Hobby-Gärtner und Pflanzenliebhaber stolpern immer wieder über diesen Namen: Koniferen. Der Name leitet sich vom lateinischen conus für „Kegel“ oder „Zapfen“ und ferre für „tragen“ ab. Koniferen werden auch Nadelbaum oder Nadelhölzer genannt, obwohl nicht alle Koniferen Nadeln tragen. Viele beliebte Heckenpflanzen gehören dieser botanischen Gruppe an. Was Sie sonst noch über Koniferen und ihre Pflege wissen müssen, erfahren Sie hier.
Wichtiges zu Koniferen, Koniferen-Arten sowie Dos und Don'ts
Koniferen kommen mit einigen Ausnahmen vor allem auf der nördlichen Halbkugel vor. Sie bilden die größte Gruppe der Pflanzen, deren Samen offen liegen und nicht durch Fruchtblätter geschützt werden: sogenannte Nacktsamer.
Wie viele Arten Koniferen gibt es?
Von den Riesenmammutbäumen Nordamerikas über Mittelmeer-Zypressen bis hin zu der Nordmanntanne, dem hierzulande beliebteste Weihnachtsbaum – Koniferen sind vielfältig. Aber während einst viele Tausende Koniferen-Arten das Landschaftsbild der Erde prägten, liegt die Anzahl der Arten heute nur noch im dreistelligen Bereich.
In den Gärten und Anlagen hierzulande werden vor allem kleinwüchsige Zuchtformen gepflanzt. Koniferen sind in der Regel pflegeleicht, immergrün, unempfindlich und schnell wachsend – kein Wunder, dass sie beliebte Heckenpflanzen sind.
Einige der beliebtesten Koniferen für Ihren Garten
Ob Lärche, Fichte, Kiefer, Wacholder etc. – von den meisten Koniferen gibt es viele Zuchtformen und Arten, die in jeden Garten passen.
- Lebensbaum, Thuja: Der Lebensbaum ist eine beliebte Heckenpflanze. Vor allem verschiedene Zuchtformen des abendländischen Lebensbaums (Thuja occidentalis) findet man in vielen Gärten und Parkanlagen. Er ist pflegeleicht und frosthart und bietet das ganze Jahr hinweg einen dichten Sichtschutz.
- Europäische / Gemeine Eibe: Pflegeleicht und anspruchslos ist die Eibe eine weitere beliebte Koniferen-Art. Sie eignet sich sowohl als Heckenpflanze, Formgehölz oder als frei stehender Baum. An den weiblichen Eiben reifen im Herbst schöne rote Früchte heran (nicht essbar!).
- Wacholder: Für die Pflanzung im Garten gibt es eine Vielzahl von Zuchtformen – von bodendeckendem Kriech-Wacholder bis zum aufrecht wachsenden Säulenwacholder und allem dazwischen. Nur die Früchte des Gemeinen Wacholder sind essbar.
- Tannen: Ob die elegante Silbertanne oder die beliebte Nordmanntanne, diese Nadelbäume gehören zu den Klassikern im Garten.
So gedeihen Ihre Koniferen
Koniferen sind ausgesprochen pflegeleicht und anspruchslos – ein Faktor, der sie so beliebt macht. Auf das ein oder andere sollte Sie allerdings achtgeben:
- Koniferen vertragen keine Staunässe. Lockern Sie verdichtete Böden tiefgründig auf und mischen Sie Sand und Humus in schwere Böden, um die Drainage zu verbessern.
- Für die meisten Koniferen ist ein Standort im Halbschatten ideal.
- Gießen Sie vor allem junge Pflanzen während Trockenperioden und an frostfreien Tagen im Winter regelmäßig. Koniferen verlieren viel Feuchtigkeit über ihre Blätter.
- Im Prinzip können Sie Koniferen das ganze Jahr über pflanzen. Der Herbst eignet sich jedoch am besten. So hat das Nadelgehölz genügend Zeit, bis zum Winter Wurzeln auszubilden. Gießen Sie Ihre Koniferen nach der Pflanzung gut an.
Koniferen schneiden – so machen Sie es richtig
Egal, ob als Hecke, Solitärpflanze oder Formgewächs – früher oder später müssen Sie Ihre Koniferen schneiden. So geht’s:
- Koniferen benötigen an sich keine starken Rückschnitte. Meist sind einzig Form-, Korrektur- und Pflegeschnitte notwendig.
- Schneiden Sie die Nadelgehölze besser öfter und weniger als seltener und mehr.
- Die Sommermonate eignen sich am besten für einen Schnitt.
- Abgesehen von Eiben vertragen Koniferen keine Radikalschnitte.
- Nehmen Sie Radikalschnitte, wenn überhaupt, im Frühjahr vor. Ab März bis Ende September sind zum Schutze von Vögeln keine starken Rückschnitte mehr erlaubt.
- Schneiden Sie nicht bis zu den unbegrünten Teilen der Zweige zurück, da Koniferen an der Stelle nicht erneut austreiben. Eiben bilden hier eine Ausnahme.
So düngen Sie Koniferen richtig
Zwar gehören sie zu den anspruchslosen und pflegeleichten Pflanzen, Sie müssen dennoch regelmäßig Ihre Koniferen düngen. Denn um ihr immergrünes Nadelkleid grün und gesund zu halten, benötigen Koniferen vor allem Magnesium sowie Eisen und Schwefel.
Koniferen düngen – so geht’s:
- Düngen Sie Ihre Koniferen mit einem Spezialdünger. Die meisten Universaldünger enthalten in der Regel nicht genügend Magnesium.
- Je nach Dünger reicht es aus, Ihre Koniferen im März/April bei frostfreiem Boden einmal zu düngen. Halten Sie sich an die Angaben des Herstellers.
- Um Ihre Koniferen auf den Winter vorzubereiten, düngen Sie im September/Oktober noch einmal mit Kalimagnesia, auch Patentkali genannt. Das darin enthaltene Kalium stärkt die Zellwände und schützt Ihre Koniferen vor Frostschäden.
- Sie können Ihre Koniferen neben Spezialdüngern auch mit Bittersalz düngen. Es versorgt den Boden mit Magnesium und Schwefel.
- Düngen Sie wurzelnackte Neupflanzungen.
- Versorgen Sie Ihre Pflanzen nach der Düngung mit ausreichend Wasser.
Sind Koniferen immergrün und winterhart?
Sind Koniferen immergrün?
Bis auf wenige Ausnahmen sind Koniferen immergrün. Unter den heimischen Koniferen wirft einzig die europäische Lärche im Herbst ihr Laub ab und bildet erst im Frühjahr Neues. Auch der imposante Urweltmammutbaum und die Sumpfzypresse werfen ihr Laub ab.
Mit den immergrünen Koniferen wird es in Ihrem Garten auch im tiefsten Winter nicht karg aussehen. Auch Ihren Balkon oder Ihre Terrasse können Sie über die kalte Jahreszeit hinweg mit Zwergformen von Koniferen begrünen.
Sind alle Koniferen winterhart?
An sich sind Koniferen winterhart und gut etablierte Pflanzen benötigen keinen Schutz vor winterlichen Temperaturen. Eine Ausnahme bilden Jungpflanzen:
- Mulchen Sie die Erde um Jungpflanzen mit Laub, Stroh oder Rindenmulch. Schützen Sie die oberirdischen Pflanzenteile mit luftdurchlässigem Vlies oder Jute.
- Bei jungen Koniferen in Kübeln stellen Sie den Kübel auf Holz oder Styropor und umwickeln Sie ihn mit Luftpolsterfolie oder Ähnlichem. Schützen Sie die oberirdischen Pflanzenteile mit Vlies und Jute vor Frost.
Koniferen werden braun – was kann man tun?
Gartenliebhaber kennen das Problem: Koniferen werden braun und es gibt keinen ersichtlichen Grund dafür. Tatsächlich kann die Braunfärbung verschiedene Gründe haben. Hier eine Übersicht:
Trockenheit: Bei langen Trockenphasen können Koniferen vertrocknen und braun werden. Wässern Sie Ihre Koniferen umgehend – oft erholen sie sich ohne Probleme.
Staunässe: Auch Staunässe kann dazu führen, dass Koniferen braun werden, da sie zur Wurzelfäule führt. Die Wurzeln können dann keine Flüssigkeit mehr aufnehmen.
Nährstoffmangel: Koniferen werden braun, wenn der Boden sie nicht ausreichend mit Nährstoffen wie etwa Magnesium versorgt. Mit einer Bodenprobe und einer gezielten Düngung wirken Sie dem entgegen.
Pilzbefall: Verschiedene Pilzinfektionen können bei Koniferen für eine braune Färbung verantwortlich sein. Entfernen Sie umgehend befallene Pflanzenteile und behandeln Sie den Pilz mit dem passenden Fungizid.
Schädlingsbefall: Schädlinge wie Miniermotten, Spinnmilben, Schildläuse und Co können eine braune Verfärbung hervorrufen. Untersuchen Sie Ihre Pflanzen eingehend auf Anzeichen eines Schädlingsbefalls. Auch verschiedene Käfersorten befallen einige Koniferen-Arten. Achten Sie hier besonders auf Anzeichen an der Rinde und den Ästen.