Anbau und Pflege von Himbeeren
Egal, ob Sie im Gärtnern ein Anfänger oder ein alter Hase sind – Himbeeren lassen sich relativ einfach anbauen. Alles, was Sie für Ihre eigenen Himbeeren im Garten oder auf dem Balkon benötigen, ist ein sonniges Fleckchen.
Verschiedene Himbeersorten
Bevor Sie mit dem Anbau von Himbeeren beginnen, ist die erste Entscheidung: Möchten Sie, dass Ihre Himbeeren im Sommer oder im Herbst Früchte tragen? Oder gleich beides? Davon hängt ab, wann Sie Himbeeren pflanzen.
Sommer-Himbeeren
Sommer-Himbeeren können Sie je nach Sorte zwischen Juni und August ernten. Beliebte Sommersorten sind:
- 'Glen Moy'
- 'Glen Ample'
- 'Rubaca'
Herbst-Himbeeren
Diese Himbeersorten tragen zwischen August und Oktober Früchte. Sie eignen sich gut für Anfänger, denn sie sind pflegeleicht, wachsen gut in Töpfen und sind leicht zu schneiden. Gute Sorten für den Eigenanbau sind:
- 'Autumn Bliss'
- 'Autumn Treasure'
- 'Fall Gold'
Sind Sie sich nicht sicher sind, welche die passende Sorte für Sie ist? Informieren Sie sich darüber, welche Himbeersorte in Ihrer Region gute Erträge bringt.
Himbeeren pflanzen – das benötigen Sie:
- Harke
- Pflanzkelle und Spaten
- Humuserde
- Himbeerpflanzen
- Dünger (Blut-, Knochenmehl)
- Gut verrotteter Kompost und Mulch
- Rankhilfen und Draht oder Bindfaden
- Eventuell Kübel
- Bei lehmiger Erde: etwas Sand zum Auflockern
Himbeeren pflanzen
Himbeeren – Standort
Himbeeren pflanzen Sie am besten an einem sonnigen und geschützten Standort. Sie vertragen auch etwas Schatten – richtig schöne Pflanzen und süßen Beeren erreichen Sie aber nur an einem sonnigen Standort.
Himbeeren – Erde
Für ein gesundes und starkes Wachstum benötigen Himbeeren Erde, die
- locker und durchlässig ist,
- einen leicht sauren pH-Wert hat und
- nicht verdichtet ist.
Staunässe vertragen Himbeeren gar nicht. Schwere Böden können Sie mit reichlich Kompost und Sand auflockern.
Wann soll man Himbeeren pflanzen?
Pflanzen Sie Ihre Himbeeren am besten im Herbst oder zeitigen Frühling ein. Aber auch im April können Sie noch Himbeeren pflanzen.
Himbeeren – Pflanzabstand
Damit sich die Sträucher gut ausbilden können, benötigen Himbeeren viel Platz:
- Planen Sie für Ihre Himbeeren einen Pflanzabstand von etwa 50 bis 60 cm zwischen den Pflanzen ein.
- Achten Sie bei mehreren Reihen darauf, dass die Pflanzen genügend Platz haben und sich nicht gegenseitig beschatten.
- Idealerweise richten Sie Ihre Reihen von Norden nach Süden aus – so bekommen alle Sträucher genügend Sonne ab.
- Lassen Sie einen Abstand von etwa 1,5 m zwischen den Reihen.
Himbeeren pflanzen – so gehts:
- Entfernen Sie alles Unkraut.
- Lockern Sie die Erde gut mit einer Harke auf und entfernen Sie Verdickungen.
- Reichern Sie die Erde mit Humus an.
- Graben Sie die Löcher und geben Sie etwas gut verrotteten Kompost, Blut- und Knochenmehl hinein.
- Himbeeren sind Flachwurzler – setzen Sie die Pflanzen so ein, dass die Grundknospen 5 cm tief in der Erde sitzen
- Geben Sie eine Schicht Mulch um die Wurzeln der Pflanzen
- Gut angießen
Himbeeren in Kübeln
Wenn Sie nicht genug Platz im Garten oder einfach keinen Garten haben, müssen Sie nicht auf die rote Sommerfrucht verzichten. Sie können Himbeeren im Kübel pflanzen – mit diesen Tipps und Tricks gedeihen sie dort genauso gut wie im Garten:
- Gönnen Sie auch Himbeeren im Kübel einen sonnigen Standort.
- Die Behälter sollten einen Mindestdurchmesser von 30 cm haben und mindestens so tief wie ein Wassereimer sein.
- Gerade kleinwüchsige Sorten gedeihen im Topf gut.
- Binden Sie Ihre Himbeerpflanze an einer Rankhilfe auf – vor allem die größeren Sorten.
- Je nach Sorte können Sie ein oder mehrere Himbeersträucher einpflanzen.
- Setzen Sie die Pflanzen im Herbst ein und dünnen Sie sie im Frühjahr aus.
Himbeeren pflegen
Himbeeren düngen und gießen
Ob im Kübel oder im Freiland – Himbeeren pflegen ist gerade in der Wachstumsphase besonders wichtig. Gießen Sie die Sträucher ausreichend, sodass der Boden gleichmäßig feucht ist. Staunässe oder Trockenheit vertragen Himbeeren nicht gut. Wir empfehlen, die Himbeeren regelmäßig zu mulchen. Mulch schützt nicht nur die Wurzeln, sondern vermindert auch das Wachstum Unkraut.
Himbeeren düngen Sie idealerweise im zeitigen Frühjahr mit Blut- und Knochenmehl, etwas Kompost oder gut abgelegenem Mist. Arbeiten Sie den Dünger nicht zu tief ein, um die Wurzeln nicht zu beschädigen.
Himbeeren stützen
Wie es sich für eine wahre Sommerfrucht gehört, brauchen Sommer-Himbeeren besonders viel Licht und Luft. Binden Sie die Ruten an Rankhilfen auf – so können sich die Sträucher an der frischen Luft sonnen und voll beladene Pflanzen halten auch einem starken Wind stand. Je nach Menge der Himbeerpflanzen benötigen Sie einen Pfosten oder gleich ein Spalier, an dem Sie ganze Reihen von Himbeerpflanzen aufziehen können.
Die Ruten von Herbst-Himbeeren sind oft kürzer und stabiler. Oft brauchen Himbeeren dieser Sorte keine Rankhilfen.
Himbeeren schneiden
Sommer-Himbeeren
- Schneiden Sie alte und abgetragene Ruten direkt nach der Ernte im Sommer auf Bodenniveau zurück.
- Suchen Sie sich aus den diesjährigen neuen Ruten etwa sieben der stärksten aus.
- Binden Sie diese mit etwa 10 cm Abstand zueinander auf.
- Diese Ruten werden Sie im Folgejahr mit Himbeeren bescheren.
Herbst-Himbeeren
- Schneiden Sie alle Ruten nach der Ernte im Herbst auf Bodenniveau zurück.
- Im Frühling wachsen neue Ruten, von denen Sie im Spätsommer bis Herbst Himbeeren ernten können.
- Bei starkem und dichtem Wachstum können Sie die Ruten im Sommer etwas ausdünnen. Ein Abstand von etwa 10 cm zwischen den Ruten ist ideal.
Himbeeren im Kübel pflegen
Versorgen Sie auch Ihre Himbeeren im Kübel von März bis April mit einer Prise Blut- und Knochenmehl. Mit etwas zusätzlichem Mulch oder gut verrottetem Kompost und ausreichend Wasser ist Ihre Pflanze im Kübel während der Wachstumsphase rundum versorgt. Achten Sie auch hier beim Gießen darauf, dass die Erde nicht vollkommen durchtränkt ist und das Wasser gut ablaufen kann. Es kann sonst zu Staunässe kommen.
Was kann man neben Himbeeren pflanzen?
Als mehrjährige Pflanzen verbringen Himbeeren viele Jahre am gleichen Ort – genügend Zeit für Schädlinge und Krankheiten, sich anzusiedeln. Mit einer Mischkultur können Sie dem Schaden etwas entgegenwirken und für eine gute Bodenqualität sorgen.
Gute Nachbarn für Himbeeren sind:
- Blumen: Maiglöckchen, Vergissmeinnicht, Veilchen und Ringelblumen
- Gemüse: Zwiebeln, Knoblauch und Buschbohnen
Zu den schlechten Nachbarn gehören:
- Kartoffeln, Paprika, Tomaten und Aubergine.
Auch Erdbeeren vertragen sich nicht gut mit Himbeeren. Außerhalb des Beetes gilt das glücklicherweise nicht.
Himbeeren ernten
Himbeeren ernten ist einfach – warten Sie, bis die Früchte ihre volle Farbe annehmen und ziehen Sie sie dann vorsichtig vom Stiel ab. Frisch gepflückte Himbeeren schmecken nicht nur gut, sie sind auch randvoll mit vielen verschiedenen Vitaminen, Mineralien, Antioxidantien und Ballaststoffen.
Sie können Ihre Himbeeren direkt frisch verspeisen oder im Kühlschrank sammeln, bis Sie genug für Ihren Lieblingsnachtisch haben. Haben Sie mehr, als Sie essen können? Himbeeren eignen sich sehr gut zum Einfrieren. Aber auch eingekocht oder als Marmelade schmecken Himbeeren himmlisch.
Himbeeren – Krankheiten und Schädlinge
Himbeerrost
Diesen Pilzbefall erkennen Sie an den oft sehr kleinen gelben Flecken auf der Oberseite der Blätter und orangen Flecken auf der Unterseite, die sich nach kurzer Zeit dunkel verfärben. Entsorgen Sie befallene Blätter und Ruten, dünnen Sie die Pflanzen aus und vermeiden Sie unbedingt Staunässe.
Rutenkrankheit
Der Pilz zeigt sich durch violette Verfärbungen der Stellen an den Ruten, an denen die Knospen ansetzen. Befallene Knospen bilden sich nicht aus. Um dem Pilzbefall vorzubeugen, dünnen Sie Ihre Sträucher aus und zupfen Sie regelmäßig Unkraut.
Himbeerkäfer
Himbeerkäfer fressen die Blüten, wodurch sich viele Früchte nicht ausbilden. Seine kleinen weißen Larven fressen sich durch die reifen Früchte. Spättragende Herbst-Himbeeren sind weniger anfällig für die Schädlinge. Schneiden Sie bei Befall oder zur Vorsorge alle Ruten im Frühjahr komplett zurück.
Blattläuse
Die leicht zu erkennenden Blattläuse saugen den Pflanzensaft aus und können die Fruchtbildung gefährden. Spritzen Sie die Pflanze regelmäßig mit Kernseifenlauge ab. Mit einem Insektenhotel im Garten sorgen Sie für viele natürliche Feinde. Auch in Nachbarschaft angepflanzte Zwiebeln halten Blattläuse fern.