Echten Mehltau an Rosen erkennen und bekämpfen
Schadbild des Echten Mehltaus an Rosen
Der Echte Mehltau, der aufgrund seiner Präferenz für warme, trockene Witterungsverhältnisse auch als „Schönwetterpilz“ bezeichnet wird, stellt eine häufige und lästige Pilzkrankheit im Garten dar.
Der taxonomisch diverse Echte Mehltau weist eine Vielzahl von präferierten Ansiedlungsorten auf, die von Gemüsesorten wie Gurken, Tomaten, Kürbissen und Zucchini bis hin zu Rebsorten und nicht zuletzt hochpreisigen Zierpflanzen wie Rosen reichen.
Zunächst werden die Ursachen sowie die Anzeichen des Echten Mehltaus an Rosen thematisiert, um die duftenden Schätze zu schützen und zu schonen.
Ursachen für den Echten Mehltau
Der Echte Mehltau, auch als Echter Rosentaupilz bezeichnet, wird durch den Pilz Podosphaera pannosa verursacht und ist unter dem Namen „Sphaerotheca pannosa var. Rosae“ bekannt. Die Sporen des Echten Mehltaus werden vor allem durch den Wind, aber auch über Insektenkontakt verbreitet und können auch kalte Winter gut überstehen.
Sobald die Temperatur wieder ansteigt, wird die Bildung der Pilzsporen gefördert. Ab einer Temperatur von 15 °C, aber meistens zwischen 20 und 24 °C, insbesondere in Kombination mit einer hohen Luftfeuchtigkeit, sollte man nach ersten Befallsymptomen Ausschau halten.
Im Gegensatz zum Falschen Mehltau kann der Echte Mehltau problemlos ohne andauernde Feuchtigkeit ausbreiten, da die Sporen vom Regen eher abgewischt werden. Allerdings entstehen durch warme Tage und kühle Nächte optimale Bedingungen für die Taubildung und somit auch für den Echten Mehltaupilz.
Erkennungsmerkmale und Ausbreitungswege des Echten Mehltaus
Typisch für den Echten Mehltau ist ein mehlig-weißlicher, pudriger Belag, der sich leicht abwischen lässt. Allerdings zeigt sich eine rasche Wiederausbreitung, sofern keine Behandlung erfolgt. Der mehlig-weißliche, pudrige Belag ist vornehmlich auf der Blattoberseite zu finden. Die jungen Triebe sind besonders anfällig, da der Pilz gerne in den Knospentrieben überwintert und der vulnerable Neuwuchs leichte Beute darstellt.
Anzeichen und Symptome verschiedener Stadien
Der Lebenszyklus des Echten Mehltaus kann für die Diagnose sowie die anschließenden Bekämpfungsmaßnahmen von Relevanz sein. Wichtig bleibt es nach wie vor, dass unverzüglich Gegenmaßnahmen ergriffen werden, denn der Echte Mehltau kann sich innerhalb von Tagen bis Wochen ausbreiten.
Frühstadium des Echten Mehltaus
Im Anfangsstadium manifestieren sich kleine, weiße Flecken auf den oberen Blattseiten. Die Flecken können sich rasch vergrößern und zusammenfließen, sodass größere Bereiche des Blattes betroffen sind. Auch die Blattunterseiten können von dem Befall betroffen sein, allerdings ist dies vergleichsweise selten der Fall.
Fortgeschrittenes Stadium des Echten Mehltaus
Im fortgeschrittenen Stadium ist eine vollständige Bedeckung der Blätter mit einem weißen Belag zu beobachten. Die Blätter verfärben sich, rollen sich ein und fallen schließlich ab. Auch die Triebe und Knospen können von dem Befall betroffen sein, was zu einer Verformung und Verkümmerung führt.
Echten Mehltau bei Rosen bekämpfen
Da der Echte Mehltau das Pflanzenwachstum und das Wohlbefinden der Pflanzen hemmt, ist es wichtig, dagegen vorzugehen, sobald sich Symptome zeigen. Dazu gehört in erster Linie die Entfernung von befallenen Pflanzenteilen, die anschließend über den Bio- oder Restmüll zu entsorgen sind, anstatt selber zu kompostieren. Dies dient der Verhinderung einer weiteren Ausbreitung der Pilzsporen. Im Folgenden stellen wir einige bewährte Methoden und Mittel vor, die sich zur Bekämpfung des Echten Rosenmehltaupilzes eignen.
Hausmittel gegen Echten Mehltau
Ein bewährtes Hausmittel ist eine Mischung aus Wasser und Milch im Verhältnis 9:1. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass für die Zubereitung keine H-Milch verwendet wird. Frische Milch, rohe Milch oder gar Buttermilch enthalten nämlich wichtige Milchsäurebakterien, welche den Pilz bekämpfen.
Im Anschluss erfolgt eine Behandlung der betroffenen Blätter mit der zuvor hergestellten Lösung. Des Weiteren wird durch das enthaltene Natriumphosphat eine Stärkung und ein Schutz der Pflanzen gewährleistet.Auch eine Mischung aus Natron oder Backpulver und Wasser kann eine hilfreiche Maßnahme darstellen. Zur Herstellung der Lösung wird ein Päckchen Natron oder drei Teelöffel auf zwei Liter Wasser gegeben. Zusätzlich werden 20 Milliliter Öl, am besten Rapsöl, hinzugefügt.
Die Backpulvermischung ist in einer konzentrierteren Form zu vermengen: Ein Päckchen oder drei Teelöffel zu einem Liter Wasser, zehn Milliliter Öl sowie ein Tropfen Spülmittel. Die Alkalisierung stellt eine Form der Behandlung dar, die das Überleben des Pilzes verhindert. Eine regelmäßige Anwendung alle zwei Wochen ist essenziell, um eine weitere Ausbreitung des Pilzes zu verhindern.
Chemisch-biologische Mittel gegen Echten Mehltau
Als effektive Methode zur Bekämpfung von Echtem Mehltau kann die Anwendung chemischer sowie biologischer Mittel genannt werden. Dazu zählen Präparate aus Neemöl oder dem Bakterium Bacillus subtilis.
Neemöl stellt ein natürliches Fungizid dar, welches aus den Samen des Neembaums gewonnen wird. Es entfaltet seine Wirkung durch mehrere Mechanismen. Einerseits wird die Entwicklung der Pilzsporen gestört, andererseits das Wachstum des Pilzgeflechts gehemmt. Zur Anwendung wird Neemöl mit Wasser gemäß den Anweisungen auf dem Produktetikett gemischt und anschließend gleichmäßig auf die befallenen Pflanzenteile gesprüht. Eine regelmäßige Anwendung alle sieben bis vierzehn Tage, insbesondere nach Regenperioden, wird empfohlen, um den Befall effektiv zu kontrollieren.
Bacillus subtilis ist ein nützliches Bakterium, welches als biologisches Fungizid zum Einsatz kommt. Die Wirkung basiert auf der Fähigkeit des Organismus, Konkurrenzmechanismen gegen den Mehltaupilz aufzubauen und dessen Sporenbildung zu hemmen. Produkte, die Bacillus subtilis enthalten, werden in der Regel als Pulver oder Flüssigkeit vertrieben.
Die Anwendung des Produkts erfolgt gemäß den Anweisungen auf der Verpackung durch Mischen mit Wasser und anschließendem Besprühen der betroffenen Pflanzen. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, sollte die Anwendung bei den ersten Anzeichen eines Befalls beginnen und anschließend regelmäßig fortgesetzt werden.
Fungizid gegen Echten Mehltau
Bei einem sehr starken Befall kann auf Schwefel-basierte Fungizide zurückgegriffen werden, wie beispielsweise SUBSTRAL Naturen Netzschwefel Mehltau-Pilzfrei. Diese zeichnen sich im Gegensatz zu anderen Fungiziden durch ihre Umweltverträglichkeit aus, da sie sich relativ schnell abbauen. Schwefel ist ein effektives Mittel gegen Mehltaupilze, kann allerdings zur Versauerung des Bodens führen. Daher wird empfohlen, eine Messung des Boden-pH-Wertes durchzuführen und gegebenenfalls mit Kalk den pH-Wert auszugleichen, um den Rosen eine optimale Wachstumsgrundlage zu bieten.
Echten Mehltau bei Rosen vorbeugen: Best Practices
Die Prävention von Echtem Mehltau stellt eine wesentliche Maßnahme zur Gesunderhaltung und Pflege von Rosen dar. Durch die Umsetzung gezielter Maßnahmen kann das Risiko eines Befalls erheblich reduziert werden.
Regelmäßiger Rückschnitt gegen Echten Mehltau
Ein gezielter Rückschnitt fördert die Luftzirkulation und reduziert somit die Möglichkeit einer weiteren Ausbreitung der Pilzsporen. Im Falle eines Befalls ist es erforderlich, die betroffenen Pflanzenteile abzuschneiden und zu entsorgen. Der Rückschnitt erfordert keine spezielle Technik, jedoch ist es empfehlenswert, bis ins gesunde Holz zu schneiden, um eine Sporenverbreitung zu verhindern und neues Wachstum anzuregen.
Optimale Standortwahl gegen Echten Mehltau
Sofern die Möglichkeit besteht, den Standort noch auszuwählen oder zu optimieren, können einige Faustregeln bei der Auswahl hilfreich sein. Ein Standort mit hoher Sonneneinstrahlung begünstigt die Auflösung der Blattflecken, wodurch die Verbreitung des Pilzes erschwert wird. Des Weiteren ist darauf zu achten, dass die Umgebung möglichst großzügigen Abstand bietet, um eine gute Luftzirkulation zu fördern.
Fazit zum Echten Mehltau
Echter Mehltau ist ein weit verbreitetes Problem, das Rosenliebhaber häufig vor Herausforderungen stellt. Erkennst du die Anzeichen frühzeitig und verstehst die Ursachen, kannst du effektive Maßnahmen ergreifen, um den Pilz zu bekämpfen. Dabei sind sowohl Hausmittel als auch chemisch-biologische Präparate hilfreich.
Prävention ist jedoch der Schlüssel: Durch richtige Pflege, Standortwahl und regelmäßigen Rückschnitt kannst du das Risiko eines Befalls deutlich reduzieren. Mit den richtigen Kenntnissen und Methoden bleibst du deinen Rosenfreunden einen Schritt voraus und sorgst für gesunde, blühende Pflanzen.
Häufig gestellte Fragen
Ist Echter Mehltau giftig?
Echter Mehltau ist zwar nicht toxisch für Menschen oder Haustiere, allerdings können die Sporen bei Allergikern eine potenzielle Reaktion auslösen. Bei der Entfernung von stark befallenen Pflanzenteilen kann es daher empfehlenswert sein, eine medizinische OP-Maske aufzusetzen, so dass empfindliche Lungen geschont bleiben können.
Ist Echter Mehltau ansteckend?
Ja, der Echte Rosenmehltaupilz ist ansteckend für andere Pflanzen, jedoch nur für andere Rosen sowie andere, verwandte Pflanzengattungen. Da die Sporen vom Wind oder durch den Kontakt mit anderen Pflanzen übertragen werden, ist eine rechzeitige Behandlung von entscheidender Bedeutung.
Ist Echter Mehltau schlimmer als Falscher Mehltau?
In der Regel wird der Falsche Mehltau als anspruchsvoller in der Bekämpfung wahrgenommen als der Echte Mehltau, da der Falsche Mehltau das Pflanzengewebe infiziert, während der Echte Mehltau lediglich die Oberfläche der Pflanze befällt. Des Weiteren kann der Echte Mehltau, sofern er frühzeitig erkannt wird, noch mit einfachen Hausmitteln behandelt werden, während der Falsche Mehltau sich normalerweise nur mit Fungiziden entfernen lässt.