Hyazinthen setzen im Frühlingsbeet gelungene farbliche Akzente. Im Winter bringen sie bereits den Frühling ins Haus. Eine Besonderheit ist dabei das Heranziehen von Hyazinthen im Glas.
Besonders in einem dekorativen Hyazinthenglas wird die beliebte Zwiebelpflanze zum Blickfang auf jeder Fensterbank und dabei verströmt sie ganz nebenbei einen herrlichen Duft. Das Glas bietet freien Blick auf das dichte Wurzelwerk der Pflanzen, und ermöglicht gleichzeitig die Kraft der Natur, die die Hyazinthe quasi aus der Zwiebel empor treibt, live zu beobachten.
Kurz etwas Biologie
Die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und Orient stammenden Hyazinthen sind nicht ohne Grund beliebte Gartenpflanzen: Hyazinthen sind mehrjährige Pflanzen und entwickeln zur Überdauerung fleischige Zwiebeln, die bereits im Frühjahr austreiben. Es handelt sich dabei um sogenannte Geophyten. Während die schmalen, länglichen Blätter unscheinbar sind, stechen die etwa 20 bis 40 cm großen Blütenstände hervor, auf denen zahlreiche, kleine, sternförmige Einzelblüten sitzen. Ein reiches Farbspektrum von dezentem Weiß, lieblichen Pastelltönen bis hin zu edlem Blau und kräftigem Rot erstrahlt von März bis April im Garten. Hyazinthen sind am Stengelgrund recht kahl und machen sich besonders schön in Kombination mit rosettenförmigen Frühlingsstauden wie Primeln, Stiefmütterchen oder Tausendschön.
Hyazinthe im Garten
Im ersten Schritt der Hyazinthen-Pflege solltest du darauf achten, dass die Pflanze einen hellen bis halbschattigen Standort mit durchlässigem Boden, der sand- und kieshaltig sein kann, mag. Staunässe ist in jedem Fall zu vermeiden. Die Zwiebeln werden in eine Tiefe von circa 10 bis 15 cm gesetzt. Als Pflanzzeit ist der Herbst, ab September, ideal. Wenn der Boden nicht gefroren ist, kann auch im Januar oder Februar noch gepflanzt werden – allerdings verzögert sich dabei die Blütenbildung.
Nach der Blüte kann der verwelkte Blütenstängel abgeschnitten werden. Nun werden auch die Blätter welk und die Hyazinthe ist während des Sommers in einem Ruhezustand, wobei sie kein Wasser benötigt. Die Pflanze ist winterhart, sodass keine Abdeckung erforderlich ist. Viele Jahre hält sich die Hyazinthe am selben Standort im Garten.
Hyazinthe als Zimmerpflanzen
Hyazinthen sind wunderschöne Stauden im Garten, können aber auch in Innenräumen als Topfpflanzen gut gehalten werden. Hier blühen sie bereits im Winter und sorgen somit selbst an grau-tristen Wintertagen für etwas Frühlingsstimmung im Haus. Hyazinthen betören aber nicht nur mit ihren wunderschönen, farbenprächtigen Blüten, sondern darüber hinaus mit ihrem kräftigen sogleich lieblichen Frühlingsduft.
Über den Sommer am besten an einen dunklen Standort, beispielsweise im Keller, stellen. Dabei können sie entweder im Topf belassen oder ohne Erde gelagert werden. Im Oktober oder November empfiehlt sich das Umtopfen in neue Erde.
Hyazinthe-Treiberei im Glas
Eine eindrucksvolle Kultivierungsweise, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht, ist die Hyazinthentreiberei im Glas. Neben etwas Geduld werden genau zwei Dinge benötigt: zum Einen eine möglichst dicke Hyazinthenzwiebel, in der viele Nährstoffe gespeichert sind, was die Blütenbildung fördert und zum Anderen ein spezielles Hyazinthenglas. Dieses ist unten bauchig geformt und verengt sich nach oben hin. Das Heranziehen einer Hyazinthenzwiebel ist gar nicht schwierig:
- Das Hyazinthenglas soweit mit Wasser füllen, dass es die Zwiebel knapp erreicht. Wenn sich die ersten Wurzeln gebildet haben, sollte zwischen Zwiebel und Wasser ein Abstand von circa 0,5 cm herrschen, damit die Zwiebel nicht faul wird.
- Das Hyazinthenglas zunächst an einen kühlen (circa 10 °C), dunklen Platz stellen wie beispielsweise dem Keller, um das Wurzelwachstum in die Wege zu leiten. Dies dauert etwa 8 bis 12 Wochen. Unser Tipp: Im Handel sind Hyazinthenzwiebeln erhältlich, die bereits eine mehrwöchige Kältebehandlung hinter sich haben. Bei diesen Zwiebeln setzt bereits nach 1 bis 2 Wochen die Wurzelbildung ein.
- Sobald eine Blütenknospe zum Vorschein kommt, sollte das Hyazinthenglas an einen wärmeren Standort umziehen. Die Knospe anfangs am besten abdunkeln; ideal sind sogenannte Hyazinthenhütchen, die aber auch leicht selbst aus Papier gebastelt werden können. Sobald sich mit zunehmendem Triebwachstum das Hütchen leicht von der Zwiebel abhebt, kann es entfernt werden.
- Jetzt kann die Hyazinthe dabei beobachtet werden, wie sie den wunderschönen, duftenden Blütenstand entwickelt. Im Wohnzimmer fühlt sie sich genauso wohl wie auf einer sonnigen Fensterbank.
- Wichtig: Während der Anzucht muss das Wasser im Hyazinthenglas von Zeit zu Zeit erneuert oder nachgefüllt werden.
- Ist die Hyazinthe verblüht, kann sie im Garten eingepflanzt werden.
Alternativ zum Glas lassen sich Hyazinthen auch ganz "normal" in einem Topf mit Erde heranziehen. Die Vorgehensweise ist jedoch die gleiche.