Sonnenblumen pflanzen
Sonnenblumen (Helianthus annuus) gibt es in verschiedenen Größen, von winzig bis riesengroß und sie eignen sich perfekt für einen insektenfreundlichen Garten. Neben dem klassischen Gelb, können Sie auch rote, orange oder weiße Blüten wählen.
Die besten Sonnenblumen-Sorten zum Anpflanzen
Es gibt mehr als siebzig verschiedene Sonnenblumensorten. Die Kleinsten wachsen nur etwa 50 Zentimeter hoch, die Größten über 3 Meter. Das sind unsere Lieblingssorten:
Riesensonnenblumen
- Sonnenblume ‘Russian Giant’ – 3 Meter hoch, mit hellen goldgelben Blüten
Große Sonnenblumen
- Sonnenblume ‘Velvet Queen’ – 1,80 Meter hoch, mit auffälligen, tiefroten Blüten
- Sonnenblume ‘Earth Walker’ – 1,80 Meter hoch, mit bronzefarbenen, orangen und gelben Tönen
- Sonnenblume ‘Red Sun’ – 1,80 Meter hoch, mit tiefroten Blüten und einer fast schwarzen Blütenmitte
- Sonnenblume ‘Valentine’ – 1,50 Meter hoch, mit cremig-weißen Blüten
Kleine Sonnenblumen
- Sonnenblume ‘Teddybär’ – 50 Zentimeter hoch, mit runden, gelben Blütenbällen
- Sonnenblume ‘Dwarf Yellow Spray’ – 60 Zentimeter hoch, mit gelben Blüten und buschigem Wuchs
Notwendiges Material zum Anpflanzen von Sonnenblumen
Um in Ihrem Garten Sonnenblumen anzupflanzen, benötigen Sie:
- Sonnenblumen-Saatgut
- einen Rechen
- eine Pflanzkelle
- Töpfe
- Universalerde oder gut abgelagerter Mist
- Durchsichtige Plastiktüten
Der perfekte Standort für Sonnenblumen
Beim Sonnenblumen-Anbau sollte man bedenken, dass diese Blumen zwei Bedürfnisse haben – fruchtbare Erde und sehr viel Sonne. Jeder Platz, der diese Anforderungen erfüllt, eignet sich für Sonnenblumen.
Sie können mit kleinen Sorten in Pflanzkübeln Ihren eigenen Van-Gogh Stil umsetzen. Wenn der Platz es zulässt, können Sie Sonnenblumen auch sehr schön an einem Weg entlang pflanzen. Oder Sie pflanzen Sonnenblumen einfach in einem Beet, um Sie der bestmöglichen Sonneneinstrahlung auszusetzen.
Sonnenblumen pflanzen
Im April können Sie beginnen, Sonnenblumen in Ihrer Wohnung in kleinen Töpfen aus Samen vorzuziehen. Ende Mai, wenn das letzte Frostrisiko vorbei ist, können Sie die Jungpflanzen in den Garten oder auf die Terrasse setzen.
- Füllen Sie die kleinen Töpfe mit Universalerde.
- Pflanzen Sie einen Samen pro Topf, ungefähr 1,5 Zentimeter tief.
- Gießen Sie die Töpfe und bedecken Sie sie mit einer durchsichtigen Plastiktüte.
- Stellen Sie die Töpfe an einen hellen und kühlen Platz, zum Beispiel auf ein Fensterbrett ohne direkte Sonneneinstrahlung.
- Wenn die Samen gekeimt sind, entfernen Sie die Plastiktüten. Halten Sie die Erde feucht.
- Härten Sie die Pflanzen zwei Wochen lang ab, in dem Sie sie tagsüber hinausstellen und über Nacht wieder in die Wohnung holen.
- Bevor Sie die Pflanzen in den Garten aussetzen, entfernen Sie alles Unkraut im Beet und mischen Sie die Erde mit Kompost oder gut abgelagertem Mist.
- Setzen Sie die Pflanzen ungefähr 45 Zentimeter voneinander entfernt.
- Gießen Sie die Pflanzen danach gut an.
Alternativ können Sie die Sonnenblumen auch im späten Mai pflanzen. Das machen Sie wie folgt:
- Entfernen Sie alles Unkraut und heben Sie Kompost oder abgelagerten Mist unter die Erde.
- Rechen Sie das Beet, so dass die Erde flach und leicht krümelig ist.
- Setzen Sie die Samen 1 bis 2 Zentimeter tief in die Erde, mit einem Abstand von ungefähr 10 Zentimetern.
- Gut angießen.
- Wenn Die Samen gekeimt sind, lassen Sie die kräftigeren Pflanzen stehen und nehmen Sie die Jungpflanzen dazwischen raus. Die Pflanzen sollten jetzt einen Abstand von ungefähr 45 Zentimetern haben.
Sonnenblumen als Schnittblumen pflanzen
Wenn Sie Sonnenblumen in Blumensträußen verwenden möchten, brauchen Sie buschige Pflanzen, die viele Blüten produzieren. Damit Ihre Sonnenblume buschig wächst, knipsen (pinzieren) Sie die oberen Blattansätze ab. Die Pflanze reagiert und bildet mehrere Seitentriebe aus mit Blüten.
- Bei großen Sonnenblumen-Sorten pinzieren Sie die Spitzen wenn die Pflanze 20 Zentimeter groß ist.
- Bei Zwerg-Sonnenblumen können Sie schon in 10 bis 15 Zentimetern Höhe die Spitzen zurückschneiden oder abknipsen. Dabei bleiben nur zwei paar Blätter am Stamm übrig. Wenn die Pflanze noch einmal 7 bis 10 Zentimeter gewachsen ist, wiederholen Sie den Vorgang.
Die richtige Pflege für Sonnenblumen
Wenn Sie die folgenden Schritten befolgen, werden Ihre Sonnenblumen es Ihnen mit Blühfreude danken:
- Stützen Sie hohe Sonnenblumen mit einem Gerüst oder binden Sie sie an lange Bambusstäbe.
- Sobald die Blüten erscheinen, geben Sie zusätzlich eine Pflanzennahrung, die einen hohen Anteil an Kalium enthält - zum Beispiel Tomaten-Nahrung.
- Während der trockenen Sommerwochen ist es wichtig, die Blumen regelmäßig zu gießen. Das gilt insbesondere für die hohen Sorten. Sind sie ausgetrocknet und verwelkt, fällt es ihnen schwer, sich zu erholen.
- Kleine Setzlinge laufen Gefahr, ihre Blätter an Schnecken und Nacktschnecken zu verlieren. Kübel können mit breitem Kupferdraht ausgestattet werden, welches Schnecken abhalten soll. Schneckenkorn mit Eisen-III-Phosphat ist wirksam und für Haustiere, und freilebende Tiere nicht schädlich.
- Wenn die Blumen verblüht sind, können Sie die Blumenköpfe an den Stängeln stehen lassen, denn Finken, Meisen und Sperlinge lieben die Sonnenblumenkörner.
- Im späten Herbst werden die Pflanzen aus dem Boden gezogen und kompostiert.
Wie Sie Sonnenblumenkerne ernten
- Warten Sie mit der Ernte der Sonnenblumenkerne bis die Blütenblätter beginnen abzufallen. Eventuell müssen Sie dafür die Blumen mit einem Netz bedecken, um die vor hungrigen Vögeln zu beschützen.
- Schneiden Sie die Blütenköpfe ab und lassen Sie einen langen Stiel an der Blüte.
- Stecken Sie die Blütenköpfe in große Papiertüten und hängen Sie die Blumen für einige Wochen an einem warmen und gut durchlüfteten Ort zum Trocknen auf.
- Wenn Sie Samen trocken sind, können Sie sie ganz einfach mit der Hand von der Blüte pflücken.
- Die Körner können luftdicht verschlossen gelagert werden.
Häufige Krankheiten und Schädlinge bei Sonnenblumen
Sonnenblumenrost
Dieser Pilz zeigt sich in gelben bis braunen Flecken auf den Blattoberseiten und in Pusteln auf den Unterseiten, die anfangs gelb oder orange sind und später braun werden. Wenn die Sonnenblume verwelkt, kann das eine Folgewirkung dieses Befalls sein. Entfernen und entsorgen Sie befallene Pflanzenteile (aber nicht auf dem Kompost). Achten Sie vorsorgend auf genügend Pflanzabstand. Düngen Sie Ihre Pflanzen regelmäßig mit einem Kalidünger oder einem Pflanzenstärkungsmittel.
Echter Mehltau
Echter Mehltau, auch Schönwetterpilz genannt, bildet anfangs auf den Oberseiten älterer Sonnenblumenblätter einen mehlig-weißen Schleier, später befällt er auch jüngere Blätter. Entfernen Sie alle befallen Blätter. Achten Sie vorbeugend auf genügend Pflanzabstand, gute Luftzirkulation und pflanzen Sie resistente Sorten.
Schnecken
Bei Sonnenblumen können Schnecken innerhalb kürzester Zeit gesamte Jungpflanzen wegfuttern. Schaffen Sie Barrieren mit zerkleinerten Eierschalen, Sägemehl oder für Haus- und Wildtiere ungiftiges Schneckenkorn. Zuverlässigen Schutz bieten zudem Schneckenkragen oder ein Schneckenzaun. Ganz kleine Jungpflanzen können Sie nachts auch mit Abdeckungen schützen – stülpen Sie etwa alte Marmeladengläser oder Einmachgläser darüber.
Blattläuse
Wenn Sie einzelne Blattläuse auf Ihren Sonnenblumen entdecken, wischen Sie sie sofort ab oder spritzen Sie sie mit Wasser von den Sonnenblumen. Auch eine Seifenlauge kann helfen. Schneiden Sie stark befallene Blätter ab und besprühen Sie befallene Stellen mit Brennnesselsud. Natürliche Fressfeinde helfen bei der Bekämpfung von Blattläusen auf Sonnenblumen – darunter Marienkäfer, Ohrenkneifer, Florfliegen und Schlupfwespen.
Vögel
Spannen Sie Netze über die Blütenköpfe, um Ihre Sonnenblumenkerne vor Vögeln zu schützen.
Das schon über Sonnenblumen gewusst?
- Die höchste Sonnenblume wurde 2014 in Deutschland gemessen mit einer Höhe von 9 Metern und 17 Zentimetern.
- Die runden Blütenkörbe bestehen aus vielen individuellen Blüten. Die Blätter am Rand der Sonnenblume sollen Insekten zur Bestäubung in die Mitte der Blume locken.
- Sonnenblumen sind heliotrop – das heißt, dass sie immer der Sonne folgen und ihre Blütenknospen dadurch immer in die Sonne schauen. Wenn die Sonnenblumen ausgewachsen sind verlieren sie diese Eigenart, da ihre Blütenköpfe zu schwer werden.
- Wenn Sonnenblumen nicht von Insekten bestäubt werden, können sie sich selbst bestäuben. Jede kleine Blüte im Blütenkorb kann Pollen in den Staubbeutel der Nachbarblüten übertragen. Daraus entwickeln sich dann die Sonnenblumensamen.