Gurken pflanzen
Auf Salaten oder Brot, der knackig-saftige Biss in eine Gurke gehört zu den erfrischensten Freuden des Sommers. Gurken selber zu ziehen braucht etwas Geduld und Aufmerksamkeit, aber der Aufwand lohnt sich.
Welche Gurkensorte ist die Richtige?
Bei Gurkenpflanzen gibt es Sorten für das Gewächshaus und Sorten für den Freilandanbau im Garten. Gurken, die im Gewächshaus angebaut werden sind auch als Salatgurken oder Schlangengurken bekannt. Sie sind lang und haben eine glatte Haut. Sie brauchen den Schutz eines Gewächshauses. Freilandgurken sind weniger anfällig für Kälte. Sie sind kürzer und haben die charakteristische geriffelte, kratzige oder genoppte Schale. Sie sind unkompliziert und ideal für Anfänger im Gemüsebeet.
Gewächshaus-Sorten - die klassische Salatgurke
- Gurke ‘Emilie’ Gurke ‘Marumba’
- Gurke ‘Tanja’
Freiland-Sorten
- Gurke ‘Marketmore’
- Gurke ‘Burpless Tasty Green’
Das benötigen Sie, um Gurken anzubauen:
- 9-Zentimeter-Töpfe für die Anzucht des Saatguts
- ein Pflanzholz oder Steckholz
- Universal-Erde
- Lange Stäbe als Rankhilfe, z.B. aus rauhem Holz
- Töpfe mit 25 - 30 Zentimetern Durchmesser für Gewächshaus-Gurken
- Kompost oder Mist für Freiland-Gurken
Der richtige Zeitpunkt zur Aussaat
Abhängig davon, ob Sie Gewächshaus-Gurken oder Freiland-Gurken anpflanzen möchten, können Sie zwischen spätem Winter und frühem Sommer mit der Aussaat beginnen.
- In geheizten Gewächshäusern können Salatgurken schon zwischen Februar und März gesät werden.
- Wenn Ihr Gewächshaus unbeheizt ist, warten Sie am besten bis April mit der Aussaat von Salatgurken.
- Freilandgurken werden im späten Frühling im Haus in kleinen Töpfen vorgezogen.
- Im Frühsommer, ungefähr ab Juni, können Sie Gurken auch draußen an einem geschützten, sonnigen Platz direkt in den Boden säen.
Gurken aus Saatgut vorziehen
- Die kleinen Töpfe mit Erde füllen.
- Mit dem Pflanzholz/Steckholz oder einem Bleistift ein 2 bis 3 Zentimeter tiefes Loch in die Erde machen.
- In jedem Topf ein Saatkorn aufrecht in das Loch geben. Durch das Aufrechtstellen verfaulen die Samen seltener.
- Mit Erde bedecken und gut angießen
- Bei einer Aussaat im Freilandbeet werden die Samen auch in ca. 2 bis 3 Zentimeter tiefe Löcher gestellt. Danach sollten sie mit Gartenvlies oder Pflanzenhüten vor kaltem Wetter geschützt werden.
Die Gurken-Setzlinge pflanzen
Etwa 3 bis 4 Wochen nach der Keimung sind die Setzlinge groß genug, um sie in größere, etwas 25 bis 30 Zentimeter große Töpfe, gefüllt mit Erde, umzupflanzen. Ein langer, nicht zu glatter Stab dient als Rankhilfe.
Freiland-Gurken, die im Frühling im Haus vorgezogen wurden, können im frühen Sommer ins Beet umziehen. Um die Setzlinge abzuhärten, können Sie die Töpfe tagsüber in den Garten oder auf den Balkon stellen und nachts wieder ins Haus holen.
Bevor Sie die Gurken einsetzen, geben Sie den Kompost oder gut abgelagerten Mist unter die Erde. Danach können Sie Universaldünger ausbringen und unterharken.
Die Setzlinge werden im Abstand von 90 Zentimetern gesetzt und gut gewässert. Wenn Sie Platz sparen möchten, können Sie Rankhilfen in die Erde setzen - aber die Gurken wachsen sonst auch gerne quer durch das Gemüsebeet...
Die richtige Pflege für Gurken
Wenn Gurkenpflanzen unter Stress stehen, werden die Gurken bitter. Um das zu vermeiden, können Sie folgende Tipps anwenden:
- Wässern Sie regelmäßig, um die Erde feucht zu halten. Staunässe sollte aber verhindert werden.
- Um Pilzkrankheiten an der Gurkenpflanze zu vermeiden, sollten die Blätter beim Wässern nicht nass werden.
- Sobald sich die ersten Blüten zeigen, können Sie alle zwei Wochen Flüssigdünger geben.
- Gewächshaus-Gurken tragen mehr, wenn Sie an Stöcken oder anderen Rankhilfen hochklettern können.
- Frische Blätter an den Spitzen der Triebe können Sie abknipsen. So steckt die Pflanze mehr Energie in das Wachstum der Gurken. Sobald eine Pflanze das Dach des Gewächshauses erreicht hat, können die Enden der Haupttriebe eingekürzt werden. Bei Freiland-Pflanzen kann das schon geschehen, wenn der Haupttrieb mehr als sieben Blätter hat.
- Alle Seitentriebe, die keine Blüten tragen, und länger als 60 Zentimeter sind, können eingekürzt werden. Bei Freiland-Pflanzen gilt auch die Sieben-Blätter-Regel für blütenlose Seitentriebe. Bei Gewächshaus-Pflanzen sollten männliche Blüten entfernt werden, um Bestäubung zu verhindern (siehe unten).
Wie die Bestäubung bei Gurken funktioniert
Gurken bilden männliche und weibliche Blüten aus. Weibliche Blüten sehen aus wie kleine, dünne Miniaturgurken - aus denen wachsen auch tatsächlich die richtigen Gurkenfrüchte zum Essen. Männliche Blüten wachsen an dünnen Stängeln und können leicht von den weiblichen Blüten unterschieden werden.
Einige Gurkensorten sind so gezüchtet worden, dass sie nur weibliche Blüten ausbilden. Andere Gurkensorten bilden weibliche und männliche Blüten an der gleichen Pflanze.
Die meisten Gewächshaus-Gurken haben nur weibliche Blüten, die nicht bestäubt werden müssen, um Früchte auszubilden. Es ist sogar so, dass sie, wenn sie bestäubt werden, bittere Früchte produzieren. Bei Gewächshaus-Gurken sollten also alle männlichen Blüten sofort nach Erscheinen abgeknipst werden.
Anders verhält es sich bei Freiland-Sorten. Hier wachsen männliche und weibliche Blüten an der gleichen Pflanze. Sie müssen bestäubt werden, um Gurken auszubilden. Bei Freiland-Pflanzen deswegen keine Blüten entfernen, sondern einfach der Natur freien Lauf lassen.
Endlich Zeit für die Gurken-Ernte!
Zwischen Juli und Oktober können die 15 bis 20 Zentimeter langen Gurken geerntet werden. Mit einem scharfen Messer werden die Früchte vom Stängel geschnitten. Je öfter die Gurken geerntet werden, desto mehr Früchte bildet die Pflanze aus.
Häufige Krankheiten und Schädlinge bei Gurken
Gurkenmosaikvirus
Dieser Virus kann von infiziertem Saatgut oder Blattläusen übertragen werden. Die Blätter einer befallenen Gurkenpflanze sehen gelb-grün marmoriert aus und die Fruchtansätze sind verdreht. Auch die Gurken werden gelb und grün gemustert und es tauchen Vertiefungen in der Schale auf. Gehen Sie vorbeugend immer sofort gegen Blattläuse vor. Infizierte Pflanzen müssen entfernt und entsorgt werden, aber legen Sie sie nicht auf dem Kompost.
Echter Mehltau an Gurken
Der Echte Mehltau an Gurken wird von einem Pilz verursacht und tritt vor allem bei Trockenheit und Hitze auf. Befallene Blätter haben weiße Flecken und einen Grauschleier. Achten Sie vorbeugend auf genügend Pflanzabstand und gute Luftzirkulation. Entfernen Sie alle befallen Pflanzenteile und stärken Sie die Gurke mit einem Pflanzenstärkungsmittel.
Falscher Mehltau an Gurken
Auch der Falsche Mehltau an Gurken ist ein Pilzbefall, der wiederum von feuchtem Wetter ausgelöst wird. Auf den Blattunterseiten der Gurke zeigen sich ein bräunlicher Pilzrasen und auf den Oberseiten gelbe Flecken. Achten Sie vorbeugend auf ausreichend Pflanzabstand und vermeiden Sie eine Überdüngung mit Stickstoff. Entfernen Sie alle befallen Pflanzenteile und stärken Sie die Gurke mit einem Pflanzenstärkungsmittel.
Blattläuse an Gurken
Blattläuse saugen den Saft aus den Blattzellen und schwächen die gesamte Pflanze. Gerade bei Gurken sollten Sie Blattläuse schnell entfernen, da sie das Gurkenmosaikvirus übertragen können. Sie können Blattläuse vorsichtig abwischen und mit Wasser oder einer Seifenlauge abspritzen. Auch der Einsatz von Brennnesselsud und natürlichen Fressfeinden ist hilfreich – locken Sie Marienkäfer und Co. mit einem Insektenhotel an. Sie können zudem gezielt Schlupfwespen gegen Blattläuse an Gurken einsetzen.
Spinnmilben an Gurken
Sehr kleine, weiße bis gelbliche Flecken an den Blättern sind ein Zeichen dafür, dass auf Ihren Gurken Spinnmilben hausen. Die Gurkenblätter vertrocknen und sterben letztendlich ab. Ein weiteres Zeichen sind feinste Spinnweben an den befallenen Stellen. Spinnmilben mögen keine hohe Luftfeuchtigkeit – erhöhen Sie diese, werden Sie die Spinnmilben an den Gurken los. Spülen Sie Ihre Gurkenpflanzen z. B. mit lauwarmem Wasser ab und wickeln Sie sie anschließend für ein paar Tage in Plastiktüten.