Die Raupen von Apfelwickler, Pflaumenwickler und der Kirschfruchtfliege zählen zu häufigen Fruchtschädlingen heimischer Obstbäume.
Apfel- und Pflaumenwickler
Beim Apfelwickler (Laspeyresia pomonella) und Pflaumenwickler (Laspeyresia funebrana) handelt es sich um zwei nah verwandte Schmetterlingsarten, die sich in ihrer Biologie und ihrem Schadbild sehr ähnlich sind.
Der Apfelwickler, der auch als Obstmade bekannt ist, befällt nicht nur Äpfel, sondern auch Birnen und gelegentlich Walnuss und Pfirsich. Der Falter ist circa 10 cm lang, wobei die grauen Flügel eine Spannweite von etwa 2 cm erreichen. Der Pflaumenwickler beschränkt sich ebenfalls nicht nur auf Pflaumen, sondern schädigt auch Zwetschgen und Mirabellen. Diese Falter sind circa 8 cm lang, wobei die grau-braunen Flügel eine Spannweite von etwa 1,5 cm aufweisen. Sowohl Apfel- als auch Pflaumenwickler entwickeln meist zwei Generationen im Jahr. Die Falter der ersten Generation fliegen ab etwa Mai bis August und legen ihre Eier einzeln an den Früchten ab.
Schaden
Bereits ab etwa Juni fallen befallene, junge Früchte vorzeitig ab. Im Fruchtinneren fressen die anfangs weißlichen, später rötlichen Raupen des Apfel- bzw. Pflaumenwicklers. Diese hinterlassen in den Fraßgängen zahlreiche braune Kotkrümel. Nach einer Fraßdauer von circa vier Wochen verpuppen sich die Larven und es tritt ab etwa Juli/August die zweite Generation von Faltern auf. Die daraus entstehenden Raupen verursachen durch ihre Fraßtätigkeit den größten Schaden, da sie die Früchte im reifen Zustand schädigen. Betroffene Früchte sind ungenießbar. Bei Pflaumen ist abgesehen von den Bohrgängen auch ein farbloses Gummitröpfchen, das am Einbohrloch austritt, zu sehen.
Maßnahmen
Ab etwa Mitte Mai (in Gebieten mit mildem Klima zwei bis vier Wochen früher) bis Anfang August empfiehlt sich der Einsatz von Substral Naturen® Obstmaden Fallensystem oder Substral Naturen® Pflaumenmaden Fallensystem. Die Fallen sind insektizidfrei und enthalten jeweils artspezifische Sexuallockstoffe. Diese locken die männlichen Falter von Apfel- bzw. Pflaumenwickler an, die auf der Leimtafel kleben bleiben. Dadurch findet keine Befruchtung der Weibchen und somit keine Ablage von Eiern, aus denen sich Larven entwickeln könnten, statt.
Eine Falle reicht für drei bis fünf Bäume. Sie sollte idealerweise zwischen den Bäumen in Kopfhöhe befestigt werden. Nach fünf bis sechs Wochen sollten die Leimböden und Pheromon-Kapseln durch das Nachrüstset ausgetauscht werden.
Kirschfruchtfliegen
Anders als Apfel- und Pflaumenwickler handelt es sich bei der Kirschfruchtfliege (Rhagoletis cerasi) um eine kleine Fliege von 4 bis 5 Millimeter Größe. Ihr Körper ist glänzend schwarz gefärbt mit einem kleinen, gelben Schildchen zwischen den Flügeln.
Schaden
Ab etwa Ende Mai/Anfang Juni beginnen die Weibchen mit der Eiablage: Dabei stechen sie in die heranreifenden, gelben Kirschen. In jede Frucht wird je ein Ei gelegt, woraus nach einigen Tagen eine weißliche Larve schlüpft. Diese frisst im Fruchtfleisch um den Kern, woraufhin die Kirschfrucht faul wird und abfällt.
Maßnahmen
Sobald die Farbe der Kirschfrüchte von grün in gelb übergeht (etwa Mitte Mai) ist es ratsam, Naturen®Kirschfruchtfliegen-Fallen in die Kirschbäume zu hängen. Diese insektizidfreie Falle lockt aufgrund ihrer gelben Farbe, ihrer speziellen Form, die einer riesengroßen Kirschfrucht ähnelt, sowie einem enthaltenen Lockstoff die Weibchen der Kirschfruchtfliege an, bevor sie ihre Eier ablegen können. Ohne Eiablage bleibt die Entwicklung der gefräßigen Maden aus.
Unser Tipp: Die Fallen möglichst so platzieren, dass sie nahe am Ast hängen und nicht von Blättern verdeckt werden. Eventuell einige Blätter in der Nähe der Falle entfernen. Erfahrungsgemäß fangen die im oberen Drittel der Baumkrone aufgehängten Fallen die meisten Schädlinge.