Schutz vor Schädlingen am Baum
Welche Schädlinge können Bäume befallen?
Baumschädlinge können zu einem richtigen Albtraum werden. Eine frühzeitige Erkennung ist das A und O für eine effektive Schädlingsbekämpfung und für den Schutz des Baumes. Denn oft kommt das Übel nicht allein – ein von Schädlingen geschwächter Baum ist auch anfälliger für Pilz- oder Bakterienerkrankungen.
Möglicher Schädlingsbefall – was nun?
Fällt dir etwas an deinem Baum auf, ist es zunächst wichtig, genau zu bestimmen, ob es sich um einen Schädling handelt und wenn ja, um welchen. Das kannst du allein machen, im Zweifelsfall solltest du aber dringend einen Experten hinzuzuziehen.
Der Befall von Schädlingen wie dem Japankäfer (Popillia japonica), dem Asiatischen Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis) und der San-José-Schildlaus (Comstockaspis perniciosa) ist zudem meldepflichtig. Wende dich hier an den zuständigen Pflanzenschutzdienst deiner Stadt oder Kommune.
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Auch wenn aktuell kein Verdacht auf einen Schädlingsbefall vorliegt, kann sich eine Beratung von einem Experten lohnen. Du kannst dich darüber aufklären lassen, welche Schädlinge deine Bäume befallen könnten. Für anfällige Bäume kannst du präventive Maßnahmen besprechen werden und du kannst dir Tipps für die richtige Baumpflege zur Stärkung der Vitalität abholen.
Diese Baumschädlinge gibt es
Sobald die Temperaturen steigen, steigt auch die Gefahr von einem Schädlingsbefall. Insekten schwärmen aus, paaren sich und kurze Zeit später werden die Eier abgelegt. Bei den meisten ernst zu nehmenden Baumschädlingen richten allerdings nicht die adulten Käfer oder Falter den Schaden an, sondern die hungrigen Larven. Kontrolliere ab Frühling bis in den frühen Herbst hinein regelmäßig deine Bäume, um einen Befall so frühzeitig wie möglich zu erkennen.
Wichtig: Nicht immer handelt es sich bei einem Befall um Schädlinge. Ein Befall von Blattläusen, Ameisen oder Milben stellt in der Regel keine Gefahr für die Vitalität eines etablierten Baumes dar. Auch Wanzen sind zwar lästig, können einem Baum aber in der Regel nichts anhaben.
Am gefährlichsten sind holzzerstörende Insekten, die direkt im Holz brüten und damit die Rinde oder sogar den Holzkern zerstören.
Hier ist eine Liste der hierzulande gängigsten und gefährlichsten Baumschädlinge:
Gespinstmotte (Yponomeutidae)
Befallszeit: ab Juni
Die Raupen der Gespinstmottenarten fressen die Blätter befallener Bäume vollständig ab und überziehen die kahlen Äste, Zweige und Stämme mit einem silbrig-grauen Gespinst, in dem sie leben. Ein Befall von Gespinstmotten sieht zwar schlimm aus, die meisten Bäume erholen sich jedoch in der Regel davon.
Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea L.)
Befallszeit: ab Mai
Die Raupen dieses Nachtfalters spinnen auf dem Baum verteilt Nester und fressen ganze Äste kahl. Die meisten Eichen können sich von dem Kahlfraß regenerieren und büßen nur bei wiederholtem Befall Vitalität ein. Eine Bekämpfung ist dennoch wichtig, da die Raupen im 3. Larvenstadium feine Gifthaare ausbilden, die bei Menschen starke allergische Reaktionen auslösen können. Die Bekämpfung erfolgt durch einen Experten.
Kastanienminiermotte (Cameraria ohridella)
Befallszeit: ab Mitte April
Die Kastanienminiermotte legt ihre Eier auf den Blättern der weißblühenden Rosskastanien ab. Nach dem Schlüpfen minieren die Larven die Blätter und fressen die Chloroplasten, wobei sie weiße Striche hinterlassen. Diese färben sich mit der Zeit braun. Bei schwerem Befall wird das gesamte Blatt braun und die Kastanie verliert mitten im Sommer ihre Blätter und somit die Möglichkeit zur Fotosynthese.
Asiatischer Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis)
Befallszeit: ab Juni
Die Käferweibchen legen ihre Eier überwiegend an Astverzweigungen ab. Die Larven beginnen nach dem Schlüpfen das Holz zu fressen und legen während ihrer Larvenstadien Bohrgänge mit bis zu drei Zentimetern Durchmesser an. Dabei hinterlassen sie Bohrmehl am Fuße des Stammes oder an der Rinde. Die Blätter werden welk, vergilben und der Baum stirbt schließlich ab. Auch viele andere Bockkäferarten können deinen Bäumen schaden.
Prachtkäfer (Buprestidae)
Befallszeit: ab Mai
Arten dieses Käfers wie der Buchenprachtkäfer, der Birnbaumprachtkäfer und der Kiefernprachtkäfer legen ihre Eier auf der Rinde oder in Rissen in der Rinde ab. Die Larven fressen sich durch die äußeren Gewebeschichten des Baumes und legen Fraßgänge an. Die Larven schaden den Bäumen auf vielerlei Weise und es können mitunter ganze Baumteile absterben. Prachtkäfer haben eine Vorliebe für geschwächte Bäume und ein Befall ist oft schwer zu bestimmen.
Rüsselkäfer (Curculionidae)
Befallszeit: ab Mai
Manche zu der Familie der Rüsselkäfer zählende Arten wie der Buchenspringrüssler, Dickmaulrüssler und Borkenkäfer machen den Pflanzen im Verborgenen zu schaffen. Je nach Käferart wird der Schaden unter der Erde, der Rinde oder im Splintholz angerichtet. Dort legen die Käfer ihre Eier ab und die Larven fressen an den Wurzeln, an dem Bast oder destabilisieren das Holz durch das Anlegen von Brutgängen.
Wie schütze ich meine Bäume vor Schädlingen?
Leider lassen sich viele ernst zu nehmenden Baumschädlinge nicht immer mit bloßem Auge erkennen. Für die Feststellung und die Bekämpfung mancher Schädlinge müssen Experten beauftragt werden. Andere Schädlinge wie der Birnbaumprachtkäfer gehört zu den besonders geschützten Arten. Vor einer geplanten Bekämpfung solltest du mit deinem zuständigen Naturschutzamt Rücksprache halten.
Generell raten wir, nur mit umweltschonenden Mitteln gegen die Schädlinge vorzugehen und einem Befall, wenn möglich, vorzubeugen.
Vorbeugende Maßnahmen
- Baumrinde vor Rissen schützen. Mit einem Weißanstrich wie Naturen® Bio Weißanstrich kannst du durch Frost entstehende Risse an der Rinde vorbeugen. Der Baum ist somit weniger anfällig für einen Schädlingsbefall.
- Wunden verschließen. Mit dem SUBSTRAL® Naturen® Wund-Balsam kannst du Schnittstellen oder Verletzungen an deinen Bäumen behandeln und die natürliche Überwallung fördern. Dein Baum ist weniger angreifbar für Schädlinge und Krankheiten.
- Nützlingen einen Lebensraum bieten. Ein naturnaher Garten mit vielen heimischen Wildblumen bietet Nützlingen einen Lebensraum. Schlupfwespen, Marienkäfer und Co revanchieren sich, indem sie die Schädlingspopulationen kontrollieren.
- Leimringe anbringen. Vor allem Obstbäume, aber auch Laubbäume wie Linde, Eiche und Ahorn schützt du mit dem SUBSTRAL® Naturen® Leimring vor hochkriechenden Insekten wie dem Frostspanner, Ameisen und Blattläusen.
- Pheromonfallen. Männliche Insekten werden von den Lockstoffen angezogen und bleiben kleben. Diese einfachen, artspezifischen Fallen reduzieren somit die Fortpflanzungsrate und damit den Schädlingsbefall.