Jetzt ist die ideale Gelegenheit, noch Staudenbeete zu gestalten, Hecken und Bäume zu pflanzen, damit der Garten im nächsten Frühjahr in seiner vollen Pracht erstrahlen kann.
Der Herbst ist einer guter Zeitpunkt, um Neuanlagen und Umgestaltungen von Gehölzen und Staudenbeeten kreativ anzugehen. Denn: wird jetzt gepflanzt, können die Gehölze und Stauden noch ausreichend anwurzeln und sich an ihrem neuen Platz akklimatisieren. Im zeitigen Frühjahr können die Pflanzen dann direkt durchstarten und sich zu kräftigen und blühfreudigen Schönheiten entwickeln.
Der Standort
Gehölze und Bäume sind langlebige Kulturen und müssen mit sehr viel Bedacht und Sorgfalt ausgewählt werden. Insbesondere die Licht- und Bodenverhältnisse am geplanten Standort entscheiden über die spätere Entwicklung. Eine standortgerechte Pflanzenwahl ist daher der Grundstein für eine erfolgreiche und dauerhafte Gestaltung des Gartens. Sonnenliebhaber wie Weigelien, Kolkwitzien, Spiersträucher, Lavendel und Rosen werden sich in schattigen Ecken niemals zu ihrer vollen Schönheit entfalten und sich im Laufe der Zeit sogar eher rückläufig entwickeln. Schattenliebhaber wie zum Beispiel Rhododendron, Hortensien, Kamelien und Fuchsien werden in sonnenexponierter Lage immer unter Verbrennungen leiden und ihr natürliches Wuchsverhalten nie erreichen.
Darüber hinaus sollen selbstverständlich auch Stauden mit Fachwissen und Sorgfalt ausgewählt werden. Als Stauden werden krautige Pflanzen bezeichnet, die nicht verholzen, so zum Beispiel Rittersporn, Nachtkerzen, Phlox, Sonnenhut, Blaukissen oder Iris. Es gibt unter ihnen immergrüne, wie Immergrün/Vinca, Dickmännchen, Bergenien, Golderdbeere, und sommergrüne, wie Funkien, Pfingstrosen, Nelken, Malven, Vertreter.
Reine Staudenbeete neigen dazu, im Winter kahl und unattraktiv zu wirken. Daher ist es gestalterisch sinnvoll, immergrüne und sommergrüne Stauden sowie immergrüne Gehölze wie Buchs oder Liguster miteinander im Wechsel einzusetzen. Ebenso wichtig ist es, die unterschiedlichen Wuchseigenschaften der verschiedenen Arten zu berücksichtigen. Nicht alle Stauden lassen sich gleich gut miteinander kombinieren und ergeben anschließend ein harmonisches Bild. Wenn du ein paar Grundregeln für die Gestaltung beachtest, wirst du dich viele Jahre über das ganzjährige und reichblühende Gesamtbild erfreuen.
Die Gestaltungsgrundlagen
Die Gehölzwahl stellt die Basis einer jeden Gartengestaltung dar. Sie ist das Grundelement, nach der sich die weitere Wahl an Stauden, Gräsern und Zwiebelpflanzen sowie weiteren Accessoires richtet. Zunächst ist die grundsätzliche Stilrichtung zu wählen. Sie richtet sich nach dem Stil des Hauses sowie dessen Bewohnern. Zu einem modernen, geradlinigen Haus, das mit Stahl, Aluminium oder Glas verarbeitet ist, passt zum Beispiel ein symmetrischer, klar strukturierter Garten. Formgehölze aus Zypressen, Eiben, Liguster oder Buchs, kombiniert mit Kies- oder Rasenflächen unterstreichen gekonnt die Architektur. Zu Häusern im Landhausstil mit vielen Holzstrukturen eignen sich artenreiche Staudenbeete mit Buchseinfassungen, Kugelahorn, Rosen und Obstgehölzen.
Ist die Stilrichtung einmal gewählt, wird die gezielte Pflanzenwahl wesentlich leichter. Grundsätzlich gilt bei Gestaltungen, dass "weniger oft mehr ist". Zu Beginn solltest du daher zunächst die größeren Elemente wie Bäume, Sträucher und Hecken pflanzen. Sie werden im Garten den "Ton angeben" und über viele Jahre das architektonische Gerüst darstellen. Kleinere Gehölze wie Spierstrauch, Lavendel, Fingerstrauch oder Rosen sollten im Vordergrund stehen oder die Leitgehölze locker umspielen. Mit Stauden und Zwiebelpflanzen können dann farbige, im Jahresverlauf blühende Akzente gesetzt werden.
Anlage eines Staudenbeetes
Großwüchsige Stauden wie Rittersporn, Phlox, Stockrosen, Sonnenhut, Herbstanemonen oder Gräser sollten wiederholt als höchster Blickpunkt im Beet eingesetzt werden. Grundsätzlich gilt: immer ungerade Mengen an Stauden wählen. So entsteht ein rundes natürliches Bild. Großwüchsige Stauden (Leitstauden) müssen nicht zwangsläufig im hinteren Bereich platziert sein. Werden sie in der gesamten Fläche verteilt, schaffen sie Bewegung und optische Tiefe. Niedrigere Stauden wie zum Beispiel Lobelien, Salbei, Katzenminze, Frauenmantel, Fetthenne oder Astern sollten in Gruppen zu mindestens fünf Pflanzen in die Nähe der Leitstauden gepflanzt werden. Die vorderen, noch offenen Bereiche können dann mit Bodendeckern wie zum Beispiel Sonnenröschen, Schleifenblumen, Seifenkraut, Schaumblüte oder Bleiwurz gefüllt werden. Auch hier sollten mindestens fünf bis sieben Pflanzen zusammen gesetzt werden.
Unser Tipp: Bereits bei der Auswahl der Pflanzen unbedingt auf unterschiedliche Blütezeiten achten, damit das Beet ganzjährig entweder Blüten, Fruchtstände oder attraktive Blätter zeigt.
Die Pflanzung
Im Oktober sind die Vorraussetzungen für eine Pflanzung von Gehölzen optimal. Die Pflanzen haben bis zum Winteranfang noch genügend Zeit, sich an ihrem neuen Standort zu etablieren und "Fuß zu fassen". Bitte beachten, dass vor allem schwere Böden vor der Pflanzung gut gelockert werden müssen. Die Pflanzgrube sollte mindestens zweimal so groß wie der Wurzelballen sein. Der Aushub kann je nach Bodenqualität mit Kompost, Sand oder einer hochwertigen Pflanzerde, wie SUBSTRAL® Pflanzerde gemischt und wieder eingefüllt werden. Hinterher ist es wichtig, die Erde etwas anzutreten oder mit den Händen anzudrücken und dann ausreichend zu wässern. Ein "guter Bodenschluss" ist die Voraussetzung für ein erfolgreiches Anwachsen der Pflanzen.
Stauden teilen
Wenn Stauden wie zum Beispiel Funkien, Frauenmantel, Sonnenhut oder Storchschnabel geteilt werden sollen, so eignen sich hierfür bewölkte Tage. Die Pflanzen einfach mit einem Spaten ausgraben, den "oberirdischen Teil" abschneiden, sämtliche Unkräuter aus dem Stock entfernen und den Stock mit der Hand, einem alten Messer oder einem Beil teilen. Nach der Pflanzung sollten die Pflanzen gut angegossen werden. Derartige Verjüngungs-Maßnahmen schaffen zum Einen wieder Platz im Beet und schützen Stauden zum Anderen vor Vergreisung.
Blumenzwiebeln
Blumenzwiebeln eignen sich hervorragend, um den Frühling im Hausgarten bereits etwas zu verfrühen. Als Faustregel gilt: die Blumenzwiebeln etwa doppelt so tief in die Erde stecken wie die Zwiebel an sich hoch ist. Dabei ist darauf zu achten, dass der Boden durchlässig und locker ist, denn Zwiebelpflanzen fangen bei Staunässe leicht an zu faulen.
Gehölze und Stauden in Kübeln und Gefäßen Auch in Pflanzgefäßen können Gehölze und Stauden je nach Größe und Wuchsform sowohl alleine (sog. Solitär) oder als Gruppen zur dauerhaften Begrünung zusammengestellt werden.
Unser Tipp: Zur Betonung von Eingangssituationen, d.h. formalen Gegebenheiten kann die Verwendung von zwei gleich aussehnenden Solitärs Sinn machen. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von Gruppen. Diese sollten, wenn möglich in unregelmäßiger Anzahl stehen. Eine Dreiergruppe beispielsweise weist eine völlig unsymmetrische Konstellation auf und kann somit vielerorts die geradlinige Umgebung auflockern.