Regenwürmer sind nicht immer sichtbar, spielen jedoch für unseren Boden eine sehr wichtige Rolle. Sie sind ein unersetzliches Glied des Ökosystems und tragen viel zur Humusbildung und somit zur Fruchtbarkeit unseres Bodens bei.
Lange wurde der Regenwurm gesammelt und den Hühnern zum Fraß vorgeworfen, da davon ausgegangen wurde, er würde die Wurzeln von Pflanzen anfressen und somit Schaden anrichten. Doch seit Charles Darwin ist bekannt, dass sie gar keine Beißwerkzeuge besitzen und nicht die Möglichkeit haben sich an Wurzeln zu vergehen. Es wurde dann auch die besondere Gabe dieses Lebewesens entdeckt, die Bodenverbesserung und seit her werden sie gefördert.
Der Regenwurm besteht aus bis zu 200 Segmenten, die für unser menschliches Auge wie Ringe erscheinen. Seine bräunliche Färbung dient ihm als Tarnung und schützt ihn somit vor Fraßfeinden zwischen Herbstlaub und Erde. Zudem schützt ihn diese Pigmentierung auch vor den, für ihn tödlichen UV-Strahlen der Sonne.
Seine Ansprüche an den Boden
Er stellt hohe Ansprüche an seinen Lebensraum, der ihn mit abgestorbenem Pflanzenmaterial versorgen sollte, denn das ist seine Nahrung. Gartenabfälle, Ernterückstelle oder Laub stehen auf seinem Speiseplan. Aber nicht nur das Nahrungsangebot muss bei ihm stimmen sondern vor allem Bodentemperatur und – feuchte spielen eine große Rolle. Kühle und feuchte Bodenbedingungen sind ideal für den Lebensraum eines Regenwurms, denn Stoffwechsel, Wachstum und Fortpflanzung sind hiervon abhängig.
Der Regenwurm ist ein Feinschmecker und in der Wahl seiner Nahrung sehr anspruchsvoll. Tierische Überreste zieht er den pflanzlichen Abfällen vor, da sie für ihn leichter zu verdauen sind. Aber auch beim Pflanzenmaterial fällt seine Wahl lieber auf die weichen und kleinen Blätter einer Robinie, als die harten Blätter der Eiche. Er hat einen breit gefächerten Speiseplan und durch seine Verdauung werden Boden wieder neue Nährstoffe zugefügt. Die Absonderungen des Regenwurms enthalten Nährstoffe, die bis zu 5-mal höher konzentriert sind, als die umgebende Erde. Der Regenwurm ist jedoch nicht nur für die Anreicherung von Nährstoffen verantwortlich, sondern auch für die Regulierung des pH-Werts im Boden, denn sein Kot hat einen neutralen pH-Wert und kann somit Unregelmäßigkeiten ausgleichen. Die Folge daraus ist, dass bei einem ausgeglichenen pH-Wert des Bodens Nährstoffe von Pflanzen besser aufgenommen werden können und das Bodenleben gefördert wird.
Deswegen ist er so wichtig
Nährstoffe alleine machen jedoch keinen guten Boden aus. Die Bodenstruktur ist ein entscheidender Faktor. Diese wird durch die grabende Tätigkeit und das Fressen der Erde deutlich verbessert, vor allem da die Erde krümelig bleibt und gelockert wird. Die Bodenschichten werden durchlüftet und somit wird die Fähigkeit Wasser zu speichern erhöht. Teilweise graben Regenwürmer bis in 3m Tiefe, holen somit Minerale aus dem Unterboden und können den Wurzelbereich damit versorgen. Die Wurzeln der Pflanzen nutzen sogar die Gänge der Regenwürmer und werden so direkt mit Nährstoffen aus dem fruchtbaren Regenwurmkot versorgt.
So kann er gefördert werden
Der Regenwurm ist ein wichtiger Bestandteil unseres Bodenlebens, er hat zwar auch natürliche Gegenspieler bei denen er auf dem Speiseplan steht, wie z. B. Vögel, Laufkäfer, Igel und vor allem auch der Maulwurf. Er kann aber auch ganz leicht gefördert werden, indem ihm organisches Material als Futter zur Verfügung gestellt wird. Eine Mulchschicht auf der Bodenoberfläche ist außerdem sehr hilfreich, denn sie verhindert an heißen Tagen das Verdunsten der Feuchtigkeit und hält somit die Bodentemperatur konstant. Eine Verbesserung der Bodenstruktur durch eine Tiefenlockerung oder eine Gründüngung ist auch fördernd für den Regenwurmbestand im Garten.