Es ist jedes Jahr ein wiederkehrendes Glücksgefühl: die ersten selbst angebauten Karotten werden geerntet. Doch beim Herausziehen der Ernte aus dem Erdboden, sind sie nicht zu übersehen – die Fraßgänge der Möhrenfliege. Neben der Möhrenfliege gibt es eine Reihe weiterer Schädlinge, die vorzugsweise im Boden auftreten und unser Gemüse im Garten zum Fressen gern haben.
Der Drahtwurm
Die Larven von Schnellkäfern sind die von Hobbygärtnern gefürchteten Drahtwürmer. Die ca. 3 cm langen Insekten leben zwei bis vier Jahre im Boden und fressen sich durch unterirdische Pflanzenorgane. Sie bevorzugen Gemüsearten, wie z. B. Karotten, Kartoffeln, Rüben oder Salat. Besonders nach der Winterruhe oder Trockenperioden sind sie aktiv.
Die Möhrenfliege
Einer der Hauptschädlinge an der Karottenpflanze ist die Larve der Möhrenfliege. Da die Fliege zwei Generationen im Jahr bildet, sind auch die erntereifen Karotten besonders gefährdet. Zuerst werden die jungen Wurzeln von der ca. 5 mm langen Made durchgefressen. Die zweite Generation durchbohrt dann die reifen Wurzelfrüchte. Diese Fraßgänge der Larven stellen eine Verletzung dar, über die wiederum Fäulniserreger eintreten können.
Die Zwiebelfliege
Egal ob Zwiebel, Porree oder Lauch, sie sind nicht vor einem Befall durch die Larve der Zwiebelfliege gefeit. Die ca. 1 cm lange weißliche Made frisst sich durch das Herz der Zwiebelpflanzen. Auch die Zwiebelfliege bildet zwei Generationen aus. Sind die Temperaturen jedoch sehr warm, kann es sogar zu einer dritten Generation kommen, die den Pflanzen zu schaffen macht. Die Erwachsenen Tiere ernähren sich hauptsächlich von Nektar und Pollen des Löwezahns. Deswegen wäre es ratsam, den Löwenzahn in der Nähe der Gemüsebeete zu beseitigen, um der Zwiebelfliege keine Nahrungsquelle zu bieten.
Vorrausschauend Gärtnern
Ökologisch Gärtnern setzt einen ganzheitlichen Ansatz voraus. Dies bedeutet, dass grundsätzlich das Ausschöpfen aller verfügbaren Möglichkeiten zur Gesunderhaltung und Förderung des Wachstums der Pflanzen im Vordergrund steht. Es gibt die verschiedensten Maßnahmen, die vorbeugend getroffen werden können, um es den genannten Bodenschädlingen möglichst schwer zu machen.
Fruchtfolge
Wird der Standort regelmäßig gewechselt, können es sich die Schädlinge schwer einrichten. Auch eine regelmäßige Bodenbearbeitung und –lockerung wirkt der Etablierung entgegen.
Nutzung von Fangpflanzen
Salat, der zwischen die Kultur gepflanzt wird, dient z. B. bei Drahtwürmern als Fangpflanze. Somit wird der Salat befallen und kann anschließend mit den Larven entfernt werden.
Kulturschutznetze
Eine frühzeitige Abdeckung der Karotten- oder Zwiebelpflanzen mit einem engmaschigen Kulturnetz oder Vlies, ist eine sehr effektive Maßnahme, um Gemüsefliegen von der kostbaren Ernte fern zu halten. Somit kann die Fliege keine Eier ablegen und ein Befall verhindert werden.
Hygiene
Auch nach der Ernte sollten alle Pflanzenteile restlos entfernt werden, damit sich die Larven hier nicht weiterhin ernähren können. Aber nicht nur die Beseitigung von Ernteresten ist wichtig, sondern auch die der Unkräuter, denn diese dienen oft als Zwischenwirt für Schädlinge. Im Falle der Zwiebelfliege sogar als Nahrungsquelle für die erwachsenen Tiere.
Pflanzenstärkungsmittel
Pflanzenstärkungsmittel vitalisieren anfällige Pflanzen indem sie beispielsweise die Zellwand stärken und somit Schädlinge mit ihren Mundwerkzeugen weniger Schaden anrichten können. Handelt es sich auch noch um ein Granulat, können die enthaltenen Komponenten die Bodenstruktur um die Kulturpflanze so verändern, dass sich die Bodenschädlinge dort nicht mehr wohl fühlen.
Sämtliche Möglichgeiten der Gesunderhaltung der Pflanze gilt es zu nutzen. Werden all diese Maßnahmen kombiniert angewendet, kann das Auftreten von wurzelschädigenden Insekten durchaus im Vorfeld reduziert werden.