Stevia rebaudiana oder einfach nur „Stevia“ genannt, ist bei uns derzeit eine absolute Trendpflanze. Ihr Äußeres ist relativ unscheinbar: Sie wird meist circa 40 bis 70 cm hoch und entwickelt im Frühsommer kleine, weiße Blüten.
Ihre weiteren Namensbezeichnungen als „Süßkraut“ oder „Süßblatt“ verraten den Hauptgrund ihrer Bekanntheit. Diese liegt in der äußerst starken Süßkraft ihrer Blätter. Die dafür verantwortlichen zuckerhaltigen Inhaltsstoffe sind die sogenannten „Steviolglycoside“ oder „Stevioside“. Diese machen die Blätter und Stängel der Pflanze ungefähr 30mal süßer als Rübenzucker. In ihrer reinen Form besitzen „Steviolglycoside“ sogar eine 100 bis 300fache Süßkraft. Stevia ist in den subtropischen bis tropischen Zonen Südamerikas beheimatet. Hier wurde sie bereits von der indigenen Urbevölkerung als Süßungsmittel verwendet. Heute wird sie auf großen Plantagen angebaut.
Stevia als Topf- und Gartenpflanze
Stevia fühlt sich auch bei uns auf heimischen Balkonen/Terrassen oder im Garten wohl. Eine Möglichkeit zur Anzucht ist die Aussaat im Frühjahr auf der Fensterbank: Bei Keimtemperaturen von mindestens 20°C und viel Licht entwickeln sich nach etwa einer Woche die jungen Keimlinge.
Alternativ sind in den diversen Gartenmärkten auch junge Stevia-Pflanzen erhältlich, die in einen Topf oder direkt in den Garten gepflanzt werden können. Eine Vermehrung über Stecklinge ist ebenfalls leicht möglich. Stevia bevorzugt einen sonnigen Standort und regelmäßige Bewässerung sobald die oberste Erdschicht abgetrocknet ist. Durch Düngegaben mit
Substral Naturen Bio Tomaten und Kräuter Nahrung sind die Pflanzen optimal mit Nährstoffen versorgt. Obwohl die Pflanze mehrjährig ist, wird sie bei uns meist nur einjährig kultiviert, da sie empfindlich auf Frost und Kälte reagiert – weniger als 10°C verträgt sie nicht. Stevia hat nicht nur einen Zierwert, sondern wird auch gerne als Kräuterpflanze gehalten. Nur wenige Blätter sind nötig, um beispielsweise im Tee für Süße zu sorgen.
Ist Stevia ein natürlicher Süßstoff?
Die starke Süßkraft der Steviolglycoside macht Stevia besonders attraktiv für die Lebensmittelindustrie, vor allem auch deswegen, weil kaum Kalorien enthalten sind. Außerdem ist diese Zuckerform für Diabetiker geeignet und soll sogar der Kariesbildung entgegenwirken.
Immer wieder taucht die Frage auf, ob Stevia als Süßstoff nun erlaubt oder verboten ist. Hier die Antwort: Seit Dezember 2011 sind die aus Stevia gewonnenen Süßstoffe, die Steviolglycoside, als „Lebensmittelzusatzstoff E 960“ von der Europäischen Union zugelassen. Voraussetzung ist, dass strenge Reinheitsanforderungen erfüllt werden. Die Zulassung wurde erst erteilt, nachdem zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen bestätigt hatten, dass Steviolglycoside keine negativen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit ausüben. Diverse Getränke, Süßwaren und andere Lebensmittel, die E 690 enthalten, sind bereits bei uns im Handel erhältlich.
Derzeit beschränkt sich die Zulassung aber nur auf die genannten Steviolglycoside, wohingegen die getrockneten Blätter bzw. die lebende Pflanze nicht als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen sind, da die entsprechenden Untersuchungen noch im Gange sind.