Wühlmäuse können aufgrund ihrer Fraß- und Grabtätigkeit erhebliche Schäden im Garten anrichten.
Merkmale
Aus der großen Familie der Wühlmäuse, die mehr als 150 Arten umfasst, tritt bei uns vor allem die Große Wühlmaus (Arvicola terrestris), auch "Schermaus" genannt, auf.
Mit einer Kopf-Rumpf-Länge von circa 10 bis 20 cm ist sie vergleichsweise groß. Ihr Schwanz ist etwa halb so lang wie ihr Körper. Die Farbe ihres Felles kann stark variieren: von sandfarben, über dunkelbraun und dunkelgrau bis hin zu schwarz. Der Körper der Wühlmaus wirkt gedrungen, da ihr Kopf breit ist, die Augen klein sind und die Ohren kaum aus dem Fell hervorragen. Deutlich sichtbar sind ihre kräftigen, gelben Nagezähne.
Lebensweise
Die Große Wühlmaus kommt in Wiesen, Äckern, Forstkulturen, Obstplantagen und Gärten vor. Hier lebt sie vorwiegend in unterirdischen, weit reichenden Gangsystemen (bis zu 100 m Länge!), die meist in einer Tiefe von 5 bis 30 cm angelegt werden. Ein Gang ist circa 5 cm breit und 5 bis 9 cm hoch. Von einem Hauptgang ausgehend führen Nebengänge bis unmittelbar unter die Nahrungspflanzen, sodass diese von unten abgefressen oder unter die Erde gezogen werden können. Zusätzlich umfasst der Bau eine oder zwei Nestkammern und oft mehrere Vorratskammern. Die Erdhaufen an der Bodenoberfläche sind flach und daher relativ unauffällig. Dies unterscheidet sie von den kuppelförmigen Erdhaufen der Maulwürfe.
Schäden
Wühlmäuse leben fast ausschließlich vegetarisch. Sie benagen und fressen Wurzeln, Rhizome, Knollen und Zwiebeln von Zierpflanzen und Gemüsekulturen. Insbesondere in der Herbst- und Winterzeit können sie einen starken Wurzelschaden an Gehölzpflanzen verursachen. Dies führt dazu, dass die Pflanzen umfallen oder leicht aus dem Boden gezogen werden können. Derartige Schäden zeigen sich meist erst im Frühjahr. Auch Rasenflächen werden geschädigt. Zum Einen werden die Rasenwurzeln zerstört und zum Anderen werden die weit verzweigten Gangsysteme und Wühlmaushügel zu regelrechten Stolperstellen.
Darüber hinaus kann die Grabtätigkeit der Wühlmäuse die Bausubstanz gefährden und die Trittsicherheit von Wegen, Platten und Terrassen beeinträchtigen.
Gleich mehrere Eigenschaften der Wühlmaus verstärken das Ausmaß ihrer Schadwirkung:
- Gefräßig: Ein erwachsenes Tier frisst täglich circa 80 g Pflanzennahrung.
- Aktiv: Die Wühlmaus hält keinen Winterschlaf und ist zudem tag- und nachtaktiv. Zwischen diesen Aktivitätsphasen, die circa 2 bis 3 Stunden andauern legt sie jeweils eine circa 3- bis 4stündige Ruhepause ein.
- Fortpflanzungsfreudig: Die Fortpflanzung erfolgt zwischen März und Oktober. Zwei- bis viermal im Jahr bringt ein Weibchen nach bereits circa 3 Wochen jeweils bis zu zehn Junge hervor.
Vorbeugende Maßnahmen
- Empfehlenswert sind Pflegemaßnahmen, die dazu beitragen, dass die Wühlmaus weniger Unterschlupfmöglichkeiten im Garten vorfindet. Dazu zählen z. B. das Freihalten von Baumscheiben und regelmäßiges Rasenmähen.
- Bei Neupflanzungen von Bäumen und Sträuchern können Körbe aus Maschendraht um den Wurzelbereich und unteren Teil des Stammes angebracht werden (die Maschenweite sollte unter 20 mm liegen).
Bekämpfung
Der beste Zeitpunkt, um Wühlmäuse zu bekämpfen, ist im Herbst und Winter, wenn ihr natürliches Futterangebot reduziert ist. Attraktive Frischeköder, wie z. B. Substral Celaflor® Wühlmausköder Arrex®** auf Möhrenbasis, werden besonders gut angenommen. Die Köder werden in die Gänge gelegt (5 g auf 8 bis 10 m Ganglänge) und sind in allen Obst- und Gemüsekulturen sowie bei Zierpflanzen einsetzbar. Die Wirkung tritt sofort nach einmaliger Aufnahme ein. Wartezeiten oder Nachbaubeschränkungen bestehen keine.
Unser Tipp:
Bevor Bekämpfungsmaßnahmen durchgeführt werden, sollte mit der sogenannten "Verwühlprobe" festgestellt werden, ob das Gangsystem besiedelt ist. Dafür wird direkt neben einem Erdauswurf der Gang auf einer Länge von circa 30 cm freigelegt. Ist er bewohnt, wird die Öffnung innerhalb weniger Stunden verwühlt und dadurch wieder geschlossen. Nur wenn dies der Fall ist, ist eine Bekämpfung erfolgreich.