Koriander pflanzen
Koriander (Coriandrum sativum) wird ein immer beliebteres Kraut für den heimischen Anbau. Es liefert sowohl aromatische grüne Blätter als auch würzige Samen. Koriander, auch Asiatische Petersilie genannt, schmeckt als Blattkoriander wunderbar in Salaten und darf als aromatisch-duftende Ergänzung in vielen asiatischen Gerichten nicht fehlen.
Was ist Koriander?
Koriander ist eine einjährige, krautige Pflanze, die zu der Familie der Doldenblütler gehört. Er kann bis zu 60–100 cm hoch werden und trägt von etwa Juni bis August rötlich-weiße Blüten, die Früchte produzieren – diese sind als Koriandersamen bekannt.
Koriander-Sorten
Den gebräuchlichen Koriander Coriandrum sativum gibt es in verschiedenen Sorten. Sie werden entweder als Gewürzkoriander für die Gewinnung der Samen oder als Blattkoriander für den Verzehr der grünen Pflanzenteile gezüchtet:
Blattkoriander
- 'Marino' – würziges Aroma
- 'Caribe' – schnell wachsende Sorte / breite Blätter / intensives Aroma
- 'Calypso' – schnell wachsend / wächst gut in Töpfen
- 'Santo' – trägt viele Blätter / starkes Aroma
Gewürzkoriander (die Blätter sind essbar)
- 'Thüringer' – lokale Sorte / gedeiht gut im deutschen Klima
- 'Confetti' – feine, dekorative Blätter / mildes Aroma
Der vietnamesische Koriander (Persica odoratum) ist mit dem Echten Koriander nicht verwandt, ähnelt diesem aber in Duft und Aroma.
Das brauchen Sie für den Anbau von Koriander:
- Gartengabel oder Handgabel
- Pflanzenkelle
- Töpfe oder Kübel (bei Topfpflanzung)
- Eventuell Anzuchttöpfe
- Kräutererde
- Saatgut
- Gartendünger / Universaldünger
Koriander pflanzen
- Wenn Sie Koriander im Freien pflanzen, bevorzugt Blattkoriander einen halbschattigen, kühlen Standort. Gewürzkoriander gedeiht besser an einem sonnigen und windgeschützten Platz.
- Ein gut durchlässiger und lockerer Boden ist ideal für Koriander. Staunässe verträgt das Kraut nicht gut.
- Koriander gedeiht auch in Töpfen sehr gut. Ob im Garten, auf der Terrasse, Fensterbank oder Balkon – achten Sie darauf, dass Ihr Blattkoriander nicht der prallen Mittagssonne ausgesetzt ist und nicht zu heiß wird.
Koriander säen – im Freiland
Sie können Koriander direkt ins Freiland säen.
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Lockern Sie den Boden gut auf. - Säen Sie die Samen von Blattkoriander von März bis August alle vier Wochen aus – so werden Sie kontinuierlich mit Blättern versorgt.
- Halten Sie einen Pflanzabstand von 5 bis 7 cm ein. Gewürzkoriander können Sie ab April bis Juni mit einem Abstand von etwa 20 cm säen.
- Säen Sie die Samen etwa 1–1,5 cm tief und bedecken Sie sie leicht mit Erde.
Koriander säen – im Topf
Zu Hause können Sie Koriander über das ganze Jahr hinweg pflanzen.
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Füllen Sie die Töpfe von mindestens 15 bis 30 cm Durchmesser und guten Drainagelöchern mit Gartenerde. - Legen Sie jeweils ein paar Samen in etwa 1–1,5 cm Tiefe in die Erde und bedecken Sie sie leicht.
- Die Keimdauer von Koriander liegt bei etwa 2–3 Wochen
- Säen Sie alle 6-8 Wochen, um das ganze Jahr über einen konstanten Vorrat an frischen Blättern zu haben.
Wenn Sie Koriander vorziehen und später nach draußen bringen möchten, säen Sie nicht vor März aus. Sie können die Jungpflanzen entweder ins Freiland setzen oder den Topf nach draußen stellen.
Wenn Sie Jungpflanzen im Sommer in einem Gartencenter kaufen, können Sie diese auspflanzen oder in größere Töpfe umtopfen.
Koriander–Pflege
Koriander gießen, düngen und Co – so pflegen Sie Ihren Koriander richtig
- Gießen Sie Ihren Koriander regelmäßig, vor allem während der Anzuchtphase. Die Erde sollte immer feucht sein – bei langer Trockenheit fängt der Koriander an, Samen zu produzieren.
- Überwässern Sie den Koriander vor allem im Herbst und Winter nicht – das kann zu Fäulnis führen.
- Entfernen Sie regelmäßig Unkraut, um das Wachstum der Pflanzen zu unterstützen.
- Lockern Sie die Erde regelmäßig etwas auf.
- Versorgen Sie Ihren Blattkoriander im späten Frühjahr und Sommer alle paar Wochen mit einem flüssigen Universaldünger. So unterstützen Sie die Pflanze bei der fortdauernden Produktion von Blättern. Nutzen Sie allerdings keinen Kalidünger, da er eine vorzeitige Blüte fördert.
- Gestresste Pflanzen gehen schnell in Samen über und die Blätter verlieren ihr Aroma, sobald die Blüte beginnt. Wenn Sie die Samen ernten möchten, lassen Sie die Pflanzen stehen. Entsorgen Sie sie andernfalls.
Koriander – gute Nachbarn und schlechte Nachbarn
Zu den guten Nachbarn für Koriander gehören Ingwer, Chili, Kohl und Salat.
Schlechte Nachbarn sind unter anderem Schnittlauch und Gartenkresse. Vermeiden Sie auch andere Doldenblütler wie Petersilie und Karotten in direkter Nachbarschaft.
Koriander ernten
Koriander ernten ist ganz einfach. Wenn die Pflanzen 10 bis 15 cm groß sind und hellgrüne Blätter tragen, können Sie die ersten Blätter pflücken. Koriander schneiden Sie immer von unten nach oben – so treiben Ihre Pflanzen neu aus. Nehmen Sie gleich ganze Triebe ab.
Wenn Sie Ihren Koriander regelmäßig ernten, können Sie über viele Wochen und Monate hinweg frisches Korianderkraut essen – vorausgesetzt Sie ernten ihn regelmäßig und schneiden alle Triebspitzen mit Blüten- oder Knospenansätzen ab. Alternativ können Sie ihn blühen lassen und die Koriandersamen abernten.
Koriander passt gut zu vielen mexikanischen, indischen, südost-asiatischen und persischen Gerichten und mehr.
Bei einer besonders reichen Ernte können Sie Korianderkraut einfrieren. Koriandersamen werden nach der Ernte in einer Papiertüte oder einem Baumwollbeutel getrocknet und bei Bedarf frisch gemahlen.
Häufige Krankheiten bei Koriander
Echter Mehltau
Diese Pilzerkrankung zeigt sich durch einen weißen Schleier auf den Blättern. Warmes und schwüles Wetter bedingt den Befall. Zur Vorbeugung lassen Sie genügend Abstand zwischen den Pflanzen. Entfernen Sie befallene Pflanzenteile und gönnen Sie Ihrem Koriander ein Stärkungsmittel, wie etwa Ackerschachtelhalm-Brühe.
Doldenbrand / Doldenwelke
Diese bakterielle Infektion tritt bei feuchtem Wetter auf und macht sich zunächst durch blaugrüne Flecken an den Blättern und gelbbraune Stellen an den Stängeln bemerkbar. Betroffene Teile trocknen ein und sterben ab. Entfernen Sie umgehend alle betroffenen Pflanzenteile oder gleich die ganze Pflanze mitsamt Wurzeln. Vorbeugend sollten Sie die Anbaupausen einlegen und genügend Abstand zu anderen Pflanzen beachten – vor allem zu anderen Doldenblütlern.
Schon gewusst?
- In Ländern, in denen Koriander nicht traditionell zur Küche gehört, scheidet der Geschmack des Korianderkrauts die Geister. Die einen bekommen nicht genug davon, andere können es nicht ausstehen. Angeblich kann die Abneigung mit etwas Gewöhnung überwunden werden.
- Lecker und gesund: Koriander ist ein Lieferant vieler B-Vitamine und Mineralstoffen
- Koriandersamen haben eine lange Geschichte: Sie wurden schon im Grab von Pharao Tutanchamun gefunden, das über 3000 Jahre alt ist.
- Koriander ist ein bekanntes Heilkraut. Die Pflanze hat sich zur Linderung von Magen-Darm-Beschwerden wirksam gezeigt, soll als natürliches Antibiotikum wirken und mit seinen Antioxidantien Entzündungskrankheiten lindern.