Igel sind in unseren Gärten gern gesehene Gäste, da Schnecken, Insekten und andere Pflanzenschädlinge auf ihrem Speiszettel stehen.
Viele Hausgärten stellen für Igel (Erinaceus europaeus) interessante Lebensräume und Rückzugsgebiete dar, da sie dort reichlich Nahrung finden. Das hat Vorteile für den Gartenfreund, denn Igel fressen liebend gerne Schnecken und andere Schädlinge wie Insekten und deren Larven, weshalb Igel als "Nützlinge" bezeichnet werden. Auch Asseln, Spinnen, Eier und sogar kleine, kranke Mäuse stehen auf ihrem Speisezettel.
Lebensweise
Der Igel zählt zur Familie der Säugetiere. Ein- bis zweimal im Jahr bringt ein Igelweibchen jeweils fünf bis sechs Junge zur Welt. Dies erfolgt im Zeitraum von Mai bis September. Übrigens werden die Stacheln der Jungen erst nach der Geburt hart!
Der Igel ist ein Einzelgänger und meist am Abend oder nachts zu beobachten. Tagsüber verkriecht er sich unter Mauern, Gartenhäuschen oder in eine Hecke. Bereits ab Mitte Oktober wird das Nahrungsangebot für den Igel knapper und er sucht sich in diesem Zeitraum ein Winterquartier. Ab November tritt der Igel den Winterschlaf an, der bis zum April dauern kann.
So hilfst du deinem stacheligen Freund
Unterschlupf
Wer im Herbst dem Igel etwas Gutes tun will, der kann ihm beim Nestbau unter die Arme greifen. Handwerklich Geschickte können dem Igel gerne eine Behausung aus Holz zimmern.
Ein Unterschlupf für den Igel lässt sich auch ganz leicht mit Herbstlaub aus dem eigenen Garten schaffen:
- Da ein Laubhaufen mit der Zeit zusammenfällt, benötigt der Igel einen stabilen Hohlraum.
- Mehrere, circa 10 cm dicke Äste oder Holzscheite übereinander legen, sodass ein Unterschlupf entsteht.
- Diesen mit reichlich Laub bedecken.
- Mit Ästen beschweren, um ein Verwehen zu verhindern.
Tipp: Dieser Laubhaufen sollte an einem schattigen Plätzchen, das möglichst vor Regen geschützt ist, im Garten angelegt werden. Denn bei Sonne und Wärme kann der Igel zu früh aus seinem Winterschlaf erwachen.
Nahrung
Im Herbst kannst du Igel unterstüzen, indem du sie mit der richtigen Nahrung versorgst, damit sie gut durch den Winter kommen. Das meiste findest du auch schon in jeder herkömmlichen Speisekammer.
Igel benötigen eiweißreiches Futter. Hier eignet sich:
- Haferflocken
- (ungesalzene) gekochte Eier
- (ungewürztes) angebratenes Hackfleisch
- Katzenfutter
Um den Igel bestens zu versorgen, kannst du ihm vor allem im Sommer noch eine flache Schale Wasser bereit stellen.
Tipp: Igel vertragen keine Milch und können dadurch schlimme Folgen erleiden.
Wann solltest du Igel füttern:
Den Nützlingen zeigen wir gern unseren Dank und wollen ihnen oft etwas Gutes tun. Jedoch sollten nicht alle Igel gefüttert werden, da sie so aus ihrem natürlichen Rythmus geraten können. Gerade bei jungen, kräftigen Igel könnte man auslösen, dass sie die eigene Nahrungssuche einstellen, sollten sie regelmäßig gefüttert werden.
Deshalb solltest du zwischen bedürftigen und gestärkten Igel unterscheiden. Igel sollten unterstützt werden, wenn sie:
- klein oder mager aussehen. Besonders im Herbst können spät geborene Igel Probleme mit der Nahrungsaufnahme haben und nicht schnell genug ihren Winterspeck anfressen.
- einem Igel bei weniger als 5 °C begegnen. Dies bedeutet, dass er aus dem Winterschlaf erwacht ist und wahrscheinlich dringend Futter und Wasser braucht.