Löwenzahn entfernen

Ob in Beeten, auf dem Rasen oder zwischen Gehwegplatten – Löwenzahn scheint überall wachsen zu können. Das bleibt für deinen Garten nicht ohne Folgen: der Löwenzahn gräbt sich mit seinen bis zu einem Meter langen Pfahlwurzeln in die Erde und breitet sich sowohl auf als auch unter Ihrem Rasen aus. Auch andere, schwächere Pflanzen verdrängt der Löwenzahn. Wir erklären dir die Eigenschaften des Löwenzahns und wie du ihn erfolgreich loswerden kannst (wenn du das möchtest).

Der Löwenzahn stellt sich vor

Der Löwenzahn (Taraxacum) ist eine Gattung der Korbblütler-Familie (Asteraceae), zu denen auch Sonnenblumen, Kornblumen und die beliebten Chrysanthemen gehören. Bei dem in Deutschland und anderen Ländern Mitteleuropas vorkommenden Löwenzahn handelt es sich um den Gewöhnlichen Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia).

Wie entfernt man Löwenzahn im Rasen?

Der Löwenzahn ist sehr schnell, kaum siehst du einige vereinzelte Pflanzen, kann dein Rasen damit in Windeseile überwuchert sein. Es bleibt nur eins – Löwenzahn entfernen, so schnell es geht. Generell gilt: leider wirst du ihn nicht schnell los, denn er kommt immer wieder zurück.

Wenn er schon blüht

Blüht der Löwenzahn schon, musst du die Verbreitung über seine Flugsamen verhindern: schneide die gelben Blütenköpfe einfach beim ersten Aufblühen ab. Denn ist der Löwenzahn einmal eine Pusteblume, verbreitet er sich mit seinen bis zu 300 Samen pro Pusteblume mit Leichtigkeit.

Tu den Bienen was Gutes

Hast du häufig Besuch von Bienen und anderen Insekten, dann warte noch etwas, bis die Blüten verblüht sind, so können sich die Bienen noch Nektar holen und du bist noch nicht zu spät dran. Die primäre Blütezeit des Gewöhnlichen Löwenzahns ist von April bis Mai – oft blüht er aber noch bis in den Frühherbst hinein.

Mechanisches Entfernen

Um Löwenzahnpflanzen schonend und dauerhaft aus dem Rasen zu entfernen, ist das Ausstechen die beste Methode. So werden die oberen Pflanzenteile und die Wurzeln des Löwenzahns vernichtet. Versuche immer, alle Wurzelfragmente zu erwischen, denn aus einem kleinen Stückchen Wurzel kann nach kurzer Zeit ein neues Pflänzchen wachsen. So gehts:

Um Löwenzahn zu entfernen, benutze einen Unkrautstecher. Mit ihm können Löwenzahnpflanzen mitsamt den Wurzeln aus dem Boden gehoben werden. Stich den Löwenzahnstecher etwa 5–10 cm von der Pflanze entfernt senkrecht in die Erde.
Per Hebelfunktion lockerst du die Wurzeln im Boden, anschließend ziehst du den Löwenzahn inklusive Wurzeln aus der Erde heraus. Kleiner Tipp: bei vom Regen durchnässter Erde brechen die Wurzeln nicht so leicht ab und können besser herausgeholt werden.
Bei speziellen Löwenzahnstechern mit Teleskoparm stichst du im Stehen die 3 Zinken in den Boden um die Pflanze herum. Die Zinken umgreifen die Wurzel des Löwenzahns und ermöglichen die Pflanze mitsamt Wurzel herausziehen.

Achtung: auf keinen Fall während der Samenreife ausstechen (als Pusteblume) – so hilfst du nur mit, seine Samen zu verbreiten.

Weitere Methoden zum Entfernen von Löwenzahn im Rasen

Auch mit anderen Methoden kann der Löwenzahn entfernt werden. Hier eine Übersicht:

Chemisch: du kannst mit Pflanzenschutzmitteln gegen den Gewöhnlichen Löwenzahn vorgehen, besonders wenn du mit der mechanischen Methode keinen Erfolg hast.
Haustiere: Hol dir tierische Hilfe! Hasen, Meerschweinchen und sogar Hühner eignen sich gut zum Vernichten von Löwenzahn – indem sie die Pflanzen vertilgen.
Abtragen/Umgraben: Ist der Rasen komplett zugewuchert, kannst du die oberen 30 bis 50 cm des Bodens abtragen und komplett von allen Wurzelteilen befreien. Alternativ entfernst du alle oben liegenden Pflanzenteile und gräbst die Erde komplett um (z.B. mit Substral® Rasenerde auffüllen).

Löwenzahn im Rasen vorbeugen

Fühlt sich der Löwenzahn ganz besonders wohl bei dir? Hat er schon nach kurzer Zeit wieder den Rasen in Beschlag genommen? Vielleicht machst du es ihm zu leicht. Mit diesen Tipps verhinderst du, ein idealer Standort für Löwenzahn zu sein:

Vertikutier den Rasen nicht. Löwenzahnsamen können sich in den Ritzen ganz besonders gut festsetzen.
Mäh den Rasen regelmäßig. So bleibt auch das Unkraut kurz und es kommt nicht zur Samenreife.
Löwenzahn gedeiht besonders gut in stickstoffreichen Böden. Achte darauf, den Rasen nicht übermäßig mit Stickstoff zu versorgen.
Streue zeitnah neue Rasensamen auf kahle Stellen im Rasen.
Kontrolliere den Rasen wiederholt und entferne neue Pflanzen unverzüglich.

Wie entfernt man Löwenzahn bei Pflastersteinen?

Gewöhnlicher Löwenzahn sprießt auch mit Vorliebe zwischen Pflastersteinen. Auch hier gilt: je früher gehandelt wird, desto besser.

Chemische Unkrautvernichter, Essig und Salz dürfen auf befestigten und versiegelten Flächen nicht eingesetzt werden. Der Grund: Die Wirkstoffe können nicht in den Boden sickern, sondern gelangen in die Kanalisation und gefährden so das Trinkwasser. Nutze Sie stattdessen das spezielle Grundstoff Acetum oder eine dieser Methoden, um Löwenzahn zwischen Pflastersteinen zu entfernen:

Fugenkratzer: altbewährt und effektiv. Mit Fugenkratzern- und bürsten entfernst du schnell Löwenzahn. Da aber Fugenkratzern nicht die Wurzeln von Löwenzahn vernichtet werden können, musst du das Auskratzen immer wieder durchführen.
Hochdruckreiniger: hier entfernst du nicht nur den unerwünschten Löwenzahn, sondern reinigst nebenbei werden auch noch die Pflastersteine.
Heißes Wasser: Übergieße Unkraut einfach mit heißem Wasser. Eine umweltschonende, günstige und einfache Art, Löwenzahn zu bekämpfen. Entferne neue aufsprießende Pflänzchen regelmäßig.
Gasbrenner: Gasbrenner oder andere Abflammgeräte vernichten sowohl den Löwenzahn als auch alle Samen. Allerdings trägt ein Gasbrenner zur CO2-Belastung bei.

Um auf Gehwegplatten langfristig den Wuchs von Löwenzahn zu unterbinden, versiegele die Lücken mit einem für Pflasterfugen geeigneten Mörtel. Bei gut versiegelten Fugen ist für das Unkraut kein Durchkommen. Alternativ kannst du trittfeste Pflanzen in die Fugen säen und verhinderst so das Wachstum von Löwenzahn.

Ist Löwenzahn eigentlich Unkraut?

Unkraut an sich ist keine Pflanzengattung. Was Unkraut ist und was nicht, liegt oft im Auge des Betrachters. Der Gewöhnliche Löwenzahn wuchert zwar wie ein Unkraut, ist aber gleichzeitig eine vielseitig einsetzbare Pflanze:

Als essbares Wildkraut kannst du Löwenzahn in der Küche zu Salaten, Tees (Achtung: harntreibend) und Suppen weiterverarbeiten. Sogar die Blüten sind essbar und machen sich schön in einem Salat.
In der Heilkunde wird Löwenzahn als Heilkraut zur Unterstützung von Niere, Leber und Galle eingesetzt.
Für Bienen und andere Insekten ist der Löwenzahn mit seiner frühen Blüte eine wichtige Quelle von Nektar.