Vogelhäuser und Nistkästen sind ein wichtiger Beitrag zum Vogelschutz, denn gerade in urbanen Gegenden sind geeignete Nistplätze nur schwer zu finden. Aber nicht nur als Nistplatz sind sie wichtig – Vogelhäuser bieten Vögeln Schutz vor anderen Tieren und einen warmen Schlafplatz im Winter.
Egal, ob ein Nistkasten für bestimmte Vogelarten oder eine überdachte Futterstelle: Wenn du ein Vogelhaus selbst bauen möchtest, findest du hier alles, was du in Vorbereitung wissen solltest.
Das richtige Holz für dein Vogelhaus
Willst du ein Vogelhaus bauen, ist das richtige Holz besonders wichtig. Denn damit die Nistkästen ein trockener und geschützter Ort sind, muss das Vogelhaus aus witterungsbeständigem Holz sein.
Passendes Holz für dein Vogelhaus
- Mindestens 15–18 mm dick
- Ungehobelt (vor allem die Innenseite)
- Ideale Holzarten: Zeder, Lärche, Eiche, Robinie, Douglasie, aber auch Tanne, Fichte und Kiefer
- Ungeeignet, da nicht witterungsbeständig: Sperrholz, Pressplatten, Buche
Vogelhaus bemalen
Wir empfehlen, das Vogelhaus mit einem emissionsarmen und umweltfreundlichen Holzschutzmittel oder einfach mit Leinöl zu behandeln, um die Lebensdauer zu verlängern.
Möchtest du dein Vogelhaus bemalen, bedenke, dass Rot und Schwarz für Vögel Warnfarben sind. Auch bei der Art der Farbe ist Vorsicht geboten, denn viele können die Gesundheit der Tiere gefährden. Biologisch abbaubare, schadstofffreie Farbe, die nach DIN EN 71 als „spielzeuggeeignet“ gilt, ist für Vogelhäuser geeignet. Bei Nistkästen sollte die Seite mit dem Einflugloch nicht bemalt werden.
Vogelhaus bauen – Tipps
- Verschraubte Vogelhäuser sind stabiler als geleimte und zusammengenagelte.
- Bohre bei geschlossenen Nistkästen etwa 4–5 Löcher mit einem 5 mm-Bohraufsatz in den Boden, um Luftzirkulation zu gewährleisten.
- Du kannst auch aus anderen Materialien ein Vogelhaus basteln, wie aus Ton-Blumentöpfen oder Flaschenkürbissen.
- Möchtest du ein Vogelhaus selber bauen, stehen Anleitungen kostenlos im Internet zur Verfügung.
Welches Haus passt für welchen Vogel?
Bevor du dir eine Bauanleitung für ein Vogelhaus raussuchst, überlege dir, für welche Vögel das Haus sein soll. Vogelarten haben unterschiedliche Ansprüche an ihren Nistplatz.
Für alle gilt: Die Grundflächen-Mindestgröße für Nistkästen sollte etwa 12,5x12,5 cm betragen, mit einer Mindesthöhe von knapp unter 30 cm. Berechne für die größeren Stare an jeder Seite ein paar zusätzliche Zentimeter ein.
Vogelhaus bauen für Höhlenbrüter
Das klassische Vogelhaus aus Holz mit einem Loch als Eingang sind sogenannte Höhlenbrüter-Kästen. Viele heimische Wildvögel sind Höhlenbrüter, bevorzugen also fast geschlossene Nisthöhlen. Je nach Lochgröße werden die Vogelhäuser von verschiedenen Vogelarten bevorzugt – je größer der Vogel, desto größer sollte auch das Loch sein:
- 26–28 mm für Sumpfmeise, Blaumeise, Haubenmeise, Tannenmeise, Weidenmeise
- 32 mm für die Kohlmeise und Feldsperling
- 32–34 mm für Trauerschnäpper
- 32–45 mm für Kleiber
- 35 mm für den Wendehals
- 45 mm für Stare
- Ovales Loch mit 48 mm Höhe und 32 mm Breite für den Gartenrotschwanz
Großes Vogelhaus für Spatzen
Auch Spatzen sind Höhlen- und Nischenbrüter, brüten aber gerne in einer Kolonie. Ein Nistkasten-Reihenhaus kann gleich mehrere Spatzenfamilien beherbergen. Die Lochgröße für Spatzen sollte 32–34 mm betragen.
Halbhöhlen bauen
Halbhöhlen sind Vogelhäuser mit halb offener Front. Dabei ist etwa das obere Drittel der Vorderseite frei, wird aber vom Dach und von den Seitenteilen abgeschirmt.
Halbhöhlen sind für Bachstelzen, Rotkehlchen, Zaunkönig, Grauschnäpper und Hausrotschwanz die idealen Nistplätze.
Vogelhaus bauen für Mauersegler
Mauersegler nisten bevorzugt unter Dachvorständen und in Kolonien. Bringe also gleich mehrere spezielle Mauersegler-Kästen an.
So machst du Vögelhäuser sicher
Bevor du dein Vogelhaus selber baust, bedenke auch die Sicherheit der Vögel vor tierischen Räubern. Mit diesen Tipps kannst du Vögel und Brut schützen:
- Unterkante des Lochs etwa 20 cm über dem Boden des Nistkastens bohren, damit Mader und Katzen nicht nach den Vögeln angeln können.
- Ein Vogelhaus mit einem Vorsprung inklusive Einflugloch unter dem Dach kann einen Zugriff von Madern abwehren.
- Anflugstangen sind überflüssig und können Prädatoren in die Hände spielen. Achte auch darauf, dass ein halber Meter vor Einflugloch keine Äste oder Zweige sind.
- Mit einem Vergrämungsmittel wie SUBSTRAL® Celaflor® Hunde & Katzen Ex kannst du Katzen von den Bäumen mit Vogelhäusern fernhalten.
Futterstellen bauen
Vogelhaus-Bauanleitungen für Futterstellen reichen von umgebauten Dosen, Kokosnussschalen über Wippen bis hin zu überdachten Vogelhäusern aus Holz. Futterstellen musst du regelmäßig reinigen, denn Vogelkot und feuchtes Vogelfutter bringen Krankheitserreger mit sich. Ein gut durchdachtes Design erspart dir viel Arbeit.
Bedenke auch, dass heruntergefallenes Vogelfutter Nager anlocken kann. Sollte sich einer ins Haus verirren, befördere ihn mit einer Lebendfalle wieder hinaus.
Wo ist der ideale Ort für ein Vogelhaus?
Mit diesen Tipps hängst du dein DIY-Vogelhaus so hin, dass es auch von Vögeln angenommen wird.
Das solltest du beim Vogelhaus zum Aufhängen beachten
- Hänge die Vogelhäuser in 2–3 m Höhe auf, für Stare in mindestens 4 m und für Mauersegler in 6 m Höhe.
- Wähle einen schattigen bis halbschattigen Standort.
- Öffnung gen Südosten oder Osten und nicht gen Westen (Wetterseite) ausrichten.
- Hänge Vogelhäuser etwas nach vorne über, damit es nicht hineinregnet.
- Hänge Mauersegler-Kästen unter einem Dachvorsprung auf, mit freiem Luftraum davor.
- Lasse einen Abstand von mindestens 20 bis 30 Metern zwischen Nistkästen des gleichen Typs und 10 bis 15 m bei Vogelhäusern mit unterschiedlichen Lochgrößen. Ausgenommen sind Nistkästen für Koloniebrüter wie Schwalben, Mauersegler, Spatzen oder Stare.
- Fixiere Vogelhäuser zum Schutz der Bäume nur mit rostfreien Nägeln, Schrauben oder Drahtbügeln.
Der beste Zeitpunkt zum Aufhängen
Vogelhäuser hängst du am besten schon vor der Brutzeit im Herbst auf, damit sie den Winter über als Schlaf- und Überwinterungsplätze dienen. Zudem schauen sich Vögel schon vor der Brutzeit nach Nistmöglichkeiten um.
Einen naturnahen Garten fördern
In einem naturnahen Garten mit Blumenwiesen aus heimischen Pflanzen finden viele Insekten ein Zuhause und Vögel damit ein reiches Nahrungsangebot. Auch mit vogelfreundlichen Pflanzen wie Sonnenblumen, Berberitze, Vogelbeeren und Schwarzem Holunder etc. lockst du Vögel in deinen Garten.
Verzichte für einen naturnahen Garten mit großer Artenvielfalt auf Pestizide. Mit Substral® Naturen®-Produkten pflegst und schützt du deinen Garten im Einklang mit der Natur.
Wie pflege ich ein Vogelhaus?
Um Krankheitsübertragungen zu vermeiden, säubere deine Nistkästen einmal jährlich zwischen September und Oktober. Dann ist die Brut ausgeflogen und die Vogelhäuser dienen noch nicht als Winterquartier.
Zur Reinigung reichen eine Bürste, gegebenenfalls ein Spachtel und Wasser – bitte benutze keine chemischen Mittel oder Insektensprays.
Und so geht’s
- Handschuhe anziehen, damit Flöhe, Milben und Co nicht auf dich übergehen und du sie mit ins Haus schleppst
- Altes Nest entfernen
- Das Innere gründlich ausbürsten
- Bei starker Verschmutzung mit Wasser auswaschen
- Direkt zurück an den Baum hängen