Ohrwürmer ernähren sich sowohl von tierischer als auch pflanzlicher Kost, wodurch die Trennung zwischen "Nützling" und "Pflanzenschädling" schwer fällt.
Die Blüten von Chrysanthemen, Clematis, Dahlien und Taglilien werden besonders gerne angefressen.
Merkmale
Der Gemeine Ohrwurm (Forficula auricularia) ist umgangsprachlich auch als "Ohrenzwicker" oder "Ohrenkneifer" bekannt. Er erreicht eine Körperlänge von circa 12 bis 20 mm und ist braun gefärbt. Charakteristisch sind vor allem die beiden Zangen am Hinterleib, die ihm zur Verteidigung oder zum Ergreifen von tierischer Beute dienen. Der Ohrwurm besitzt kleine, zurückgebildete Flügel, mit denen er in der Lage ist zu fliegen, wobei er aber nur selten beobachtet wird.
Schaden
Der Ohrwurm ist ein Allesfresser, sodass auf seinem Speiseplan sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrung steht. Da er Blattläuse und andere Pflanzenschädlinge und ihre Eier vertilgt, hat er als sogenannter "biologischer Schädlingsbekämpfer" eine nützliche Funktion. Jedoch kann der Ohrwurm auch die Pflanzen schädigen, vor allem wenn er in großer Anzahl auftritt: Er frisst gerne an süßen Früchten (z. B. Steinobst, Erdbeeren, Weintrauben) sowie an Blüten, Knospen und Blättern. Der Schaden an den Blättern ist in der Regel gering. Betroffene Blüten hingegen werden durch Fraßlöcher unansehnlich und Knospen können gänzlich absterben.
Lebensweise
Da der Ohrwurm nachtaktiv ist, hält er sich tagsüber in schattig-feuchten Verstecken wie z. B. in Mauerritzen oder unter Steinen auf, wohingegen er ab der Dämmerung mit der Fraßtätigkeit beginnt.
Der Ohrwurm überwintert als erwachsenes Tier in Verstecken (Ritzen, Rinde, unter Blättern). Sowohl im Frühjahr als auch im Sommer werden Eier abgelegt. Aus ihnen entwickeln sich nach etwa 2 bis 8 Wochen die weiß gefärbten Larven. Interessant ist die intensive Brutpflege des Weibchens: Es behütet die Eier und Larven und dient nach ihrem Tod nach 7 bis 8 Monaten den Jungtieren als Nahrung.
Der Ohrwurm kommt vor allem im Freiland vor, kann aber auch im Gewächshaus auftreten.
Maßnahmen
Vorbeugung:
Da dichte Pflanzenbestände ideale Versteckmöglichkeiten für den Ohrwurm bieten, kann durch regelmäßiges Auslichten von Bäumen und Sträuchern eine gewisse Vorbeugung erzielt werden.
Bei Befall:
Ein Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist gegen den Ohrwurm nicht zulässig. Bei starkem Auftreten empfiehlt sich das Abfangen der Tiere: Hierzu am besten Töpfe mit Stroh füllen, auf einen Stock befestigen und in die Nähe der Pflanzen stecken. Der Ohrwurm sucht gerne dieses Versteck auf und kann somit abgesammelt werden.