Kamelien bezaubern schon seit Jahrhunderten durch ihre Blütezeit in den kalten Wintermonaten und ihre exotische Herkunft.
Die immergrünen Sträucher kommen ursprünglich aus Ostasien und sind direkte Verwandte des Teestrauches. In ihrer Heimat können sie eine Größe von bis zu sechs Metern erreichen.
Ihre Blütezeit beginnt je nach Standort im Januar und endet je nach Witterungsverlauf im April.
Kamelien stellen an ihren Besitzer hohe Ansprüche und gelten mitunter sogar als sehr schwierige Zierpflanzen. Dennoch ist ihre Kultur nicht sehr mühsam, sofern man einige Punkte bei Standortwahl und Pflege beachtet.
Standort
In ihrer Heimat wachsen Kamelien geschützt unter den Bäumen der küstennahen Berg- oder Nebelwälder. Die Sommer sind heiß und feucht, die Winter eher trocken und kühl. Dementsprechend sollte man den Standort im eigenen Haus oder Garten wählen. Halbschattige Plätze unter Bäumen oder im Schatten von Hauswänden bieten den Sommer über nicht nur Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung, sondern fördern durch ihr windgeschütztes Kleinklima den Knospenansatz.
Werden Kamelien aus ihrem Winterquartier direkt in der vollen Sonne platziert, kann es sehr schnell zu einem irreversiblen Sonnenbrand der Blätter kommen!
Im Winter sollten die Pflanzen kühl und hell stehen. Hier können die Temperaturen den Gefrierpunkt kurzfristig unterschreiten, ohne dass ein Schaden entsteht. Während der Blütezeit von Januar bis März sollte die Temperatur nicht über 15°C steigen, da die Kamelie sonst sehr schnell mit Knospenabwurf reagieren kann. Eine gute Belüftung des Winterquartiers sollte dafür stets gewährleistet sein.
Gibt es winterharte Kamelien?
In mildem Klima, wie es beispielsweise in Weinbaugebieten vorherrscht, können Kamelien an einem geschützten Standort im Garten ausgepflanzt werden. Wichtig ist es darauf zu achten, dass die Pflanzen nicht zu jung sind; sie sollten mindestens vier bis fünf Jahre alt sein.
Der einzig richtige Zeitpunkt zum Auspflanzen ist das Frühjahr. Nur so können sich die Pflanzen bis zum Herbst an ihrem neuen Standort etablieren und im Boden ausreichendes Wurzelwerk für den Winter bilden.
Pflege
- Düngung:
Gedüngt werden Kamelien nur während ihrer Hauptwachstumszeit von Mai bis Ende Juli. Die Düngung sollte mit Substral® Garten-Universal-Dünger oder einem handelsüblichen flüssigen Rhododendron- und Hortensiendünger in der halben angegeben Dosierung erfolgen. Bis Ende Juli setzen die Pflanzen die Blütenknospen für die kommende Saison an. Wird darüber hinaus gedüngt, werden die Blätter zu groß und die Triebe lang und instabil, was optimale Voraussetzungen für den Angriff von Krankheiten und Schädlingen bedeutet.
Während der Wachstumszeit können zwei bis drei Düngergaben mit Substral® Eisendüngererfolgen, um Blattchlorosen vorzubeugen. - Bewässerung:
Grundsätzlich ist kalkarmes Gießwasser, wie beispielsweise Regenwasser oder enthärtetes Leitungswasser, am besten geeignet.
Insbesondere auf mangelhafte Bewässerung reagieren Kamelien sehr empfindlich. Staunässe, aber auch Ballentrockenheit können Wochen später zu Blatt-, Knospen- oder Blütenabwurf führen.
Im Sommer dürfen die Pflanzen nie austrocknen. An einem hellen, heißen Standort mit Luftbewegung benötigen sie mehr Wasser, als an einem dunkleren und kühleren Platz. Des Weiteren bestimmen auch die Witterungsverhältnisse den Wasserbedarf: Bei anhaltend wolkenverhangenem Himmel verbrauchen die Schönheiten natürlich weniger Flüssigkeit als an heißen sonnigen Tagen. - Umtopfen:
Kamelien fühlen sich in lockerer, durchlässiger und saurer Erde wohl. Optimal ist eine fertige Erde wie Substral® Rhododendron Erde.
Umgetopft werden Kamelien spätestens alle drei Jahre. Das neue Gefäß darf nicht zu groß gewählt werden, ansonsten besteht die Gefahr, dass der Wurzelballen von zuviel Erde umgeben ist und beim Gießen vernässt.
Auf Schädlinge kontrollieren
Schädlinge treten in aller Regel eher dann auf, wenn die Pflanzen geschwächt sind. Eine zu ausgiebige Düngung lässt das Blattgewebe weich und damit sehr interessant für saugende Insekten wie zum Beispiel Blattläuse werden. An zu warmen Standorten kommt es häufig zu einem Befall durch Schildläuse, der meist erst an den klebrigen Rückständen auf den Blättern und auf dem Boden neben den Pflanzen zu erkennen ist.
Ausgepflanzte Kamelien können auch vom Dickmaulrüssler heimgesucht werden. Hier sollte rechtzeitig bei Erkennen des Befalls behandelt werden. Die Behandlung möglichst gegen Abend vornehmen, da die Käfer nachtaktiv sind.