Wer eine wenig genutzte Fläche ohne viel Pflegeaufwand begrünen möchte, für den ist ein Naturrasen eine zeitsparende Alternative. Er muss weder gemäht noch gedüngt werden und wird nur in Ausnahmefällen gegossen. Ganz nebenbei bietet er Bestäubern, Gartennützlingen und andere Insekten einen wertvollen Lebensraum. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du einen natürlichen Rasen säen und eine Wildblumenwiese anlegen kannst, bis hin zur richtigen Pflege.
Erste Schritte auf dem Weg zum Naturrasen
Was ist eigentlich ein Naturrasen?
Ein Naturrasen, auch Wildrasen genannt, ist eine Art Nutzrasen. Er wird zwar künstlich angelegt, ist und sieht aber einer natürlich entstandenen Wiese in seiner botanischen Zusammensetzung ähnlich. Bei dem richtigen Saatgut wird ausschließlich auf heimische Gräser gesetzt.
Welcher Naturrasen eignet sich für mich?
Ein hochwachsender Naturrasen mit oder ohne eingestreuten Wildblumen ist eine pflegeleichte und ökologisch nachhaltige Begrünung für eine große und brachliegende Fläche ohne bestimmten Nutzen.
Es gibt verschiedene Alternativen zu einem Naturrasen mit hochwachsenden Gräsern und Wildblumen, wie etwa Blumenrasen, Kräuterrasen oder Blumenkräuterwiesen, die mit ihren niedrig wachsenden Arten betreten und in Maßen sogar bespielt werden können.
Rasen säen – das richtige Saatgut
Wenn du deine Fläche und die Art der Nutzung definiert hast, geht es nun um den Kauf des richtigen Saatguts für deinen Naturrasen. Am besten eignet sich eine Mischung robuster, heimischer Gräser, wie man sie in vielen Sportrasenmischungen findet.
Wildblumenwiesen-Saatgut
Möchtest du Wildblumen-Saatgut mit einsäen, setze auch hier auf Mischungen, die an die verschiedenen regionalen Herkunftsbereiche sowie Licht- und Bodenverhältnisse angepasst sind. Je heimischer die Pflanzen, desto besser wird dein Naturrasen mit Wildblumen gedeihen.
Achte zudem auf eine Mischung aus einjährigen und ausdauernden Wildblumen und Kräutern. Mit nektar- und pollenreichen Sorten unterstützt du die heimischen Bestäuber.
Das brauchst du für einen Naturrasen
Um deinen Naturrasen mit Wildblumenwiese anzulegen, benötigst du gängige Gartengeräte:
- Harke
- Spaten
- SUBSTRAL®️ Rasenerde
- Humus
- SUBSTRAL®️ Die Blumenwiese Saatgut
- Wasser zum Angießen
Vorbereitung für einen Naturrasen
Bevor du deinen Rasen aussäen kannst, musst du den Boden vorbereiten.
Freie Flächen
Freie Flächen eignen sich oft besonders gut für einen Naturrasen, da sie meist länger nicht mehr gedüngt worden sind. Denn Naturrasen und Wildblumen gedeihen am besten auf nährstoffarmen Böden. So kannst du einen Naturrasen mit oder ohne Wildblumenwiese anlegen:
- Lockere den Boden gründlich mit einem Spaten oder bei sehr großen Flächen mit einem Bagger auf.
- Bringe die Rasenerde auf dem Boden aus, um eine Grundlage für die Samen zu schaffen.
- Sollen Bewässerungsanlagen, Kabel oder Ähnliches unter der Wiese entlanglaufen, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, diese zu installieren.
- Ebne die Fläche nur etwas ein, da ein etablierter Naturrasen alle Unebenheiten versteckt.
- Gebe eine dünne Schicht Humus auf die Fläche.
- Lasse den Boden zwei Wochen ruhen, bevor du mit dem Rasen Aussäen beginnst.
Bestehende Rasenflächen
Für bestehende Rasenflächen gibt es mehrere Möglichkeiten, ohne vorher die Grasnarbe abzutragen:
1. Wachsen lassen
Lass ihn einfach wachsen und zupfe kein Unkraut mehr. Auch die Bewässerung kannst du nun herunterstufen. Mit der Zeit werden sich von allein Wildpflanzen ansiedeln, die an die Standortbedingungen angepasst sind. Für bunte Farbtupfer kannst du heimische Wildblumensamen in den Rasen einsäen.
2. Rasen vertikutieren
Vertikutiere deine Rasenfläche sehr gründlich, mische Sand unter die Erde und bringe das Saatgut aus.
3. Natürliche Inseln schaffen
Um Inseln von Naturrasen und Wildblumen zu schaffen, die sich später selbst aussäen und ausbreiten, trage den Rasen an verschiedenen Stellen ab. Mische anschließend Sand unter und bringe die Naturrasen- und Wildblumensamen aus.
Bevor du deinen Naturrasen anlegst, solltest du die Fläche seit einem Jahr nicht mehr gedüngt haben. Je magerer die Erde, desto mehr Wildblumen siedeln sich an. Bestehende Sträucher können einfach stehengelassen werden. Sie werden sich schnell optisch in den Naturrasen einfügen.
Die Aussaat eines Naturrasens
Wann Rasen säen – der beste Zeitpunkt
Der beste Zeitpunkt für die Aussaat deines Naturrasen ist der späte Frühling oder der frühe Herbst – so sind die jungen Pflänzchen vor starker Hitze und Kälte geschützt.
Nachdem du den Boden entsprechend vorbereitet und ruhen lassen hast, kannst du so deinen Rasen säen:
- Gebe die Blumenwiese Samen breitflächig aus. Halte dich an die angegebene Aufwandmenge an die Herstellerangaben, um einen Konkurrenzkampf zu vermeiden.
- Arbeite die Rasensamen leicht mit einer Harke ein und drücke sie leicht an. Rasensamen sind Lichtkeimer und dürfen nur maximal von 5 mm Erde bedeckt sein. Das Gleiche gilt für die Samen von Wildblumen.
- Gieße das Saatgut gut an und halte es in der Keimphase feucht. Vermeide hier dringend Staunässe.
- Betrete deinen neuen Naturrasen und deine Wildblumenwiese erst, wenn sich eine durchgängige Rasenfläche gewachsen ist.
- Ganz wichtig: Nicht mähen!
Wildblumenwiese anlegen – so blüht es immer
Je nach gewünschtem Aussehen kannst du in deinen Naturrasen Wildblumenwiesen-Saatgut einsäen, aber auch mehrjährige Stauden und Frühblüher machen sich schön in einem Naturrasen.
Wann du dein Wildblumenwiesen-Saatgut auf deinem Rasen aussäen solltest, hängt von den Herstellerangaben ab. In der Regel kannst du sie ab Mai zusammen mit den Rasensamen aussäen.
Im Frühjahr kannst du herbstblühende Stauden auf deine Naturrasenfläche setzen. So blüht diese noch bis in den späten Herbst hinein. Auch Blumenzwiebeln und Knollen von Frühblühern kannst du ab späten Herbst (bis November) in deinen Naturrasen setzen. Dann sprießen schon im Folgejahr die frühen Farbtupfer.
Die Pflege eines Naturrasens
Rasenpflege bei einem reinen Naturrasen
- Sobald der Boden vorbereitet und das Saatgut ausgebracht ist, wird nicht mehr gemäht.
- Unkraut zupfen ist überflüssig, da es Teil des Naturrasens ist.
- Gieße deinen Naturrasen nur während sehr trockener Perioden früh morgens oder spät abends.
- Ist der Boden ausgesprochen nährstoffarm, kannst du einmal im Jahr im Frühjahr einen Dünger ausbringen.
Wildblumenwiese mähen
Hast du viele Wildblumen in deinem Naturrasen, solltest du diese ein-bis zweimal im Jahr mähen, um die Blumen bei der Selbstaussaat zu unterstützen und die Artenvielfalt zu erhalten. Ohne Mahd entwickelt sich die Wiese irgendwann zu einer Buschlandschaft.
So geht's:
- Mähe deine Wildblumenwiese einmal Sommer und einmal im Herbst mit einer Sense.
- Mähe die Blumen nicht vor dem Aussamen.
- Lasse das Schnittgut liegen, bis es getrocknet ist. So gelangen die Samen in den Boden.
- Wenn trocken, räume das Schnittgut ab, damit es nicht verrottet und nährstoffreichen Humus bildet.
- Bewässern und düngen ist bei einer Wildblumenwiese nicht nötig.