Anbau und Pflege von Astern
Wer sich den ganzen Sommer bis in den späten Herbst eine üppige, bunte Blütenpracht in seinem Garten wünscht, kommt an Astern (Asteraceae) nicht vorbei. Je nach Art entfalten die ein- oder auch mehrjährigen Stauden bereits im Frühjahr ihre typischen körbchenartigen Blüten, während andere sogar noch im November die Beete in bunten Farben leuchten lassen. Das erfreut nicht nur das menschliche Auge, sondern auch die kleinsten Gartenbewohner, wie Bienen, Hummeln und andere Insekten, denen Astern als Nahrungsquelle dienen. In diesem Artikel erfährst du, wie du mit der beliebten Sternblume auch deinen Garten in ein Blütenmeer verwandelst.
Asternarten
Alpen-Aster, Vorsommer-Aster, Goldhaar-Aster, Herbst-Aster … genauso vielfältig wie die wohlklingenden Namen der über 180 verschiedenen Asternarten aus Amerika, Afrika und Eurasien ist auch ihr Aussehen: Einige werden gerade einmal wenige Zentimeter hoch, andere hingegen zwei Meter oder noch mehr. Und während manche Arten bereits im Frühjahr ihre farbenprächtigen Blüten der Sonne entgegenrecken, blühen andere bis in den späten November hinein, weshalb die Aster in so vielen Gärten anzutreffen ist.
Aster ist nicht gleich Aster
Streng genommen sind aber gar nicht alle Pflanzen, die Gärtner und Pflanzenhändler als Astern bezeichnen, auch wirklich Astern. Wissenschaftler fanden heraus, dass sich vor allem die nordamerikanischen Arten genetisch stark von ihren Verwandten aus Afrika und Eurasien unterscheiden, weshalb sie in neue Gattungen eingeteilt wurden und nicht länger als Asteraceae galten. Dazu gehören zum Beispiel die Sommerastern, die jetzt als Callistephus bekannt sind, die Goldastern – ehemals Aster linosyris, jetzt Galatella linosyris – oder auch Glattblatt-, Raublatt- und Kissen-Astern, die nun zur Gattung Symphyotrichum zählen. Der Einfachheit und Gewohnheit zuliebe werden aber auch diese Arten vor allem unter Hobbygärtnern immer noch als Astern bezeichnet.
Was sind die beliebtesten Asternarten?
Ganz gleich, ob echte Aster oder nicht – das Tolle an dieser vielseitigen Pflanze ist, dass bis auf die Sommeraster die meisten Astern winterhart sind, keine großen Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit stellen und so auch für Anfänger geeignet sind. Für welche Arten du dich am Ende entscheidest, ist jedoch Geschmackssache – manchmal hilft auch einfach, erst einmal auszuprobieren, welche Aster sich in deinem Garten besonders wohlfühlt.
Hier kommt unsere Auswahl der beliebtesten Asternarten:
Raublatt-Aster (Aster novae-angliae):
Wer einen echten Blickfang für seinen Garten sucht, liegt mit der Raublatt-Aster goldrichtig. Die kräftigen, buschig wachsenden Pflanzen können über zwei Meter hoch werden, haben dichte, haarige Blätter und bilden von September bis Oktober zahlreiche Blüten in kräftigen Rot-, Rosa- und Violetttönen aus. Im Vergleich zur ebenfalls beliebten und hochwüchsigen Glattblatt-Aster wirkt die Raublatt-Aster (Symphyotrichum novi-belgii) oftmals etwas struppiger.
Myrten-Astern (Aster ericoides):
Nicht ganz so riesig wird die Myrten-Aster, die auch unter den Namen Erika-Aster oder Septemberkraut bekannt ist. Die zwischen 50 und 100 Zentimeter große Pflanze blüht von September bis November. Mit ihren unzähligen, gerade einmal ein Zentimeter großen Blüten ist sie ein wahrer Bienenmagnet in zartem Weiß, Rosa und Hellviolett.
Kissen-Aster (Aster dumosus):
Wer sich einen üppigen Blütenteppich für seine Beete wünscht, sollte sich für die niedrig wachsende Kissen-Aster entscheiden. Mit einer Wuchshöhe zwischen 15 und 50 Zentimetern und der kugeligen Form eignet sie sich perfekt als Lückenfüller in Beeten, der sich dank des kriechenden Wuchses immer weiter ausbreitet und von August bis Oktober in vielfältigen Violett- und Blautönen erblüht.
Wie lange blühen Astern?
Wie bereits erwähnt gibt es unter den verschiedenen Asternarten Früh- und Spätblüher. Generell lassen sie die Blütezeiten wie folgt zusammenfassen:
- Frühlingsastern: Mai
- Sommerastern: Juli–August
- Herbstastern: September–Oktober
- Winterastern: Oktober–November
Bis auf die einjährigen Sommerastern sind die meisten Arten mehrjährig und können sogar geteilt und vermehrt werden, sodass deine Blütenpracht von Jahr zu Jahr noch üppiger wird.
Der optimale Astern-Standort
Was den Standort angeht, sind Astern in der Regel relativ genügsam, solange sie nur ausreichend Sonne haben (einige Sommerarten fühlen sich aber auch an schattigeren Plätzchen wohl). Die meisten Sorten haben einen mittleren Nährstoffbedarf, weshalb du bei mageren Böden mit der Beigabe von Kompost nachhelfen solltest. Wie bei vielen Pflanzen hat aber jede Asternart ihre ganz eigenen Ansprüche. Während Frühlingsastern mit nährstoffärmeren Böden und sogar in Steingärten klarkommen, brauchen Herbstastern einen durchlässigeren und nährstoffreicheren Boden. Eine Extraportion Kompost oder Dünger kann hier also nicht schaden.
Berg- und Sommerastern mögen vor allem kalkhaltige Böden, kommen aber auch mit weniger Feuchtigkeit zurecht. Niedriger wachsende Arten wie die Kissen-Aster machen sich auch als Bodendecker unter Bäumen gut.
Astern pflanzen: so geht’s
Wie bereits erwähnt bevorzugen die meisten Astern einen sonnigen Standort mit lockerem Boden. Der ideale Zeitpunkt zum Auspflanzen ist von März bis Mai oder später im Herbst zwischen September und November. Achte auf jeden Fall darauf, dass du die Aster nicht zu tief ins Erdreich setzt. Am besten orientierst du dich daran, wie tief sie im Topf saß. Kleinere Sorten sollten mit einem Abstand von ca. 25 cm gepflanzt werden, mittlere mit ca. 45 cm Abstand, und bei großen Sorten solltest du bis zu 60 cm Platz lassen, damit sie sich ausreichend ausbreiten können.
Astern im Topf anpflanzen
Viele Asternarten fühlen sich auch in Töpfen und Kübeln wohl, sodass auch Balkongärtner nicht auf die farbenprächtigen Pflanzen verzichten müssen. Von großwüchsigen Astern wie Rau- und Glattblatt-Astern solltest du jedoch absehen, da sie einen enormen Platzbedarf haben. Greife lieber auf kleinere, kompakte Sorten wie die Kissen-Aster zurück und achte auch hier darauf, sie nicht zu tief einpflanzen, sie nicht zu viel und nicht zu wenig zu wässern und ihr mit Kompost genügend Nährstoffe zuzuführen.
Hegen und Pflegen deiner Astern
Hast du deinen perfekten Standort gefunden und sind deine frisch gepflanzten Astern erst einmal angewachsen, benötigen sie vergleichsweise wenig Pflege. Im Frühjahr solltest du die eingewachsenen Pflanzen lediglich etwas zurückschneiden, indem du die trockenen Stängel herausbrichst, und sie natürlich ausreichend – aber auch nicht übermäßig – wässern.
Um die Blühfreudigkeit deiner Astern zu erhalten, solltest du sie außerdem regelmäßig auspflanzen, teilen und wieder einpflanzen sowie verblühte Blüten ausputzen, damit neue nachwachsen können.
Astern düngen
Düngen ist eigentlich nur bei den größeren Arten nötig. Hier reicht es, wenn du deinen Pflanzen im Frühling etwas Kompost gibst. Hast du keinen Kompost zur Verfügung, kannst du auch mit einem Spezialdünger für Blühpflanzen für ein kräftigeres Blütenwachstum sorgen. Achte jedoch darauf, dass dein Dünger nicht zu viel Stickstoff enthält, da ein zu hoher Stickstoffgehalt deine Astern anfälliger für Pflanzenkrankheiten wie Mehltau macht.
Asternstauden teilen
Alle drei bis spätestens vier Jahre solltest du deine Astern auspflanzen, die Staude teilen und wieder einpflanzen. Auf diese Weise erhältst du die Blühfreudigkeit deiner Pflanzen, regst das Wachstum an und beugst Krankheiten wie der sogenannten Asternwelke, einer Pilzkrankheit, vor. Und ganz nebenbei erhältst du so auch immer wieder neue Pflanzen, die du in deinem Garten verteilen kannst.
Der perfekte Zeitpunkt richtet sich dabei wieder nach der Art der Aster und liegt in der Regel nach der Blütezeit: Frühlings-Astern teilst du also am besten im Sommer, Sommer-Astern im Frühherbst und Herbst-Astern im Spätherbst oder gleich nach dem Winter.
Achte darauf, dass du nur gesunde Pflanzen teilst. Macht sich eine Krankheit, z. B. durch schwarze Blätter, bemerkbar, entsorge die Pflanze lieber ganz.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Teilen von Astern:
- Grabe den Wurzelballen, nachdem du die Aster zurückgeschnitten hast, großzügig mit einem Spaten aus dem Erdreich aus.
- Teile jetzt den Ballen mit einem Spaten oder Messer, das du vorher gründlich mit einem geeigneten Mittel desinfiziert hast, in mehrere Teilstücke auf, sodass an jedem Stück mindestens ein Blattbüschel bleibt.
- Schneide alte Blätter und verholzte Triebe sowie beschädigte Wurzeln vorsichtig ab.
- Jetzt kannst du die Teilstücke an einem sonnigen bis halbschattigen Ort einpflanzen und angießen.
Bei Kübelpflanzen gestaltet sich das Ganze natürlich wesentlich einfacher, da du dir das mühsame Ausgraben ersparst. Nebenbei kannst du hier auch gleich das alte Substrat gegen frische Erde austauschen.
Astern schneiden
Muss die Asternstaude nicht geteilt werden, reicht in der Regel ein kräftiger Rückschnitt einmal im Jahr. Während die verwelkten Pflanzenteile die Aster im Winter vor der Kälte schützen, kannst du sie im Frühjahr eine Handbreit über dem Boden abschneiden. Sollte deine Pflanze von Mehltau befallen sein, wirf die befallenen Pflanzenteile auf keinen Fall auf den Kompost, sondern entsorge sie im Hausmüll, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Hauptmerkmale von Astern
Hier ist eine Zusammenfassung der wichtigsten Merkmale von Astern:
Blütezeit(en) | Juli bis Oktober, je nach Art |
Sonnenlicht | Volle Sonne bis Halbschatten |
pH-Wert des Bodens | Neutral oder leicht alkalisch |
Endgültige Höhe | 3 m (artabhängig) |
Häufige Schädlinge und Krankheiten bei Astern
Auch wenn Astern generell als pflegeleicht gelten, sind einige Arten anfällig für Krankheiten wie den Echten Mehltau oder die Asternwelke, die auftreten kann, wenn die Pflanzen nicht regelmäßig geteilt werden.
Echter Mehltau bei Astern
Der Echte Mehltau zeigt sich deutlich an dem pelzig-weißen Belag auf den Blättern und kann sich munter ausbreiten, wenn er nicht entsprechend bekämpft wird. Vor allem Herbst-Astern sind für die Pilzerkrankung anfällig.
Mit diesen Maßnahmen kannst du dem Echten Mehltau vorbeugen:
- Achte auf ausreichenden Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen.
- Lass den Boden nicht austrocknen, aber gieße immer auf die Erde und niemals direkt auf die Blätter. Mit spezieller Pflanzennahrung kannst du Trockenstress zusätzlich vorbeugen.
- Benutze keinen stark stickstoffhaltigen Dünger.
Ist die Aster bereits befallen, schneide die betroffenen Pflanzenteile ab und entsorge sie im Hausmüll – keinesfalls auf dem Kompost. Du kannst auch ein spezielles Pilzmittel wie SUBSTRAL® Naturen® Grundstoff Urtica Spray oder SUBSTRAL® Naturen® Grundstoff Lecithin Konzentrat verwenden, die Ausbreitung des Mehltaus einzudämmen.
Asternwelke
Sehen die Blätter deiner Aster schlaff aus und färben sich die Triebe und Blätter bräunlich-schwarz, leidet deine Pflanze höchstwahrscheinlich an der sogenannten Asternwelke. Diese Krankheit entsteht vor allem dann, wenn die Pflanze nicht regelmäßig geteilt wird.
Ein Mittel gegen die Asternwelke, die ebenfalls durch einen Pilz ausgelöst wird, gibt es leider nicht. Ist die Pflanze also einmal befallen, hilft nur noch, sie zu entsorgen. Deshalb solltest du vorsorglich auf welkresistente Züchtungen zurückgreifen und wie oben beschrieben deine Pflanzen regelmäßig teilen, damit sie lange schön und gesund bleiben.
Häufig gestellte Fragen zu Astern
Mit einer von über 180 Asternarten holst du dir eine farbenintensive Blütenpracht in den Garten, von der du mit der richtigen Pflege und regelmäßigem Zurückschneiden viele Jahre etwas hast. Hier fassen wir noch einmal die wichtigsten Fragen rund um die beliebte Zierpflanze zusammen:
Was sind Astern?
Astern gehören zur Gattung der Korbblütler und kommen ursprünglich aus Afrika, Eurasien und Amerika. Es gibt über 180 verschiedene Asternarten.
Wie sehen Astern aus?
Astern können je nach Art verschieden aussehen und zwischen wenige Zentimeter und über 2 Meter groß werden. Charakteristisch ist jedoch die körbchenartige Form der Blüten, die mal kleiner und mal größer ausfallen können.
Wann kann man Astern pflanzen?
Astern werden am besten im Frühjahr, zwischen März und Mai, oder im Herbst gepflanzt.
Sind Astern mehrjährig?
Abgesehen von den Sommerastern sind die meisten Astern zwei- oder sogar mehrjährig.
Sind Astern winterhart?
Abgesehen von der Sommeraster sind alle Asternarten winterhart und kommen gut mit niedrigen Temperaturen zurecht.
Was bedeutet „Aster“?
Der Name „Aster” stammt aus dem Altgriechischen für Asteraceae und bedeutet soviel wie „Stern”, weshalb die Aster auch „Sternblume” genannt wird.
Für welchen Monat des Jahres ist die Aster die Geburtsblume?
Die Aster ist die Geburtsblume für alle, die im Herbst zur Welt gekommen sind.
Wann sollte ich meine Aster amellus teilen?
Bergastern sollten am besten im Frühjahr zurückgeschnitten und geteilt werden. So können die verblühten Teile die Pflanze im Winter vor Kälte schützen und die Aster kann im Frühling neu austreiben.