Einen Baum zu fällen, ist eine Sache – einen Baumstumpf zu entfernen, eine ganz andere. Wenn dir ein alter Baumstumpf im Weg steht, hast du mehrere Möglichkeiten. Doch nicht alle sind geeignet. Den Baumstumpf verrotten zu lassen, dauert lange und von gefährlichen Methoden, wie den Baumstumpf mithilfe von Benzin, Brennpaste etc. ausbrennen zu lassen, raten wir dringend ab. Hier zeigen wir dir die drei besten Wege, einen Baumstumpf zu entfernen.
Baumstumpf mit Stubbenfräse entfernen
Die Stubbenfräse ist ohne Frage eine der schnellsten Methoden, einen Baumstumpf zu entfernen. Vor allem bei großen Baumstümpfen ist der Einsatz einer Stubbenfräse sinnvoll. Diese fräst den Stumpf bis etwa 30 cm tief ab. Anschließend kannst du das Loch mit Erde füllen und bepflanzen.
Was ist eine Stubbenfräse
Eine Stubbenfräse, auch Baumstumpffräse genannt, ist ein in der Regel hydraulisch betriebenes Arbeitsgerät, das hauptsächlich im Landschafts- und Gartenbau Einsatz findet. Sie ist mit einer Scheibe versehen, an der sich Fräszähne aus Hartmetall befinden. Die Scheibe rotiert in hoher Geschwindigkeit und zerstückelt dabei alles, was ihr in den Weg kommt. Das abgefräste Holz kannst du anschließend als Mulch liegen lassen oder andere Teile deines Gartens damit mulchen.
Die Stubbenfräse gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen und Größen – von ferngesteuert bis zum Anbaugerät für Traktoren oder Bagger. Für den Hausgarten nutzt man in der Regel kleinere Stubbenfräsen mit einem festen Fräsarm, der manuell über den Baumstumpf geführt.
Wenn du mit einer Stubbenfräse deinen Baumstumpf entfernen möchtest, musst du nicht gleich eine kaufen. Im Baumarkt kannst du handgeführte Stubbenfräsen stunden- bis tageweise mieten. Wichtig dabei ist, dass du eine Fräse wählst, die in Größe und Leistungsstärke dem Baumstumpf entspricht.
Baumstumpf entfernen mit der Stubbenfräse – bevor es losgeht
Was du vor dem Einsatz der Fräse beachten solltest:
- Die richtige Einweisung. Vor dem Fräsen ist es wichtig, dass du eine richtige Einweisung in das Gerät bekommst – entweder durch einen Experten oder mithilfe von Videos.
- Korrekte Schutzkleidung. Sicherheitsschuhe, Schutzhandschuhe, Schutzhelm, Augen- und Gehörschutz sind ein Muss bei der Bedienung einer Stumpffräse.
- Nicht an Sonn- und Feiertagen. Die Stubbenfräse ist laut und darf daher nicht während der Nachtruhe oder an Sonn- und Feiertagen zum Einsatz kommen. In einigen Städten und Gemeinden gelten zudem Mittags- oder Ruhezeiten.
- Das richtige Wetter. Wir empfehlen, den Baumstumpf an einem trockenen Tag abzufräsen. Denn auf nassem, aufgeweichtem kann das schwere Gerät einsinken.
Die Vor- und Nachteile auf einen Blick
Vorteile
- Du kannst effektiv einen Baumstumpf entfernen – ohne Ausgraben
- Es ist die schnellste Methode
- Vor allem bei großen Baumstümpfen ist die Stubbenfräse praktisch
Nachtteile
- Der Einsatz geht mit einem gewissen Beschaffungsaufwand einher.
- Mit der Stubbenfräse einen Baumstumpf zu entfernen ist mit Kosten verbunden. Neben Miet-, bzw. Anschaffungskosten kommen noch weitere Kosten auf dich zu, wie etwa für Transport, Versicherung, Benzin, Ersatzteile bei Verschleiß etc.
- Bei Hanglage oder unzureichendem Platz kann die Fräse nicht genutzt werden.
Baumstumpf kompostieren
Den Baumstumpf an Ort und Stelle in Kompost zu verwandeln, zählt zu den einfachsten, aber langwierigeren Methoden. Je nach Größe und Baumart dauert dieser Prozess zwei bis fünf Jahre – ist also nur dann eine gute Option, wenn dir der Stumpf aktuell nicht im Weg steht.
Umweltfreundlich und mit wenig Arbeit verbunden: In nur wenigen einfachen Schritten kannst du die Zersetzung des Baumstumpfes beschleunigen. Nebenbei förderst du das Bodenleben, verbesserst die Bodenstruktur und führst ihm Nährstoffe zu.
Das benötigst du
- Kettensäge oder Bohrer.
- Halb verrotteter Kompost.
- Kompostbeschleuniger oder organischer Dünger.
Die Mikroorganismen im Kompost beschleunigen die Zersetzung des Baumstumpfes. Da im Holz nicht viele Nährstoffe vorhanden sind, müssen diese Mikroorganismen mit Nährstoffen aus organischem Dünger oder Kompostbeschleuniger versorgt werden.
Baumstumpf kompostieren – Schritt für Schritt
- Säge mit der Kettensäge tiefe Längs- und Querstreifen in den Baumstumpf, sodass ein kariertes Muster entsteht.
- Wenn du keine Kettensäge zur Hand hast, kannst du mit einem Bohrer zahlreich tiefe Löcher in den Baumstumpf bohren.
- Mische dem halb verrotteten Kompost organischen Dünger oder Kompostbeschleuniger zu.
- Befülle die Schlitze oder Löcher mit der Mischung.
- Füge ein paar Mal im Jahr erneut etwas organischen Dünger oder Kompostbeschleuniger zu, um die Organismen weiterhin dabei zu unterstützen, den Baumstumpf zu zersetzen.
Baumstumpf ausgraben: Wenig Kosten, aber arbeitsintensiv
Wem es körperlich möglich ist, kann den Baumstumpf ausgraben. Diese Methode ist günstig, äußerst effektiv, aber je nach Baum auch ausgesprochen arbeitsintensiv.
Baumstumpf mitsamt Wurzeln ausgraben
Bei Flachwurzlern wie der Fichte oder auch dem Apfelbaum kannst du die Wurzeln komplett mit dem Spaten oder sogar mit der Hand freilegen. Anschließen lässt sich der Baumstumpf relativ einfach mit dem Spaten aus der Erde hebeln.
Baumstumpf von den Wurzeln trennen
Bei Tiefwurzlern wie Kiefern, Edelkastanien und Co ist das Freilegen von Wurzeln je nach Tiefe mit außerordentlichem Aufwand verbunden. Hier raten wir dir, anhand dieser Schritte den Baumstumpf zu entfernen:
- Trage die Erdschicht um den Baumstumpf herum ab, um die größeren Wurzeln freizulegen.
- Trenne die Wurzeln vom Baumstumpf – je nach Dicke entweder mit dem Spaten, einer Axt, Handsäge oder Kettensäge.
- Schneide Stück für Stück so viel von den Wurzeln weg wie möglich und ziehe den Rest aus der Erde.
- Untergrabe mit dem Spaten den Baumstumpf und trenne ihn auch nach unten hin von einigen Wurzeln. Die restlichen Wurzeln werden beim Hebeln vom Baumstumpf getrennt.
- Der Baumstumpf sollte sich nun bewegen lassen. Je nach Höhe des verbleibenden Baumstammes kannst du ihn in verschiedene Richtungen drücken, um ihn zu lockern und herauszuheben. Hebele ihn alternativ mit einem Spaten aus dem Loch heraus. Dabei sollten sich auch die letzten Wurzeln vom Baumstumpf trennen.
Je nach Wurzelwerk ist es nicht immer möglich, die Wurzeln komplett aus der Erde zu entfernen. Der Großteil der verbleibenden Wurzeln verrottet ohnehin in der Erde. Den Baumstumpf mitsamt ausgegrabenen Wurzeln kannst du in kleinere Teile zerhacken und zum Kompost hinzugeben.
Der Baumstumpf ist ausgegraben – was nun?
Je nach Baumgröße hast du nun ein nicht unerheblich tiefes und breites Loch im Boden. Fülle dieses mit Erde, wie etwa SUBSTRAL® Naturen® Universalerde oder SUBSTRAL® Rasenerde auf. Stand der Baumstumpf mitten auf der Wiese, schließt du die Lücken einfach mit Rasensamen. Oder wie wäre es mit einer Blumenwiese aus heimischen Wiesenblumen? Diese sehen nicht nur schön aus, sondern bieten Insekten und Nützlingen sowohl Lebensraum als auch Nahrungsquelle.