Anbau und Pflege von Anemonen
Anemonen gehören mit ihren zarten, farbenfrohen Blüten zu den beliebtesten Gartenpflanzen. Denn gerade Herbstanemonen sorgen auch noch später im Jahr für Farbtupfer in Beeten und Kübeln – wenn andere Pflanzen schon längst verblüht sind. In diesem Artikel erfährst du, welche Arten von Anemonen sich besonders hübsch in deinem Garten machen und wie du die genügsame Pflanze anbaust und pflegst.
Anemonenarten
Anemonen sind vor allem in Europa und dem Mittelmeerraum beheimatet und gelten als ausdauernde Pflanzen. Das bedeutet, dass sie nach der Blütephase absterben, um anschließend zu ruhen und im folgenden Frühjahr wieder nachzuwachsen. Durch Züchtung gibt es mittlerweile mehr als 120 Arten von Anemonen, wobei die folgenden zu den beliebtesten Anemonenarten gehören:
Kronen- oder Gartenanemone (Anemone coronaria)
Die Gartenanemone öffnet ihre großen Schalenblüten in den Farben Violett, Blau, Rosa und Weiß zwischen April und Juni. Die beliebte Schnittblume stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und Vorderasien und wird zwischen 25 und 20 cm groß.
Herbstanemone (Anemone hupehensis)
Herbstanemonen wurden im 19. Jahrhundert aus Japan und China nach Europa gebracht. Die zwischen 60 und 160 Zentimeter großen Stauden blühen ab Juli bis in den späten Herbst hinein in zarten bis kräftigen Rosa- und Rottönen und es gibt sie in einfarbigen sowie gefüllten Varianten.
Großes Windröschen (Anemone blanda)
Das große Windröschen, auch Waldanemone genannt, ist in Mittel- und Osteuropa heimisch und bildet bereits im Frühjahr durch ihre Ausläufer üppige Blütenteppiche. Wie der Name schon vermuten lässt, sind die 30 bis 50 cm hohen Blumen oft in Wäldern, aber auch an Wegrändern und auf Wiesen anzutreffen.
Buschwindröschen (Anemone nemorosa)
Das Buschwindröschen ist ebenfalls in den Wäldern Europas und Asiens beheimatet, wo seine zartrosafarbenen und weißen Blüten bereits ab Februar/März den Frühling ankündigen. Im Frühsommer sind die gerade einmal 10 bis 25 cm kleinen Pflänzchen schon verblüht und ziehen sich bis zum nächsten Frühling ins Erdreich zurück.
Was du brauchst, um Anemonen zu züchten
Um Anemonen zu züchten, brauchst du nicht viel, denn einmal gepflanzt, vermehren sie sich durch Ausläufer ganz von allein im Beet. Im Handel gibt es Anemonen bereits getopft oder als Blumenzwiebeln zu kaufen. Sie lassen sich aber auch durch Samen vermehren, die du im Herbst den Obstständen entnehmen kannst und bis zum Frühjahr an einem trockenen, dunklen Ort aufbewahren solltest.
Wenn du deine Anemonen im Topf großziehen möchtest, brauchst du außerdem:
- Pflanzgefäße
- Anzuchterde
- hochwertigen Dünger
Der ideale Standort und Zeitpunkt zum Pflanzen von Anemonen
Der beste Zeitpunkt zum Pflanzen von Anemonen
Wann du deine Anemonen am besten auspflanzt, hängt ganz von der Sorte ab. Waldanemonen und Buschwindröschen pflanzt du am besten im Frühherbst und Herbstanemonen im Frühjahr. Gartenanemonen können hingegen das ganze Jahr über gepflanzt werden.
Der perfekte Standort für deine Anemone
Auch der Standort variiert von Art zu Art:
- Waldanemone: sonnig/halbschattig in lockerem Boden
- Herbstanemone: sonnig/halbschattig in humusreichem Boden (je feuchter, desto mehr Sonne vertragen sie)
- Gartenanemone: vollsonnig in durchlässigem Boden
- Buschwindröschen: halbschattig in feuchtem/humusreichen Boden
So pflanzt du deine Anemonen richtig ein
Im Beet:
Bereits getopfte Anemonen setzt du an dem jeweiligen geeigneten Standort in die Erde und gießt sie gut an. Da gerade Herbstanemonen bis zu 1,60 Meter groß werden können, solltest du sie abstützen, damit die dünnen Stängel bei Wind und Regen nicht abknicken.
Knollen solltest du vor dem Einpflanzen für ca. 10 Stunden in Wasser legen und anschließend ca. 5–8 cm tief im Beet vergraben. Das vorherige Einweichen verbessert den Wachstumserfolg erheblich. Du solltest außerdem genug Platz einplanen, da sich Anemonen durch ihre Ausläufer großflächig ausbreiten können.
Im Topf:
Für eine bunte Blütenpracht auf der Terrasse oder dem Balkon kannst du deine Anemonen auch im Topf züchten. Hier solltest du hochwertige, durchlässige Erde verwenden, damit die Knollen gut gedeihen. Außerdem ist es ratsam, eine Drainageschicht unten im Topf anzulegen, damit überschüssiges Gießwasser einfach ablaufen kann – denn nasse Füße mag die Anemone nicht.
Vor allem, wenn du deine Anemonen aus Samen ziehen möchtest, die du im Vorjahr gesammelt hast, empfiehlt sich der Anbau im Topf. Dazu setzt du die Samen im Frühjahr in Anzuchterde und musst immer darauf achten, dass sie Jungpflanzen keiner prallen Sonne oder Trockenheit ausgesetzt werden. Da die zarten Pflanzen sehr empfindlich sind, solltest du sie im ersten Jahr lieber nicht draußen überwintern lassen, sondern an einem geschützten Ort, wie einem unbeheizten Gewächshaus oder Wintergarten.
So pflegst du deine Anemonen
Sind deine Anemonen erst einmal ausgewachsen, brauchen sie nicht mehr viel Pflege. Wichtig ist, dass du sie regelmäßig gießt und mit Dünger den Nährstoffgehalt im Boden aufrechterhältst. Mit SUBSTRAL® Pflanzen Nahrung trägst du zu einem gesunden Wachstum bei und förderst die Widerstandsfähigkeit und Blühkraft deiner Anemonen. Auch in Sachen Unkraut hast du mit der Anemone relativ wenig Probleme, da sie durch ihre Ausläufer das Unkrautwachstum eindämmt.
Anemonen vermehren
Wenn du deine Anemonen vermehren möchtest, kannst du sie einfach sich selbst überlassen, da sie sich mit der Zeit selbst aussäen und so große Rabatten bilden. Ansonsten kannst du wie oben bereits beschrieben auch die Samen einsammeln und neu aussäen oder du nimmst Wurzelschnittlinge von der Pflanze. Dazu trennst du einfach Ausläufer mit einer Gartenschere (vorher unbedingt desinfizieren) ab und pflanzt sie an anderer Stelle wieder ein.
Anemonen als Schnittblumen verwenden
Vor allem Herbstanemonen sind beliebte Schnittblumen. Bevor du aber deine Pflanzen abschneidest, solltest du unbedingt warten, bis die oberste Knospe sich geöffnet hat, ansonsten blüht sie auch in der Vase nicht auf. Stelle sie dann umgehend ins Wasser und wechsle es häufig, damit du lange etwas von der Blütenpracht hast.
Hauptmerkmale der Anemone
Hier nochmal ein Überblick über die wichtigsten Informationen zu Anemonen:
Blütezeit(en) | Je nach Sorte Spätsommer oder Herbst |
Laubzeit(en) | Frühling bis Herbst |
Sonnenlicht | Halbschatten/leichter Schatten |
Bodenart | Gut durchlässiger Boden, einschließlich lehmiger, toniger und sandiger Bodenarten |
pH-Wert des Bodens | Leicht saurer Boden, pH 5,5 bis 7,5 |
Bodenfeuchtigkeit | Feuchte, aber nicht durchnässte Erde |
Endgültige Höhe | In der Regel zwischen 20 und 60 cm |
Endgültige Verbreitung | In der Regel bis zu 90 cm |
Zeit bis zur endgültigen Höhe | In der Regel 2–3 Jahre nach der Anpflanzung |
Häufige Schädlinge und Krankheiten bei Anemonen
Auch wenn Anemonen als pflegeleicht und resistent gelten, können manchmal Schädlinge oder Krankheiten auftreten:
- Nacktschnecken/Schnecken: Gerade die jungen, zarten Triebe sind bei Schnecken sehr beliebt, auch deshalb sollten die Pflanzen erst einmal im Topf vorgezogen werden, sonst sind sie ruck-zuck abgefressen.
- Blattläuse, Käfer, Weiße Fliegen: Auch für diese Gartenbewohner stellen Anemonen eine willkommene Nahrungsquelle dar. Gerade ein Blattlausbefall kann bei Anemonen zu Rußtau führen, weshalb du sie mit einem geeigneten Schädlingsmittel (z. B. SUBSTRAL® Naturen® Bio Schädlingsfrei Zierpflanzen) rechtzeitig bekämpfen solltest.
- Echter Mehltau und Blattfleckenkrankheit: Insbesondere bei feuchtem Wetter können bei der Anemone Pilzkrankheiten wie der Echte Mehltau oder die Blattfleckenkrankheit auftreten, die sich an einem flaumigen Belag bzw. braunen, roten oder gelblichen Flecken auf den Blättern bemerkbar macht. Schneide die befallenen Teile ab und behandle die Pflanze mit einem geeigneten Pilzschutzmittel wie SUBSTRAL®Naturen® Grundstoff Lecithin Spray.
- Phytophthora-Wurzelfäule: Wenn deine Anemonen plötzlich welken, kann die Phytophthora-Wurzelfäule dahinterstecken, die durch einen Pilz ausgelöst wird, der sich vor allem bei feuchten Bedingungen verbreitet. Wenn sich die Krankheit bemerkbar macht, ist es meist schon zu spät und du kannst die Pflanze nur noch entsorgen. Achte deshalb von vornherein darauf, dass deine Pflanze an einem optimalen und nicht zu feuchten Ort steht.
- Sclerotinia-Erkrankung: Diese Krankheit ist auch als Weißstängeligkeit, Rapskrebs und Stengelfäule bekannt und kann zahlreiche Pflanzen befallen. Sie wird durch einen Pilz ausgelöst, der sich unter feuchten Bedingungen besonders gut ausbreitet und sich anhand von Nekrosen an der Pflanze zeigt. Er kann 5–10 Jahre im Boden überdauern und lässt sich nur mit speziellen Pflanzenschutzmitteln bekämpfen. Deshalb solltest du auch hier von vornherein auf eine gute, lockere Bodenqualität achten, sodass Gieß- und Regenwasser versichern kann und es nicht zu Staunässe kommt.
Häufig gestellte Fragen zu Anemonen
Wie tief sollte ich Anemonenzwiebeln pflanzen?
Anemonenzwiebeln sollten ca. 5–8 cm tief im Boden vergraben werden.
Soll ich meine Anemonen düngen? Wenn ja, was ist der beste Dünger?
Da Anemonen einen nährstoffreichen Boden benötigen, solltest du sie regelmäßig düngen – z. B. mit SUBSTRAL® Pflanzen Nahrung.
Was ist die ideale Pflanzzeit für Anemonen in Deutschland?
Die ideale Pflanzzeit für Anemonen hängt von der Art ab: Waldanemonen und Buschwindröschen pflanzt du am besten im Frühherbst und Herbstanemonen im Frühjahr. Gartenanemonen können hingegen das ganze Jahr über gepflanzt werden.
Können Anemonen in Töpfen und Kübeln gezüchtet werden? Wenn ja, was sollte man dabei beachten?
Anemonen können problemlos in Töpfen und Kübeln gezüchtet werden und gerade bei zarten Jungpflanzen wird dies sogar empfohlen. Nutze dafür hochwertige Anzuchterde und achte auf eine gute Drainage, damit überschüssiges Gießwasser abfließen kann.