Mord im Untergrund - Nützlinge auf dem Vormarsch. Nematoden, Fadenwürmer, Schlauchwürmer, Älchen – all dies sind Bezeichnungen für ein Lebewesen, das immer mehr bewusst Verwendung in unseren Gärten findet. Nicht als Schädling, sondern als ein Nützling, denn sie sind manchmal die letzte Möglichkeit, um Bodenschädlingen Herr zu werden.
Diese 1 mm kleinen Lebewesen sind mit dem bloßen Menschenauge absolut nicht wahrzunehmen. Nematoden leben in den oberen Bodenschichten und ernähren sich sozusagen von Bodenschädlingen. Auf ihrer Speisekarte stehen Insektenlarven, wie z.B. Dickmaulrüssler, Maulwurfsgrille oder Wiesenschnacke. Dies kann sich der Gärtner zu Nutze machen, in dem er diese Nützlinge gezielt gegen Schädlinge einsetzt.
Da Nematoden im Erdreich leben, besitzen sie keine Pigmentierung in ihrer Haut, weswegen die UV-Strahlung der Sonne für sie tödlich ist. Um sich fortzubewegen sind sie auf einen feuchten und relativ humosen Boden angewiesen. Die einzelnen Arten der verschiedenen Fadenwürmer sind in der Wahl ihrer Nahrungsquellen sehr wirtsspezifisch. Eine Art von Nematode parasitiert nur ganz bestimmte Schädlinge. Deswegen ist es sehr wichtig beim Einsatz dieser Nützlinge den Richtigen auszuwählen. Die exakte Bestimmung des Schädlings, und damit verbunden die richtige Auswahl des geeigneten Gegenspielers ist daher wesentlich für den späteren Bekämpfungserfolg.
Wie parasitieren Nützlingsnematoden einen Schädling?
Der unterirdische Krimi
Ist die richtige Wahl getroffen, steht der einfachen Anwendung nichts mehr im Wege. Die kleinen Tiere können kinderleicht in Wasser gelöst und mit der Gießkanne ausgebracht werden. Anschließend sollte jedoch die Fläche mehrere Tage oder Wochen feucht gehalten werden, damit sich die Nematoden auf ihr Opfer zu bewegen können. Zudem sollte die Bodentemperatur über 12°C liegen.
Haben sie einen Schädling, wie z. B. die Larve einer Wiesenschnacke gefunden, dringen sie durch Körperöffnungen ein. Im Inneren des Schädlings entsenden sie dann Bakterien, die das Opfer innerhalb von wenigen Tagen bekämpfen. Der leblose Körper der Schädlingslarve dient nun den Nematoden als Nahrungsquelle und Fortpflanzungsort. Ist die Nahrungsquelle aufgebraucht, gehen die Nematoden erneut auf die Suche nach weiteren Schädlingen. Diese Vorgehensweise wird so lange fortgesetzt bis keine Schädlingslarve mehr in Reichweite zu finden ist. Aber auch ohne Nahrung können sie mehrere Monate auskommen.