilien, vor allem, wenn es viele kleine nebeneinander sind, sowie Gespinste und Häutungshüllen.
Kleidermottenlarven benötigen das in Tierhaaren enthaltene Protein Keratin. Auf ihrem Speiseplan stehen Materialien tierischer Herkunft wie Wolle, Seide, Felle, Pelze und Kaschmir. In der Not fressen Mottenlarven aber auch andere Stoffe wie Baumwolle oder Leinen.
Wie bekämpft man Motten in der Wohnung?
Motten in der Wohnung können sich schnell ausbreiten: Ein einziges Mottenweibchen kann bis zu 400 Eier legen. Schnelles Handeln ist jetzt wichtig. Die verschiedenen Schritte und Methoden, um Motten zu bekämpfen, haben wir hier für dich zusammengefasst.
Motten bekämpfen – so geht's
- Befallene Lebensmittel entsorgen
Der erste Schritt beim Motten bekämpfen ist, umgehend alle befallenen Lebensmittel zu entsorgen. Wirf sie nicht in deinen Küchenmülleimer – es kann sonst zu einem erneuten Befall kommen. Um die Larven und Eier vorher abzutöten, friere die befallenen Lebensmittel entweder ein oder erhitze sie im Backofen. Die hitze- und kälteempfindlichen Eier und Larven sterben davon ab.
- Befallene Kleider und Textilien behandeln
Auch Mottenlarven und -eier an deiner Kleidung und anderen Textilien kannst du mit Hitze oder Kälte abtöten. Da man Wolle, Seide etc., in der Regel nicht auf 60 Grad waschen kann, hilft einfrieren. Verpacke deine Kleidung in Plastiktüten und lege sie mindestens etwa 8 Tage in deinen Gefrierschrank. Larven und Eiern können zudem mit Sonnenlicht ausgetrocknet werden – für größere Textilien wie Teppiche oder Sofakissen eine gute Methode, Motten zu bekämpfen.
- Mottennester suchen und entfernen
Mottennester sind in der Regel nicht mit dem bloßen Auge zu erkennen, aber mit etwas Glück findet man verpuppte Larven auf oder in der Nähe der Nahrungsquellen.
- Schränke säubern
Essig ist ein gutes Hausmittel gegen Motten in der Wohnung. Ob Küchen- oder Kleiderschränke – wische sie alle ordentlich mit heißem Essigwasser aus. Schlecht erreichbare Ecken und Ritzen kannst du mit einem Föhn heiß föhnen. Die heiße Luft tötet Eier und Larven.
- Pheromon-Fallen aufstellen
Diese Fallen ziehen nur die Männchen an, die auf der Klebefläche kleben bleiben und sterben. So unterbrichst du einerseits den Fortpflanzungszyklus und kannst andrerseits die Befallsstärke kontrollieren. Es gibt unterschiedliche Fallen für Lebensmittel- und Kleidermotten.
- Schlupfwespen ausbringen
Wenn du den Befall nicht in den Griff bekommst, helfen dir Schlupfwespen. Diese winzig kleinen Nützlinge schlüpfen aus Pappkärtchen in deinen Kleider- und Küchenschränken und machen sich auf die Suche nach Motteneiern, die sie parasitieren und die Weiterentwicklung zur Larve unterbinden. Diese Methode ist erfolgreich und effektiv, muss aber über mehrere Monate hinweg wiederholt werden. Sobald alle Motteneier zerstört sind, endet der Lebenszyklus der Schlupfwespen und sie zerfallen zu Hausstaub.
- Chemische Mittel einsetzen
Als Alternative zu Schlupfwespen lassen sich auch mit chemischen Mitteln (Biozide) Motten bekämpfen. Mit diesen Mitteln kannst du Motten bekämpfen:
- Mottenpapier gegen Kleidermotten wie Nexa Lotte® Motten-Papier
- Motten- oder Insektensprays wie Nexa Lotte® Insekten Spray
- Insektenstecker gegen Motten und andere Insekten z. B. Nexa Lotte® Insektenschutz 3in1
Wie schützt man sich vor einem Mottenbefall?
Was hilft gegen Motten in der Wohnung? Vorsorge ist der erste wichtige Schritt, um Motten in der Wohnung zu vermeiden. Und so geht’s:
Regelmäßig die Wohnung saugen. Dabei auch die Ecken, Ritzen und Bereiche hinter und unter Möbelstücken nicht vergessen – hier halten sich Motten besonders gerne auf.
- Winterkleidung im Frühling und Sommer mottensicher verpacken und andersherum.
- Wenn möglich nur gewaschene Kleidung im Kleiderschrank aufbewahren. Der Geruch getragener Kleidung und Essensreste zieht Motten noch stärker an.
- Kleiderschränke mindestens zweimal im Jahr saugen und auswischen.
- Kleidung, Teppiche, Gardinen etc. regelmäßig lüften, bewegen und waschen.
- Bestimmte Gerüche halten Kleidermotten fern: Kleiderschränke mit Säcken mit Lavendelblüten, Teebaumöl, Zedernholz oder anderen Trägern von ätherischen Ölen auslegen.
- Engmaschige Fliegengitter am Fenster halten neben Stechmücken und störenden Fliegen auch Motten ab.
- Alle anfälligen Nahrungsmittel wie Lebensmittel auf Getreidebasis (Mehl, Reis, Nudeln), Nüsse, Dörrobst etc. in fest verschlossene Behälter aus Glas oder Plastik umfüllen.
- Vorratsschränke regelmäßig saugen und auswischen.
- Der Geruch von Nelken oder Nelkenöl hält Lebensmittelmotten fern.
- Wenn möglich beim Einkauf auf Anzeichen von Mottenbefall achten, z. B. beschädigte Verpackungen. Bei Packungen aus klarsichtigem Material lassen sich manchmal Gespinste oder Klümpchen entdecken.
- Ätherische Öle wie Geranie, Lavendel, Zeder, Anis, Eukalyptus, Zitrone oder Orangen sind ein gutes Hausmittel gegen Motten. Aus Duftlampen riechen sie angenehm für uns und halten Motten fern.