Disteln bekämpfen
Was ist eine Distel?
Blühende Disteln im Garten können zwar schön aussehen – jedoch kann sich die Distel als Unkraut schnell im gesamten Garten ausbreiten. Einmal etabliert, sind viele Disteln schwer wieder loszuwerden.
Als Unkraut in Gärten findet sich hierzulande oft die gelb-blühende Gemüse-Gänsedistel (Sonchus oleraceus), auch Gewöhnliche Gänsedistel genannt, die Acker-Gänsedistel (Sonchus arvensis) und die Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare) mit violetter Blüte. Auch die Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense) kommt häufig vor. Sie gehören alle zu der Familie der Korbblütler (Asteraceae).
Die Distel an sich ist keine Pflanzengattung – die Bezeichnung fasst verschiedene Pflanzen mit Dornen zusammen. Die ein- bis mehrjährigen Pflanzen bilden starke und oft ausgesprochen lange Wurzeln. Die Acker-Kratzdistel und die Acker-Gänsedistel bilden zudem lange Ausläufer und können sich so über den ganzen Garten ausbreiten.
Nicht immer ist die Distel Unkraut. Viele Disteln wie Mannstreu (Eryngium) und Kugeldisteln (Echinops) sind beliebte Zierpflanzen.
Wie Sie Disteln bekämpfen und Ihren Rasen wieder ohne Sorgen barfuß betreten können, erfahren Sie hier.
Welches Schadbild können Disteln anrichten?
Disteln vermehren sich über Aussaat und viele Arten bilden unterirdische Rhizome. Über diese Sprossachsen können Disteln weite Teile des Gartens unterirdisch unterwandern und oberirdisch besiedeln. Werden die oberen Pflanzenteile der Distel entfernt, entsteht über das Rhizom eine neue Pflanze. Vor allem die Acker-Kratzdistel breitet sich horizontal mit langen Ausläufern aus und vertikal mit tief in den Boden ragenden Wurzelsprossen.
Disteln wachsen besonders gut auf stickstoffreichen Böden. Sie schränken den Zugang zu Licht, Wasser, Nährstoffen und Platz für andere Pflanzen ein. Schwächere Pflanzen werden verdrängt.
Wie wird man Disteln los?
Da sich Disteln schnell verbreiten können, sollten Sie so schnell wie möglich gegen das Unkraut vorgehen. Denn haben Arten wie die Acker-Kratzdistel oder Acker-Gänsedistel einmal ihre langen Wurzeln ausgebildet, ist es nahezu unmöglich, die Distel komplett zu entfernen. Stellen Sie sich auf einen längeren Kampf gegen die Distel ein.
Auch der Zeitpunkt ist wichtig: Disteln entfernen Sie am besten immer vor der Blüte. Die meisten Disteln blühen ab Juni.
Disteln ausstechen
Mit einem Distelstecher lassen sich vor allem die Jungpflanzen der Distel entfernen. Auch auf dem Rasen empfiehlt sich diese Methode. Bei nasser Erde gelingt das Ausstechen meist besser. Handschuhe nicht vergessen.
Mit dem Rasenmäher Disteln im Rasen bekämpfen
Ältere Pflanzen lassen sich nicht mehr komplett ausstechen. Hier hilft es, den Rasen regelmäßig zu mähen – so schwächen Sie die Distel und sie wird irgendwann nicht mehr austreiben. Wenn Sie direkt nach oder kurz vor Regen mähen, tritt Wasser in die Distel ein, was zu Wurzelfäule führen kann.
Chemische Mittel gegen Disteln im Rasen
Bei besonders hartnäckigen Kratzdisteln im Rasen empfiehlt sich eine Spritzung mit Celaflor® Rasen-Unkrautfrei Weedex. Das systemische Herbizid wird in der ganzen Pflanze verteilt und wirkt tief in die Wurzeln.
Disteln im Garten ausgraben
Bei vielen älteren Disteln mit starken Wurzeln und langen Ausläufern hilft oft nur der Griff zur Schaufel. Achten Sie beim Ausgraben darauf, die Wurzeln nicht zu zerkleinern. Über Wurzelstücke in der Erde kann die Distel erneut austreiben.
Disteln natürlich bekämpfen
Mit Roundup® EXPRESS Konzentrat können Sie Disteln natürlich bekämpfen. Das biologisch abbaubare Mittel wirkt effektiv bei Gänsedisteln. Achten Sie bei den Spritzungen auf eine Einzelpflanzenbehandlung, um anderen Pflanzen nicht zu schaden. Dieses Mittel eignet sich nicht für Disteln auf dem Rasen.
Entsorgen Sie Disteln nicht auf dem Kompost, denn sie können sich auch hier erneut austreiben – nicht umsonst nennt man die Distel Unkraut.
Wie kann man Disteln vorbeugen?
Vorsicht ist besser als Nachsicht – mit diesen Tipps können Sie Disteln im Garten vorbeugen:
- Auf einem gesunden Rasen mit dichter Grasnarbe können sich Disteln nicht festsetzten. Düngen Sie Ihren Rasen regelmäßig vor allem mit Stickstoff.
- Disteln mögen schwere, lehmige Böden – lockern Sie die Böden mit Sand auf.
- Pflanzen Sie Bodendecker und Stauden auf kahlen Stellen in Beeten und düngen Sie ausreichend.