Nadelgehölze und weitere immergrüne Gartenpflanzen kommen bei entsprechender Pflege mit den bei uns herrschenden winterlichen Temperaturen gut zurecht. Es sind nur wenige Dinge zu beachten, um die Immergrünen sicher durch den Winter zu bringen.
Frostschaden
Beliebte Nadelgehölze (Koniferen) wie Thujen, Scheinzypressen und eine Reihe an immergrünen Pflanzen wie Rhododendron, Kirschlorbeer, Buchs und Stechpalme gelten als winterhart oder frosthart. Dies bedeutet, dass sie längere Frostperioden ohne Schaden überstehen. Bei sehr strengen Frösten (unter circa -15 °C) können jedoch dennoch Frostschäden eintreten. Erkennbar ist dies daran, dass sich Blätter gelb, rötlich, oft rot-braun oder braun bis schwarz verfärben. Auch die Triebspitzen werden braun bis schwärzlich. Betroffene Pflanzenteile sind im Frühjahr zu entfernen (Rückschnitt bis ins gesunde Holz), da sie sich nicht mehr erholen. Die meisten Gehölze treiben wieder kräftig neu aus.
Fast kritischer als die tiefen Temperaturen ist die damit oft verbundene "Frosttrocknis": Bei immergrünen Pflanzen erfolgt auch im Winter Verdunstung über die Blätter. Ist der Boden gefroren, können sie jedoch nicht genügend Wasser aufnehmen, sodass Trockenschäden eintreten. Blätter und Nadeln verbräunen und können abfallen; schlimmstenfalls kann die ganze Pflanze vertrocknen.
Bitte beachten: Trockenschäden zeigen sich vor allem bei Nadelgehölzen oft erst nach einigen Monaten. Die Gelb- und Braunfärbung der Nadeln setzt meist im Pflanzeninneren an. Die Nadeln werden schließlich abgeworfen, es kommt zur sogenannten "Nadelschütte". Dadurch versucht die Pflanze, ihren Wassermangel auszugleichen.
Unser Tipp: Um Trockenschäden im Vorhinein zu vermeiden, ist es daher wichtig, immergrüne Gartenpflanzen sowie Topf- und Kübelpflanzen bei frostfreier Witterung ausgiebig zu gießen! Außerdem ist es ratsam, eingesammeltes Herbstlaub unter die immergrünen Sträucher und Koniferen zu geben, um Austrocknung und Bodenfrost zu reduzieren.
Kontrolle auf Schädlinge
Während der kalten Jahreszeit sollten die Pflanzen weiterhin regelmäßig auf tierische Schädlinge kontrolliert werden. Denn es gibt so einige, die den Gehölzen auch im Winter stark zusetzen können und beispielsweise ihre Eier an den Trieben zur Überwinterung ablegen:
- Thujaminiermotte: Die Larven der Thujaminiermotte entwickeln sich in den Minen innerhalb der Blattschuppen, wo sie bei milden Wintern hinweg fressen. Befallene Triebspitzen verbräunen und im Extremfall kommt es zur kompletten Verkahlung der Triebspitzen.
- Ilex-Minierfliege: Im Frühsommer legen die kleinen, schwarzen Fliegen Eier in die Blattmittelrippe. Die daraus schlüpfenden Larven fressen Miniergänge in die Blätter, in denen sie auch überwintern. Ein Befall setzt nicht nur den Zierwert der Blätter herab, sondern schwächt auch die Pflanzen.
- Sitkafichtenlaus: Nur bei tiefen Temperaturen von circa -15 °C werden Eier zur Überwinterung ausgebildet. Bei milderen Temperaturen überwintern hingegen die erwachsenen Läuse. Ihre Saugtätigkeit an den Nadeln von Blaufichten und Sitkafichten kann zum völligen Verkahlen ganzer Astpartien führen.
- Buchsbaum-Schädlinge: Einer der Hauptschädlinge am Buchs, der Buchsbaumzünsler, überwintert als Raupe in einem schützenden Gespinst zwischen den Blättern. Derartige Gespinste sofort herausschneiden! Sind an den Blättern hingegen weißliche Wachsüberzüge zu sehen, verbergen sich darin die überwinternden Larven des Buchsbaum-Blattflohs.
Maßnahmen: Diese und weitere beißende und saugende Schädlinge können bei Temperaturen über 10 °C oder im nächsten Frühjahr durch Spritzungen mit Substral Celaflor® Schädlingsfrei Careo® Konzentrat**bekämpft werden. Wurden Eier zur Überwinterung abgelegt (z. B. von Sitkafichtenlaus, Blattläusen, Spinnmilben), können diese mit Substral Naturen® Bio Schädlingsfrei Obst & Gemüse Konzentrat** erfasst werden.
Von Schneelasten befreien
Eine schwere Schneelast kann Zweige verbiegen und Sträucher und Hecken dadurch unschön verformen. Diese Gefahr kann durch Schnittmaßnahmen gezielt reduziert werden: Hecken am besten im oberen Bereich nicht in einer geraden Ebene, sondern mit gewölbter Krone schneiden – dadurch kann Schnee leichter abrutschen. Säulenförmige Nadelgehölze und Immergrüne sollten zu Winterbeginn am besten locker zusammen gebunden werden, damit sie nicht von Schnee auseinander gedrückt werden.
Große Schneemassen oder nasser, schwerer Schnee können die Zweige von Gehölzen sogar abbrechen. Daher empfiehlt es sich, von Zeit zu Zeit die Pflanzen zu schütteln oder den Schnee mit einem Besen abzukehren, um sie von ihren Lasten zu befreien.