Marienkäfer, Florfliegen und andere nützliche Insekten ziehen zur Überwinterung gerne in ein sogenanntes "Nützlingshotel" im Garten ein.
Ein gesunder Garten besteht nicht nur aus einer großen Artenvielfalt an Pflanzen, sondern ist auch Heimat zahl- reicher Tiere. Dabei kommt auf den Gärtner eine sehr wichtige Aufgabe zu: das Fördern von nützlichen Insekten. Zu den wichtigsten Nützlingen im Hausgarten zählen beispielsweise der Marienkäfer und seine Larven oder auch die Florfliege. Diese gelten als "natürliche Schädlingsbekämpfer", da sie sich von Blattläusen und anderen Pflanzenschädlingen ernähren. Die Larve des Marienkäfers verspeist beispielsweise 60 bis 70 Blattläuse
pro Tag.
Viele Insekten sind aber nicht nur nützlich indem sie Schädlinge fressen, sondern weil sie maßgeblich für die Bestäubung vieler Kulturpflanzen verantwortlich sind.
Dabei spielt die Wildbiene neben der Honigbiene eine besondere Rolle. Wenn eine Biene von einer Blüte zur nächsten fliegt, überträgt sie dabei den mitgebrachten Blütenstaub (Pollen), wodurch es zur Bestäubung kommt. Auf diese Weise trägt die Biene wesentlich zur Vermehrung von Pflanzen bei.
Damit sich Nützlinge in unseren Gärten wohl fühlen und für reichlich Nachwuchs sorgen, brauchen sie vor allem eine Nistmöglichkeit und viele verschiedene Nahrungspflanzen.
Wer gerne sägt, schraubt und hämmert, der kommt beim Bau eines "Nützlings- oder Insektenhotels" voll auf seine Kosten. Auch für Kinder ist dies ein spannendes Projekt, denn sie können den zahlreichen Insekten beim Beziehen ihrer neuen Behausung zusehen.
Wir bauen ein "Nützlingshotel"
Gründgerüst anfertigen:
Für das Grundgerüst können unterschiedliche Materialien herangezogen werden. Meistens wird Holz verwendet, weil es leicht zu bearbeiten ist und sich in jeden Garten einfügt. Bei der Größe und Form sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Wer Platz hat, kann ein Nützlingshotel aus alten ausrangierten Paletten bauen. Dabei werden die Paletten einfach übereinander gestapelt. Beliebt sind auch Nützlingshotels in Hausform: Mit wenigen Brettern lässt sich rasch ein einstöckiges Nützlingshotel mit Dachboden zimmern.
„Insektenzimmer“ mit Naturmaterialien befüllen:
Mit Brettern werden einzelne "Insektenzimmer" abgetrennt. Diese werden mit unterschiedlichsten Naturmaterialien befüllt, um verschiedene Insektenarten anzulocken. Es können beispielsweise hohle Stängel von Schilf, Bambus und Stroh sowie markhaltige Gehölze wie Holundertriebe verwendet werden. Auch Hartholzscheiben sind geeignet, die mit unterschiedlich großen Bohrlöchern zwischen 3 und 10 mm Durchmesser versehen werden. Empfehlenswert ist eine Bohrtiefe von circa 8 cm. Vermieden werden sollte Nadelholz, da dies stark harzt und somit die Flügel der Insekten verkleben können. Als weitere Füllmaterialien können Ziegelsteine, Stroh oder Holzwolle sowie Kieselsteine dienen.
Wer bezieht welches Zimmer?
Unser Tipp:
Damit das Füllmaterial nicht heraus fällt, empfiehlt sich die Anbringung eines Maschendrahtes.
größere Naturmaterialien aus Zapfen oder Holz
→ Marienkäfer, Florfliegen
Öffnungen in Ziegelsteinen und Holzscheiben
→ Wildbienen, z. B.: Mauerbiene
feinere Naturmaterialien wie Holzwolle, Stroh, Heu
→ Ohrwürmer, Marienkäfer
Schilf, Bambus
→ Wildbienen, Grabwespen
Markhaltige Stängel
→ Wildbienen
Bitte einziehen!
Die richtige Standortwahl ist wichtig, damit die Nützlinge auch ins Nützlingshotel einziehen. Ideal ist ein warmer, sonniger und vor Regen geschützter Standort. Die Bewohner werden es danken!