Rhododendren, auch bekannt als Azaleen oder Alpenrosen, sind äußerst vielseitige Pflanzen. Im Frühling sind sie mit ihrer einzigartigen Blütenpracht garantiert das Highlight in deinem Garten. Den Rest des Jahres ziehen die meist immergrünen, winterharten Sträucher ebenfalls alle Blicke auf sich. Die dekorativen Blätter, die Blütenknospen und die spezielle Wuchsform sind mit ihrer zeitlosen Eleganz ein absolutes Must-Have für jeden Pflanzenliebhaber. Alles, was du über diese außergewöhnlichen Pflanzen wissen musst, erfährst du in diesem Artikel.
Rhododendron im Garten pflanzen
Mit fast 1.000 Arten und 30.000 Sorten zählen Rhododendren zu den artenreichsten und vielfältigsten Pflanzen. Vielseitig in Form und Farbe ist der Rhododendron beliebt bei Gärtnerinnen, ganz gleich ob Profi oder Anfängerin. Die Pflege von Rhododendren ist zwar nicht ganz einfach, aber mit ein paar einfachen Tipps und Tricks und dem richtigen Know-how kannst du in deinem Garten ein einzigartiges Blütenmeer zaubern.
FAQs
Wann ist der beste Zeitpunkt Rhododendron zu pflanzen?
Prinzipiell kannst du Rhododendren das ganze Jahr über pflanzen, vorausgesetzt es handelt sich um Containerware, also Pflanzen, die in einem Topf gezüchtet wurden. Bei Pflanzen, die ohne Topf, mit nackten Wurzeln verkauft werden, ist der perfekte Zeitpunkt zwischen Ende April und Mai. Der Vorteil einer Pflanzung im Frühjahr ist, dass du dich bereits kurz nach dem Einsetzen an den Blüten erfreuen kannst. Im Herbst allerdings ist der Boden noch warm und die Pflanze hat Wachstum und Blüte eingestellt. Daher kann der Rhododendron seine ganze Energie in die Ausbildung neuer Wurzeln stecken.
Wo im Garten ist der beste Platz für deinen Rhododendron?
Der Rhododendron liebt es feucht und schattig. Sprich, am besten pflanzt du diese außergewöhnliche Pflanze im Halbschatten. Nicht zu hell, aber auch nicht zu dunkel ist die Devise. In natura gedeiht Rhododendron zwar an unterschiedlichen Standorten wie in lichten Wäldern, an Berghängen oder in Tälern. Die direkte Sonne mögen allerdings nur sehr wenige Arten, wie beispielsweise:
die Japanische Azalee:
die Bewimperte Alpenrose (Rhododendron hirsutum):
oder die Rostblättrige Alpenrose (Rhododendron ferrugineum):
Warum blüht mein Rhododendron nicht?
Wenn bei deinem Rhododendron die Blüte ausbleibt, kann dies verschiedenste Ursachen haben. Mögliche Gründe dafür sind die Auswahl des falschen Standorts, zu wenig Licht, Nähstoffmangel oder später Frost, der die Knospen geschädigt hat. Pflanze deinen Rhododendron an einen geeigneten Standort und achte auf eine artgerechte Pflege, um deinen Rhododendron zum Blühen zu animieren.
Botanische Fakten
Der Name Rhododendron kommt aus dem Griechischen und setzt sich aus dem Wort ῥόδον = rhodon (Rose) und δένδρον = dendron (Baum) zusammen. Rhododendren, zu denen auch Azaleen gezählt werden, sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae).
Mit über 1000 Arten ist diese Pflanze enorm vielfältig. Sie gehören zu den sogenannten Moorbeetpflanzen und sind vorwiegend immergrün, selten auch sommergrün. Aufgrund ihrer Varietät an Blütenformen und Farben sind die vielen verschiedenen Sorten als beliebte Zierpflanzen in vielen Parks und Gärten zu finden.
Die Blütezeit der Rhododendron dauert bei den meisten Arten von Mai bis Juni. Ein paar Ausnahmen blühen allerdings erst im Sommer oder frühen Herbst. So kannst du mit der richtigen Kombination an verschiedenen Rhododendren ein farbenfrohes Blütenmeer, an dem du dich die gesamte Gartensaison erfreuen kannst, zaubern.
Herkunft
Ursprünglich stammen diese beeindruckenden Pflanzen aus Asien. In den kühlen und feuchten Regionen Chinas, Japans, Koreas und des Himalaya-Gebiets wachsen sie in lichten Wäldern, auf Berghängen und in Tälern. Rhododendren haben sich an die unterschiedlichsten klimatischen Bedingungen angepasst, was ihren Artenreichtum und das heutige Verbreitungsgebiet erklären. Rhododendren sind hauptsächlich auf der Nordhalbkugel von Asien und Europa bis Nordamerika verbreitet. Nur zwei Arten kommen ursprünglich in Australien vor. Die verschiedenen Arten gedeihen von der Meeresküste bis ins Hochgebirge und vom tropischen Regenwald bis in die subpolare Tundra. Dementsprechend unterschiedlich sind die Arten und die daraus gezüchteten Hybriden in ihrem Erscheinungsbild und den Ansprüchen, die sie an ihren Standort stellen.
In Europa sind Rhododendren bereits seit dem 17 Jahrhundert bekannt. Botaniker und Reisende brachten die exotischen Pflanzen damals in ihre Heimatländer. Im 19 Jahrhundert, in der Zeit der großen botanischen Expeditionen, wurden viele Rhododendron Arten nach Europa gebracht und kultiviert. Bekannt für ihre gärtnerische Leidenschaft, ist es wenig verwunderlich, dass Rhododendren zuerst vor allem in den Gärten des englischen Adels und dort später in Parks gepflanzt wurden. Von Großbritannien verbreiten sich die Pflanzen schnell in ganz Europa und sind heutzutage aus kaum einem Park oder Garten wegzudenken.
Eigenschaften und Aussehen
Der Rhododendron beeindruckt durch seine Vielseitigkeit und seine üppigen Blütenstände. Er ist, bis auf wenige Arten, eine immergrüne Pflanze und ist somit das ganze Jahr über ein wahres Schmuckstück in deinem Garten. Die Farbpalette, in der die Blütenstände erscheinen reicht von Weiß, Rosa, Rot, Violett bis Orange und Gelb. Sogar zweifarbige Exemplare sind nicht unüblich. Die Blütenform ist ebenso unterschiedlich und variiert von glocken- bis trichterförmig.
Die Blätter sind ledrig, oval bis lanzettlich und dunkelgrün, was ein schöner Kontrast zu den farbenfrohen Blüten bildet. Bei einigen Arten sehen die Blätter samtig aus, da sie behaart sind.
Rhododendren können unterschiedlich groß werden. Von kompakten Zwergformen, die nur wenige Zentimeter hoch werden, bis zu stattlichen Sträuchern oder Bäumen ist alles dabei.
Besonderheiten
Rhododendren sind durch ihre einzigartige Vielseitigkeit eine Besonderheit an sich. Abgesehen von der Vielzahl an Arten und Lebensräumen gibt es aber noch weitere spezielle Merkmale, die Pflanzenliebhaber faszinieren
Sekundäre Pflanzenstoffe: Bioaktive Substanzen
Für Botaniker und Pharmakologen sind die verschiedenen bioaktiven Substanzen der Rhododendren von großem Interesse und immer wieder Gegenstand zahlreicher Studien. Bioaktive Substanzen oder auch sekundäre Pflanzenstoffe sind chemische Verbindungen, die eine biologische Wirkung auf Mensch und Tier haben. Dies kann positive, wie auch negative Auswirkungen haben.
Die wohl bekanntesten bioaktiven Substanzen in Rhododendren sind die Grayanotoxine. Diese Toxine sind in allen Teilen der Pflanze vorhanden, einschließlich der Blätter, Blüten und Nektar. Beim Verzehr können Grayanotoxine Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Schwäche, Schwindel und in schweren Fällen Herzrhythmusstörungen verursachen. Diese Vergiftungserscheinungen sind als "Rhododendron-Vergiftung" oder "Mad Honey Disease" bekannt, da Honig, der aus Rhododendron-Nektar hergestellt wird, ebenfalls toxisch sein kann. Immer wieder kommt es zu Vergiftungen, nachdem Honig gegessen wurde.
Neben den toxischen Substanzen findet sich in Rhododendren aber auch eine Vielzahl sekundärer Pflanzenstoffe, die auf Grund ihrer positiven Auswirkungen von pharmakologischem Interesse sind. Flavonoide, Terpene und Phenole sind nur eine Auswahl an wertvollen bioaktiven Substanzen der Rhododendren.
Wenn du dich für sekundäre Pflanzenstoffe und deren Auswirkungen interessierst, lies gerne im E-Journal des Thieme Verlags, wie es die in den Alpen heimische Rostblättrige Alpenrose (Rhododendron ferrugineum) vom Volksheilmittel in den Fokus der Forschung geschafft hat.
Vielfalt in Form und Farbe. Arten von Rhododendron
Die Vielfalt der Rhododendron in der Natur ist außerordentlich groß. Keine andere Gehölzgattung weist eine derartige Vielfalt in Aussehen, Wuchsform und Lebensräumen auf. Rhododendren sind an der grönländischen Küste genauso heimisch wie in den subtropischen Regionen am Äquator, wo sie als Aufsitzerpflanzen (Epiphyten) in Baumkronen leben.
Die kleinsten Vertreter wachsen in etwa 2 cm hoch, die größten allerdings sind baumartig und bis zu 30 m hoch. Genau so unterschiedlich sind die Rhododendron-Blüten. Sie reichen von winzig kleinen Blüten mit einem Durchmesser von 1 cm bis zu großen Blüten mit fast 15 cm Durchmesser. Das Farbspektrum reicht von Weiß, Rot, Gelb und Violett, inklusive aller Zwischenformen.
Die in den Bergen vorkommenden Arten nehmen eine bedeutende ökologische Funktion ein. Als flachwurzelnde Sträucher verhindern sie die Erosion des Oberbodens. Unterhalb der Baumgrenze kommen sie in lichten Wäldern, zusammen mit Tannen, Ahorn und Ebereschen, vor.
Wie beeindruckend Rhododendren in der Natur wirken können, beschreibt Kenneth Cox in seinem Buch "Rhododendrons & Azaleas":
“Es gibt nur wenige Anblicke in der Pflanzenwelt, die es mit den Rhododendron in voller Blüte an ihren Naturstandorten aufnehmen können".
Kenneth Cox ist Autor und gilt einer der drei bedeutendsten Rhododendron-Experten.
Durch Kreuzungen und Züchtung entstanden zahlreiche Sorten, die in ihren Farben, Blütenformen und Größe unterschiedlicher nicht sein könnten. Diese Vielfalt und die lange Geschichte der Rhododendren machen sie zu einer der beliebtesten Sträucher für den Garten einerseits und anderseits sehr interessant für die Wissenschaft.
Rhododendron pflanzen
Rhododendren zählen zwar allgemein zu den eher pflegeleichten Pflanzen, dennoch gibt es einiges, was du beachten musst, damit deine Pflanzen optimale Voraussetzungen zum Wachsen haben. Die richtige Standortwahl, optimale Bodenvorbereitung, korrektes Pflanzen und eine ausreichende Nährstoffversorgung sind Grundvoraussetzung, damit du lange Freude an deinen Rhododendren hast.
Der optimale Zeitpunkt
Ob du deine Rhododendren im Herbst oder Frühlings pflanzt, bleibt grundsätzlich dir überlassen. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Für eine Pflanzung im Frühjahr spricht, dass der Boden ab Ende April schon ein wenig erwärmt und mit nächtlichem Frost nicht mehr zu rechnen ist. Der Vorteil einer Pflanzung im Herbst ist, dass der Boden immer noch warm ist, die Temperatur fällt in der Regel nicht unter 8 Grad. Außerdem bereitet sich die Pflanze schön langsam auf die Winterruhe vor und benötigt keine Energie für Wachstum und Blütenbildung. Sie kann sich bei einer Pflanzung im Herbst also voll und ganz auf die Wurzelbildung konzentrieren, was sich überaus positiv auf den Wurzeltrieb, also die Entwicklung der Wurzeln, auswirkt. So kann dein flachwurzelnder Rhododendron sich bis zum Winter gut etablieren und bereits im Frühjahr seine ganze Blütenpracht entfalten.
Anleitung zum Rhododendron richtig pflanzen
Mit diesen einfachen Tipps pflanzt du deinen Rhododendron richtig:
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Wurzelballen vorbereiten: Tauche den Wurzelballen deines Rhododendrons in einen Kübel mit Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. So kannst du sichergehen, dass er völlig durchnässt ist.
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Pflanzenloch graben: Hebe ein Pflanzloch aus, welches ca. 40 bis 50 cm tief ist und den vierfachen Durchmesser des Wurzelballens hat. Neigt der Boden zu Staunässe ist es empfehlenswert eine Drainageschicht aus Kies anzulegen, damit das Wasser gut abfließen kann.
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Rhododendron pflanzen: Pflanze den Rhododendron bündig ein und fülle das Pflanzloch mit humusreicher, saurer Erde auf
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Mulchen: Drücke die Erde rundherum vorsichtig fest und bedecke den Pflanzbereich etwa 5 cm hoch mit Rindenmulch.
Der perfekte Standort für deinen Rhododendron
Rhododendren haben eine Vorliebe für saure Böden. Diese Pflanzen gedeihen am besten in einem pH-Wert-Bereich von 4,5 bis 5,5 und benötigen gut durchlässigen, humusreichen Boden, der Feuchtigkeit gut speichert. Einige Arten bevorzugen halbschattige bis schattige Standorte. Direkte Sonneneinstrahlung kann deren empfindlichen Blätter und Blüten schädigen, während andere Arten wie zum Beispiel die Japanische Azalee oder die in Österreich heimischen Vertreter, die Rostblättrige Alpenrose und die bewimperte Alpenrose gut damit zurechtkommen.
Alpenrosen zählen zu den sogenannten Flachwurzlern. Das bedeutet, dass sich ihre Wurzeln nur in der wenige Zentimeter dicken, obersten Bodenschicht ausbreiten. Wenn du einen Standort für deinen Rhododendron auswählst, bedenke immer den zu erwartenden Zuwachs. Alpenrosen wachsen stark in die Breite, pflanze sie also nicht zu dicht! Am besten pflanzt du einen Rhododendron alle 1 bis 2 m. Die Pflanzabstände sind je nach Art unterschiedlich und abhängig von der Pflanzengröße. Für den Anfang sollte mindestens der Zuwachs der nächsten 3-5 Jahre beachtet werden. Danach könntest du deine Rhododendren verpflanzen und neu gruppieren.
Bei Platzmangel können kleinwüchsige Sorten auch in einen Kübel gepflanzt werden.
Kurz und knapp:
Rhododendren benötigen....
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einen lockeren, wasser- und luftdurchlässigen,
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humusreichen,
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und sauren Boden.
Außerdem eine möglichst gleichmäßig hohe Boden- und Luftfeuchtigkeit.
Genügend Licht ist für ein gesundes Wachstum und eine üppige Blüte ebenfalls wichtig. Die allgemeine Annahme, Rhododendren seien Schattenpflanzen, ist schlichtweg falsch. An zu dunklen Standorten wird der Wuchs locker und die Blühfreudigkeit sowie die Länge der Blütezeit leiden unter dem Lichtmangel. Japanische und sommergrüne Azaleen pflanzt du am besten an sonnigen Standorten im Garten. Immergrüne Rhododendren gedeihen am besten im Halbschatten.
Bodenvorbereitung
Mit ein paar einfachen Maßnahmen kannst du fast jeden Gartenboden so vorbereiten, dass er für Rhododendren geeignet ist. Das Zauberwort heißt Humus!
Indem du deinen Boden, falls nötig, mit organischen Materialen anreicherst, kannst du die Humusschicht aufwerten. Wenn du eine Alternative zu Torf suchst, kannst du auch auf kompostierte Rinde, Holzfasern, verrottetes Laub oder Nadelerde, zur Verbesserung der Bodenqualität zurückgreifen.
Außerdem gibt es spezielle Bodenkuren, mit denen du deinen Gartenboden behandeln kannst und somit die Qualität deines Bodens nachhaltig verbesserst. Bei dieser Bodenkur handelt es sich um einen Bodenhilfsstoff mit Nährstoffzusatz auf Basis hochwirksamer Meeresalgen zur gezielten Behandlung von Rhododendren und anderen Moorbeetpflanzen. Die Inhaltsstoffe verbessern den Wasser-, Luft- und Nährstoffhaushalt des Bodens langfristig und senken den pH-Wert innerhalb eines Jahres um bis zu 1. Die ersten positiven Auswirkungen einer Behandlung werden schon nach 6 Wochen sichtbar. Der gesamte Bodengesundungsprozess benötigt aber 1 bis 2 Jahre. Bei schwierigen Bodenverhältnissen wird eine regelmäßige Anwendung empfohlen.
Rhododendron pflegen
Wenn du unsere Tipps bei der Standortwahl und Pflanzung befolgst und die Pflanze ausreichend mit Nährstoffen versorgt ist, zählt Rhododendron zu den pflegeleichten Sträuchern.
Rhododendron richtig gießen
Mit der richtigen Bewässerung kannst du das Wachstum deines Rhododendrons unterstützen. Als Flachwurzler kommt es bei den immergrünen Sträuchern auf die richtige Bewässerung der obersten Bodenschicht an. Halte die Bodenfeuchtigkeit gleichmäßig hoch, wenn du deinen Rhododendren was Gutes tun möchtest. Vor allem im ersten Jahr nach der Pflanzung und bei Trockenheit ist regelmäßiges Gießen wichtig, da die Pflanze über die Blätter viel Wasser verdunstet.
Da Rhododendren empfindlich auf einen zu Hohen Kalkgehalt im Boden reagieren, solltet du zum Gießen von Rhododendren kein Leitungswasser verwenden. Leitungswasser enthält zu viel Kalk für die empfindlichen Gehölze. Durch regelmäßiges Gießen mit kalkhaltigem Wasser steigt der pH-Wert im Boden, was Chlorosen zur Folge haben kann. Ein Indiz dafür ist die Gelbfärbung der Blätter. Verwende daher idealerweise Regenwasser zum Gießen deiner Rhododendren.
Rhododendron düngen. Für eine schöne Blütenpracht
Saftig grüne Blätter, ein dichter Wuchs und farbenprächtige Blüten sind Anzeichen für einen gesunden Rhododendron. Damit dein Rhododendron prächtig gedeiht, sind regelmäßige Nährstoffgaben wichtig. Dabei kommt es auf die richtige Auswahl des Düngers sowie den richtigen Zeitpunkt für die Nährstoffgabe an.
Der richtige Zeitpunkt
Rhododendren sollten zweimal jährlich gedüngt werden: einmal im Frühjahr vor der Blüte und das zweite Mal nach der Bülte im Juni oder Juli. Dabei kommt es allerdings stark auf den Pflanzzeitpunkt an. Pflanzt du deine Alpenrose im Frühjahr, solltest du mit der Nährstoffgabe 2 bis drei Wochen warten. Dann sind in der Regel die Wurzeln gut verwachsen und können die Nährstoffe aufnehmen. Pflanzt du deinen Rhododendron im Herbst, kannst du mit dem Düngen bis ins Frühjahr warten. Ansonsten kann es vorkommen, dass der Rhododendron im Herbst neue Triebe bildet, die im Winter sehr frostanfällig sind.
Der richtige Dünger
Achte darauf, dass der Dünger kalkfrei ist. Rhododendren reagieren auf Kalk besonders empfindlich. Am besten entscheidest du dich für die Kombination aus Hornspänen und organischen Spezialdünger für Rhododendren. Diese sind genau auf die Bedürfnisse der Pflanzen abgestimmt und in der Regel reich an Stickstoff, Phosphor und Kalium. Außerdem enthalten sie wichtige Mineralstoffe, wie Eisen und Magnesium.
Kaffeesatz, Essigwasser und andere Hausmittel können sich ebenfalls dazu eignen die Bodenqualität zu verbessern. Diese Hausmittel ersetzen allerdings eine regelmäßige Nährstoffgabe durch Volldünger nicht. Auf das Düngen mit Eierschalen sollte im Fall Rhododendron aber aufgrund des Kalkgehalts unbedingt verzichtet werden.
Rhododendron schneiden fördert die Blühfreudigkeit
Rhododendren gehören zu den Pflanzen, die eigentlich nicht unbedingt geschnitten werden müssen. Da es aber vorkommen kann, dass älterer Rhododendren von unten her zu verkahlen beginnen oder einfach zu groß werden, kann ein Verjüngungsschnitt aber durchaus Sinn machen. Dein Rhododendron wird zwar dadurch nicht schneller wachsen, er bekommt aber mit etwas Geduld wieder eine schöne, dichte Krone. Durch den Rückschnitt kannst du ihn wieder in Form bringen. Du solltest dabei darauf achten, dass der Strauch gut verwurzelt ist. Ist dies nicht der Fall, kann es nämlich vorkommen, dass der Strauch nicht genügend Wurzeldruck aufbauen kann, um erneut auszutreiben.
Mit unseren Tipps gelingt der Rückschnitt
Der Zeitpunkt:
Die beste Zeit, um deine Rhododendren wieder in Form zu bringen sind die Zeiträume vor und nach der Blüte, also im Frühling im Februar und März oder von Juli bis November.
Schneidest du deinen Rhododendron im Frühjahr, musst du in diesem Jahr allerdings auf die Blütenbracht verzichten, da der Rhododendren seine Knospe bereits im Vorjahr bildet.
Der optimale Schnitt je nach Bedarf:
Formschnitt: Schneide deinen Rhododendron direkt nach der Blüte nur ein bisschen. Diese Art von Rückschnitt eignet sich bestens, um deinen Rhododendron wieder in Form zu bringen oder kranke Triebe zu entfernen.
Radikalschnitt: Wenn dein Rhododendron im unteren Bereich immer mehr verkahlt, krank ist oder aus irgendeinem Grund beschädigt wurde, kann ein sogenannter Radikalschnitt notwendig sein, damit die Pflanze wieder eine schöne Wuchsform zeigen kann. Dazu gehört allerdings ein bisschen Mut, da man die Äste im wahrsten Sinne des Wortes radikal auf 30 bis 50 cm zurückschneiden sollte. Ob du dies im Spätherbst oder Februar machst, ist egal. Nur Frostgefahr sollte keine herrschen. Für einen Schnitt im Herbst spricht allerdings, dass zu dieser Jahreszeit keine nistenden Vögel gestört werden.
Der richtige Schnitt
Schneide einen Trieb an der Astgabelung oder direkt über einem Blattansatz ab. So vermeidest du es die Blattansätze zu verletzten, an denen die Pflanze neu austreiben wird.
Die Knospen für die Blüte im Folgejahr werden direkt nach der Blütezeit gebildet. Du musst also besonders vorsichtig sein, diese nicht zu beschädigen.
Wichtig ist, dass du stets sauberes und scharfes Gartenwerkzeug verwendest. So vermeidest du zu starke Verletzungen oder die Übertragung von Pflanzenkrankheiten.
Rhododendron vermehren
Ob durch Veredelung, Stecklinge, Aussaat oder Ableger, es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, um Rhododendren zu vermehren. Im Gartenbau werden Rhododendren hauptsächlich durch Veredelung und Stecklinge vermehrt. Für HobbygärtnerInnen eignet sich das Vermehren durch Ablegen, da diese Methode unkompliziert und einfach ist. Auch das Ziehen von Stecklingen gelingt auch ohne Fachwissen aus dem Profigartenbau.
Rhododendren durch Ableger vermehren
Während in der Baumschule die Vermehrung durch Ableger aus platztechnischen Gründen und der geringen Anzahl an Jungpflanzen nicht möglich ist, ist dies eine bewährte Methode für deinen Garten. Mit dieser Schritt-für-Schrittanleitung gelingt dir die Zucht eigener Jungpflanzen
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Der richtige Zeitpunkt
Der richtige Zeitpunkt für die Vermehrung ist direkt nach der Blüte. So hat der Trieb genügend Zeit bis zum Winter, um Wurzeln zu bilden und sich gut im Boden zu verankern.
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Auswahl eines Triebes
Zuerst musst du einen geeigneten Trieb zum Ablegen auswählen. Am besten eignen sich bodennahe Triebe, die wenig verzweigt sind und sich durch ihre Elastizität leicht zu Boden biegen lassen.
Hast du einen entsprechenden Trieb gefunden, ist es wichtig, alle Seitentriebe zu entfernen, damit die Triebspitze nach dem Ablegen optimal mit Wasser und Nährstoffen versorgt wird.
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Verwundungsschnitt
Als nächstes führe den sogenannten Verwundungsschnitt durch. Dabei ist es wichtig an der Unterseite des ausgewählten Triebes ein ca. 2 m langes, aber schmales Stück Rinde abzuschneiden, um das Kambium, die sogenannte Teilungsschicht, freizulegen. Bei Verwundung reagiert die Pflanze mit der Bildung des Wundgewebes, aus dem sich die neuen Wurzeln entwickeln.
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Rhododendron ablegen
Das Eingraben in humusreiche Erde des verwundeten Triebes ist das eigentliche Ablegen. Hierfür grabe eine flache Mulde aus, die du bei Bedarf mit humusreicher Erde anreichern kannst. Mit einem Zelthacken oder Ähnlichem fixiere nun den Trieb in dieser Mulde. Achte dabei darauf, dass der Verwundungsschnitt gut am Boden auffliegt.
Fixiere das obere Ende des Triebes an einem Stäbchen, damit die Jungpflanze schön gerade wächst.
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Mulde mit Erde auffüllen
Nun bedeckte den abgelegten Trieb mit humusreicher Erde und gieße ihn mit Regenwasser an. Nun ist es wichtig darauf zu achten, dass diese Stelle nicht austrocknet, um die Wurzelbildung zu fördern.
Der Trieb bleibt nun bis zum nächsten Frühjahr an der Mutterpflanze und kann im April abgetrennt werden. Achte dabei darauf, dass dies mit etwas Abstand zum neuen Trieb geschieht, damit du keine Wurzeln verletzt. Jetzt kannst du die Jungpflanze ausgraben und an einem geeigneten Standort erneut einpflanzen.
Krankheiten und Schädlinge
Schlechte Standortbedingungen und mangelnde oder falsche Pflege können Krankheiten oder Schädlingsbefall begünstigen. Aber auch bei perfekten Standortbedingungen und guter Pflege können bestimmte Krankheiten und Schädlinge deine Rhododendren befallen.
Triebsterben
Beim Trieb- oder Zweigsterben (Phytophthora cactorum) handelt es sich um eine Pilzinfektion. Die Endknospe wird von dem Pilz befallen und dieser breitet sich dann über die Blätter am ganzen Trieb aus. Die Knospe und Blätter werden braun und er Zweig verwelkt. Bei starkem Befall fallen die Blätter ab. Die umliegenden Zweige bleiben zum Glück verschont. Meist sind nur wenige, vereinzelte Triebe befallen.
Es genügt, wenn du befallene Triebe ausschneidest und entfernst.
Knospenbräune
Die Knospenbräune entsteht ebenfalls aufgrund eines Pilzbefalls. Der Pilz (Pycnostysanus azaleae) wird von der Rhododendronzikade (Graphocephala fennahi) bei der Eiablage auf die Knospen übertragen. Dieser findet in den Blütenknospen durch die Verletzungen, die die Zikade verursacht hat, ideale Lebensbedingungen in den Schuppen der Knospen vor. Diese verfärben sich daraufhin braun. Das ganze Ausmaß des Schadens wird erst im Frühling sichtbar, wenn die Blütenknospen nicht austreiben.
Die Larven der Zikaden schlüpfen Ende April, Anfang Mai und leben auf der Blattunterseite, wo sie sich mehrmals häuten. Bis zum Juni und entwickeln sie sich so zum fertigen Vollinsekt. Die auffällig grün-orange gefärbten Zikaden sind bei warmem Wetter sehr aktiv. Die Saugtätigkeit von Larve und Insekt wäre für die Pflanze kein großer Schaden.
Um eine Ausbreitung zu vermeiden, sollest du die braunen Knospen bereits im Frühling absammeln, damit der Pilz keinen Fruchtkörper bilden kann. Treten die Rhododendronzikaden in Massen auf, ist an eine chemische Bekämpfung der Insekten zu denken. Um dies zu vermeiden, solltest du die Larven auf der Blattunterseite mit biologischen Insektenmitteln frühzeitig bekämpfen.
Chlorosen
Als Chlorose bezeichnet man Flecken oder Verfärbungen an den Blättern. Diese entstehen auch als Folge eines Nährstoffmangels. Häufig ist Eisenmangel der Auslöser. Eisen ist ein wichtiges Element der Pflanze. Der Rhododendron benötigt Eisen unter anderem zur Bildung des Blattgrüns (Chlorophylls), kann die Pflanze zu wenig Eisen aufnehmen werden die Blätter allmählich gelb.
Auch beim Gießen mit kalkhaltigem Leitungswasser kann es zu Kalkchlorosen kommen. Achte deshalb darauf, dass der pH-Wert und der Humusanteil der Böden in deinem Garten den Standortbestimmungen für Rhododendren entsprechen. So sorgst du dafür, dass dein Rhododendron, die im Boden und Dünger enthaltenen Nährstoffe von der Pflanze aufnehmen kann.
Rhododendron-Wanze
Etwa ab Ende Mai/Anfang Juni zeigen die Rhododendron-Blätter oberseits gelblich-silbrige Sprenkelungen. Auf der Blattunterseite saugen anfangs gelbliche, später mit dunkelbraunen Flecken versehene flügellose Larven und ab Juli zusätzlich 3,5 bis 4 mm große, erwachsene Wanzen.
Dickmaulrüssler (Otiorrhynchus sulcatus)
Charakteristisch für diesen Schädling sind die buchtenartigen Fraßspuren an den Blättern, die durch die erwachsenen Käfer verursacht werden. Der größte Schaden entsteht jedoch durch die Larven, die an den Wurzeln fressen, woraufhin die Pflanzen welken und absterben können.
Dies sind die einige häufigsten Krankheitsbilder und Schädlinge, die typisch für Rhododendren sind. Haben wir dein Interesse geweckt? Auf der Webseite der Bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft kannst du tiefer in die Welt der Krankheiten und Schädlinge auf Rhododendren eintauchen.
Rhododendren sind eine beliebte Wahl für Pflanzenliebhaber, die auffällige und farbenfrohe Blüten lieben. Mit der Vielfalt an Farben und Formen kannst du deinen Garten von Frühling bis Sommer in ein herrliches Blütenparadies verwandeln. Mit unseren Tipps und Tricks und dem Know-how aus diesem Artikel wirst du zum wahren Experten in Sachen Rhododendren. Viel Spaß beim Gestalten und Genießen deines persönlichen Blütenmeeres.